Wir könnten den Menschen befehlen, kein Geld mehr auszugeben, sozusagen per Orwellschem Edikt – ähnlich wie bei meiner dritten Gruppe von Studenten, denen ich die Abgabetermine für ihre Arbeiten diktierte. Aber gibt es vielleicht cleverere Methoden, die Menschen dazu zu bringen, ihre Ausgaben besser in den Griff zu bekommen? Vor einigen Jahren hörte ich beispielsweise von der »Eisglas«-Methode, mit der man den Einsatz seiner Kreditkarte begrenzen kann. Es ist eine Art Hausmittel für Spontankäufer. Man gibt seine Kreditkarte in ein Glas Wasser und stellt es in das Tiefkühlfach. Wenn man dann einen spontanen Kauf tätigen will, muss man erst warten, bis das Eis aufgetaut ist, ehe man die Karte benutzen kann. Bis dahin hat sich der unbezähmbare Drang, den betreffenden Gegenstand kaufen zu müssen, meistens gelegt. (Das Glas in der Mikrowelle zu erhitzen hilft übrigens nichts, denn dadurch wird der Magnetstreifen zerstört.)
Besser und sicher zeitgemäßer ist wohl die folgende Methode. John Leland schrieb in einem sehr interessanten Artikel in der
Aus dem Artikel wurde deutlich, dass Tricias Blog einen allgemeinen Trend widerspiegelt. Es gab offenbar Dutzende von Webseiten (vielleicht sind es inzwischen schon Tausende), die Blogs zu demselben Thema enthielten (von »Poorer than You« unter kgazette.blogspot.com und »We’re in Debt« unter wereindebt.com bis zu »Make Love Not Debt« unter makelovenotdebt.com und Tricias Webseite: bloggingawaydebt.com). Dazu bemerkte John Leland: »Die Verbraucher fordern andere damit auf, eine gewisse Selbstdisziplin zu entwickeln, weil so viele Firmen keinerlei Beschränkungen setzen.«6
Es ist wichtig und nützlich, sich in Blogs zum Thema Geldausgeben und Schuldenmachen zu äußern, aber wie wir in Kapitel fünf über Gefühle gesehen haben, brauchen wir eigentlich eine Methode, um unseren Konsum im Augenblick der Versuchung zu bremsen, statt einer Möglichkeit, hinterher darüber zu jammern.
Was könnten wir tun? Könnten wir etwas kreieren, das den Bedingungen von Gurevs Seminar entspricht, mit einem gewissen Maß an Wahlfreiheit, aber auch mit eingebauten Grenzen? Ich begann über eine neue Art von Kreditkarte nachzudenken – eine Kreditkarte
Liebe Sumi,
mit dieser E-Mail wollen wir Sie darauf aufmerksam machen, dass Ihr Ehemann Dan Ariely, im Großen und Ganzen ein aufrechter Staatsbürger, sein Limit für Schokolade von monatlich 50 Dollar um 73,25 Dollar überschritten hat.
Mit besten Grüßen
das Selbstkontrolle-Kreditkartenteam