Читаем Drachenkrieg полностью

»Dann mache ich dich für alles verantwortlich, was Laurana zustößt«, hatte Gilthanas gesagt, seine Stimme hatte vor Wut gebebt. »Und ich werde jede Nacht zu den Göttern beten, egal, welch grausames Schicksal sie treffen wird, daß du das gleiche haben wirst – nur hundertmal schlimmer!«

»Glaubst du nicht, daß ich solch ein Schicksal dankbar annehmen würde, wenn es sie zurückbrächte!« hatte Tanis gequält geschrien. Aber Gilthanas hatte sich nur abgewendet. Jetzt begannen die Leute zu murmeln und zu zeigen. Ein dunkler Schatten war am Himmel sichtbar – ein blauer Drache.

»Das ist ihr Drache«, sagte Tolpan feierlich. »Ich habe ihn am Turm des Oberklerikers gesehen.«

Der blaue Drache kreiste träge über der Stadt, dann landete er gemächlich in Schußweite von der Stadtmauer. Ein tödliches Schweigen senkte sich über die Stadt, als der Reiter des Drachen sich aus den Bügeln erhob. Die Finstere Herrin nahm ihren Helm ab und begann zu sprechen. Ihr Stimme schallte durch die klare Luft.

»Ihr wißt, daß wir die Elfenfrau, die ihr den Goldenen General nennt, gefangengenommen haben!« rief Kitiara. »Falls ihr einen Beweis haben wollt, so kann ich euch das hier zeigen.«

Sie hob ihre Hand. Tanis sah das Sonnenlicht auf einem wunderschön gearbeiteten silbernen Helm blitzen. »In meiner anderen Hand halte ich eine Locke ihres goldenen Haares, die ihr aber jetzt nicht sehen könnt. Ich werde beide Beweise hier liegenlassen, wenn ich verschwinde, damit ihr ein Erinnerungsstück von eurem General habt.«

Von den Leuten auf den Mauern kam wildes Gemurmel.

Kitiara hörte einen Moment lang zu sprechen auf und musterte sie kalt. Als Tanis sie beobachtete, grub er seine Nägel tief in sein Fleisch, um ruhig zu bleiben. Er hatte einen verrückten Plan entwickelt, er wollte von der Mauer springen und sie angreifen.

Goldmond, die seinen wahnsinnigen, verzweifelten Blick bemerkte, trat zu ihm und legte ihre Hand auf seinen Arm. Sie spürte seinen Körper zittern, dann versteifte er sich bei ihrer Berührung. Dann hatte er sich wieder gefaßt. Als sie auf seine zusammengeballten Hände sah, war sie entsetzt zu sehen, daß Blut an seinen Handgelenken entlangtröpfelte.

»Das Elfenmädchen, Lauralanthalasa, wurde nach Neraka zur Königin der Finsternis gebracht. Sie wird dort bei der Königin als Geisel bleiben, bis die folgenden Bedingungen erfüllt sind. Erstens verlangt die Königin, daß ihr sofort ein Mensch namens Berem oder Ewigan ausgeliefert wird. Zweitens verlangt sie, daß die guten Drachen nach Sanction zurückkehren, wo sie sich freiwillig Lord Ariakus stellen. Schließlich wird der Elfenlord Gilthanas den Rittern von Solamnia und den Elfen, sowohl den Qualinesti als auch den Silvanesti, übermitteln, daß sie die Waffen niederzulegen haben. Der Zwerg Flint Feuerschmied wird dieselbe Forderung seinem Volk überbringen.«

»Das ist Wahnsinn!« schrie Gilthanas als Antwort, trat zum Mauerrand vor und starrte auf die Finstere Herrin. »Wir können uns mit diesen Forderungen nicht einverstanden erklären! Wir wissen nicht, wer dieser Berem ist oder wo er sich aufhält. Ich kann weder für mein Volk noch für die guten Drachen sprechen. Diese Forderungen sind völlig unvernünftig!«

»Die Königin ist alles andere als unvernünftig«, gab Kitiara freundlich zurück. »Ihre Dunkle Majestät haben vorausgesehen, daß für die Erfüllung dieser Forderungen Zeit nötig sein wird. Euch bleiben drei Wochen. Wenn ihr bis dahin nicht den Mann Berem gefunden habt, der sich unserer Meinung nach in der Gegend um Treibgut aufhält, und wenn ihr nicht die guten Drachen weggeschickt habt, werde ich zurückkommen, und dann werdet ihr mehr als nur eine Haarlocke von eurem General an den Toren von Kalaman vorfinden.«

Kitiara hielt inne.

»Ihr werdet ihren Kopf vorfinden.«

Damit warf sie den Helm vor ihrem Drachen auf den Boden. Auf ein Wort von ihr spreizte Skie seine Flügel und erhob sich in die Luft.

Lange Zeit sprach niemand ein Wort oder bewegte sich. Die Leute starrten auf den Helm, der vor der Mauer lag. Die roten Bänder, die am Helm flatterten, schienen die einzige Bewegung zu sein, die einzige Farbe. Dann schrien einige vor Entsetzen auf und zeigten nach vorn.

Am Horizont tauchte etwas Unglaubliches auf. Der Anblick war so schrecklich, daß anfangs jeder glaubte, der Wahnsinn wäre über ihn gekommen. Aber das Etwas trieb immer näher, und alle waren gezwungen, seine Existenz zuzugeben, was ihr Entsetzen nicht minderte.

Denn die Bewohner von Krynn hatten zum erstenmal Lord Ariakus’ genialste Kriegsmaschine gesehen – die Fliegende Zitadelle.

In den Tiefen der Tempel von Sanction wirkend, hatten die schwarzgewandeten Magier und dunklen Kleriker eine Burg aus ihren Fundamenten gerissen und in die Luft gesetzt. Jetzt, auf dunklen, grauen Sturmwolken schwebend, beleuchtet von gezackten Widerhaken weißer Blitze, umgeben von hundert Scharen roter und schwarzer Drachen, ragte die Zitadelle über Kalaman, löschte die Sonne aus und warf ihre schrecklichen Schatten auf die Stadt.

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