Читаем Der Schwarm полностью

»Was spielt das für eine Rolle, Sir?«

»Was das für eine Rolle spielt?« Der Präsident schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Wenn Amerika die Führung übernimmt, akzeptiere ich keine Alleingänge von irgendeinem Arschloch bei der UNO! Bloß weil da jeder meint, sein beschissenes kleines Land ins Spiel bringen zu müssen. Wissen Sie, was da draußen los ist, was das für eine Eigendynamik bekommt?«

»Ich weiß genau, was los ist.«

»Oder hat jemand aus Ihrem inneren Kreis gequatscht?«

»Bei allem Respekt, Sir, die Yrr-Hypothese ist nichts, worauf andere nicht auch kommen konnten. So viel ich höre, dreht sich der Großteil aller Vermutungen weltweit immer noch um natürliche Phänomene und internationalen Terrorismus. Heute Morgen hat irgendein Wissenschaftler aus Pjöngjang …«

»Er hat gesagt, wir wären die Schurken.« Der Präsident winkte ab. »Weiß ich alles. Wir würden mit ultraleisen U-Booten herumfahren und unsere eigenen Städte angreifen, um es unschuldigen Kommunisten in die Schuhe zu schieben. Was für ein Schwachsinn.« Er beugte sich vor. »Das ist mir im Grunde aber auch egal. Ich pfeife auf Beliebtheit. Ich will das Problem gelöst sehen, ich will neue Optionen auf den Tisch! Jude, verdammt nochmal, kein Land ist noch in der Lage, einem anderen zu helfen! Die Vereinigten Staaten von Amerika müssen selber um Hilfe bitten! Wir werden überrannt, vergiftet, unsere Bürger fliehen ins Landesinnere. Ich muss mich in einen Sicherheitstrakt zurückziehen wie ein Maulwurf. In den Städten herrschen Plünderung und Anarchie. Militär und Ordnungskräfte sind hoffnungslos überlastet. Die Menschen können wählen zwischen kontaminierten Lebensmitteln und wirkungslosen Medikamenten.«

»Sir …«

»Noch hält Gott seine schützende Hand über den Westen, sieht man davon ab, dass Ihnen garantiert irgendwas die Zehen abbeißen wird, sobald Sie Ihren Fuß ins Wasser halten. Die Wurmpopulationen vor Amerika und Asien werden dichter, und in La Palma stehen sie vor dem Aus. Ich bin nicht unglücklich darüber, dass verschiedene Regierungen hier und da wackeln, aber in wessen Hände dann die dortigen Waffensysteme fallen, dieser Frage können wir uns im Moment keinesfalls widmen.«

»Ihre letzte Ansprache …«

»Hören Sie bloß auf. Ich ergehe mich von morgens bis abends in leidenschaftlich bewegten Äußerungen. Keiner dieser Redenschreiber nimmt sie auf. Keiner von denen begreift, was ich diesem Land und der Welt vor Gott sagen will. Ich sage, verbreitet Zuversicht. Das amerikanische Volk soll die Entschlossenheit eines Oberbefehlshabers sehen, der alles tun wird, was nötig ist, um diese Schlacht zu gewinnen, und mag der Feind auch tausendmal sein Gesicht verdecken. Die Welt soll Kraft schöpfen. Nein, wir wollen niemanden einlullen, wir müssen uns auf das Schlimmste vorbereiten, aber wir werden da durchfinden! Das sage ich ihnen, aber wenn sie Zuversicht verbreiten, werden sie unglaubwürdig und pathetisch, und dazwischen mischt sich ihre eigene klamme Angst. Ich frage mich, ob mir von denen überhaupt einer zuhört!«

»Aber die Menschen hören Ihnen zu«, versicherte Li. »Sie sind im Augenblick einer der wenigen, auf den überhaupt jemand hört. Auf Sie und auf die Deutschen.«

»Ja, die Deutschen.« Die Augen des Präsidenten verengten sich. »Stimmt das übrigens? Die Deutschen planen eine eigene Mission?«

Li fiel fast vom Lauf band. Was war das wieder für ein Quatsch? »Nein, das tun sie nicht. Wir führen die Welt an. Wir sind legitimiert von den Vereinten Nationen. Deutschland koordiniert Europa, aber sie arbeiten eng mit uns zusammen. Schauen Sie nach La Palma.«

»Warum erzählt mir dann die CIA, es sei so?«

»Weil Jack Vanderbilt so was kolportiert.«

»Ach, Jude.«

»Doch, er ist und bleibt ein Intrigant.«

»Kind, wenn Sie so weit sind, Ihren wohl verdienten Platz einzunehmen, wird Vanderbilt nicht mal in der Nähe sein.«

Li ließ langsam ihren Atem entweichen. Sie war emotional geworden. Sie hatte sich aus der Deckung begeben und in diesem Moment vielleicht zu viel von sich preisgegeben. Das war nicht gut. Sie musste sich zur Souveränität mahnen.

»Natürlich«, sagte sie lächelnd, »sehe ich in Jack kein Problem, sondern einen Partner.« Der Präsident nickte.

»Die Russen haben uns ein Team geschickt, das die CIA umfassend über die Verhältnisse an der Schwarzmeerküste informiert hat. Mit China stehen wir in engem Austausch. Das mit den Deutschen ist wahrscheinlich Quatsch. Ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass sie auf eigene Rechnung spielen, aber Sie wissen ja, was in solchen Zeiten an Gerüchten durch die Medien geistert. Nein, wir können zufrieden sein. Es ist schon großartig, wie viele Menschen unterschiedlicher Nationen sich in Gott finden, wenn der Teufel aus dem Meer steigt.« Er fuhr sich über die Augen. »Also wie weit sind wir? Ich wollte Sie das nicht vor den anderen fragen, Jude, ich will Sie nicht in die peinliche Situation bringen, etwas beschönigen zu müssen, aber seien Sie jetzt offen. — Wie — weit — sind — wir?«

»Wir stehen kurz vor dem Durchbruch.«

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