Читаем Das Wunder von Narnia полностью

Diesmal ging Polly voraus, denn hier gab es etwas, was ihr Interesse erweckte, mehr als das bei Digory der Fall war. All diese Gestalten trugen nämlich die wunderbarsten Gewänder. Wenn man sich auch nur ein klein bißchen für Kleider interessierte, dann mußte man einfach näher hingehen und sie genauer betrachten. Zwar wirkte der Raum nicht gerade freundlich, auch wenn die Gewänder so herrlich bunt waren, aber wenigstens wirkte er reich und majestätisch, nach all dem Staub und der Verlassenheit des Vorherigen. Mehr Fenster gab es hier auch, und dadurch viel mehr Licht.

Die Gewänder und die Kronen waren so prächtig, man kann es kaum beschreiben. Blutrot, silbergrau, strahlend grün und purpurn waren die Stoffe, manche mit Mustern, andere über und über mit Blumen und eigenartigem Getier bestickt. Von den Kronen blitzten riesige, kostbare Edelsteine, am Hals funkelte das Geschmeide, und die Gewänder wurden von blitzenden Spangen gehalten.

„Warum sind die Gewänder denn nicht schon längst vermodert?" fragte Polly.

„Spürst du nicht die Zauberkraft?" wisperte Digory. „Ich möchte wetten, der ganze Raum strotzt vor Zauberkraft. Das habe ich sofort gespürt, als wir reinkamen."

„Jedes einzelne von diesen Gewändern ist ein paar hundert Pfund wert", meinte Polly.

Aber Digory interessierte sich dagegen eher für die Gesichter, und die waren auch wirklich betrachtenswert. Zu beiden Seiten der Halle saßen die Gestalten auf steinernen Stühlen, und wenn man durch den Gang in der Mitte lief, konnte man sich jedes Gesicht der Reihe nach ansehen.

„Ich glaube, diese Leute hier waren ganz nett", meinte Digory.

Polly nickte. Die Gesichter, die sie bisher betrachtet hatten, waren wirklich nicht schlecht. Die Männer und die Frauen sahen freundlich aus und klug. Außerdem hatten sie sehr schöne Gesichtszüge. Doch ein paar Stufen tiefer veränderte sich das Bild. Die Gesichter der Leute, die hier saßen, waren ausgesprochen ernsthaft und feierlich, und die beiden Kinder wußten, sie müßten ihre Zunge im Zaum halten, sollten sie jemals einen wirklichen Menschen treffen, der so aussah wie die hier. Noch ein Stückchen weiter, etwa zur Mitte der Halle hin, stießen sie auf Gesichter, die ihnen gar nicht gefielen. Mächtige Gesichter waren das, stolz und glücklich, aber voller Grausamkeit. Und sie wurden noch grausamer, je weiter die beiden kamen. Bald darauf war jegliches Glück von den Gesichtern verschwunden, nur noch grausam und voller Verzweiflung waren sie, als hätten die Leute, denen diese Gesichter gehörten, Schreckliches vollbracht und Schreckliches erlitten. Die letzte Gestalt war am allerinteressantesten. Eine Frau war es, noch üppiger bekleidet als die anderen, noch größer auch, dabei waren alle hier sowieso schon wesentlich größer als die Menschen unserer Welt. Und in dem Gesicht dieser Frau lag eine solche Wildheit und ein solcher Stolz, daß es einem den Atem nahm. Dennoch war sie schön. Viele Jahre später, als Digory schon ein alter Mann war, sagte er, solch eine schöne Frau hätte er nie mehr gesehen. Doch der Gerechtigkeit halber muß ich hinzufügen, daß Polly immer behauptete, sie hätte die Frau gar nicht so besonders schön gefunden.

Wie gesagt, diese Frau war die letzte in der Reihe. Neben ihr standen noch viele leere Stühle, als wäre der Raum dazu bestimmt gewesen, noch vielen von diesen Gestalten Platz zu bieten.

„Ich möchte bloß wissen, was hinter dieser ganzen Sache steckt", sagte Digory. „Komm, wir gehen zurück zu dem tischähnlichen Gebilde."

Das, was da in der Mitte der Halle stand, war eigentlich kein Tisch. Es war eine viereckige, ungefähr ein Meter zwanzig hohe Säule, über der sich ein kleiner goldener Rundbogen erhob, mit einem goldenen Glöckchen daran. Daneben lag ein goldenes Hämmerchen.

„Wenn ich nur wüßte ... wenn ich nur wüßte ..." überlegte Digory.

„Hier scheint etwas eingraviert zu sein", bemerkte Polly. Sie beugte sich nieder und betrachtete den Pfeiler.

„Heiliger Bimbam! Du hast recht!" sagte Digory. „Aber natürlich können wir es nicht lesen."

„Meinst du? Vielleicht doch!" Polly war anderer Meinung.

Beide starrten. Tatsächlich sahen die in den Stein gehauenen Schriftzeichen äußerst eigenartig aus. Doch da geschah ein großes Wunder. Während sie starrten, merkten sie, daß ihnen die Bedeutung der Zeichen langsam klar wurde, obwohl sich die Zeichen selbst nicht veränderten. Wenn nur Digory sich noch an seinen Ausspruch von vorhin erinnert hätte, dies sei ein verzauberter Raum, dann hätte er sich denken können, daß der Zauber jetzt langsam zu wirken begann. Aber er war so von seiner Neugier gefangengenommen, daß er daran gar nicht dachte. Er wollte unbedingt wissen, was da auf der Säule stand. Und schon bald darauf erfuhren sie es alle beide. Zwar kann man die Worte, die in der Halle zu lesen waren, nicht wirklich wiedergeben, aber sinngemäß lautete der Spruch etwa so:

Schlag die Glocke, ruf die Gefahr, Oder schlag sie nicht, doch dann fürwahr Wirst du dich bis zum Wahnsinn fragen, Was geschehn wäre, hättst du sie geschlagen.

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Андрей Боярский

Попаданцы / Фэнтези / Бояръ-Аниме