So wurde auch der Zustand in der Moscau, absonderlich aber in der Haupt-Start Moscau sehr schlecht aubgegeben, als von dannen man Brieff erhalten, welche berichten, dap zwischen dem Rebellen Radzin und de Czaaren Armee abermahlen ein hartes Treffen vorgangen, wodurch diese gantz ruinirt, au dem Feldegeschlagen, und der Feld-Herr Dolorucko gefangen genom-men und auff ein festes Schlob gefuhret worden.
Hierauff habe man viel furnehme Cavalliere, so mit im Treffen gewesen, nach bemeldten Statt Moscau gebracht, welche zum theil verwundet gewesen.
Wie im gleichen vub der Wilda.
Uber das wird au der Wilda vom 30 Jan. dieses gemeldet: Dieses Landes Zustand werde von Tag zu Tag schlechtcr, und greiffe der Rebell Radzin noch immer weiter umb sich, was sich nicht gutwillig ergeben will, bezwinge er mit Feuer und Schwerd, verstarcke sich auch dermassen, da vor menschlichen Augen ohnmuglich scheine, demselbigen zu begegnen. Ihre beste Mannschafft sehe meistentheils ruinirt, erschlagen und von denselben gefanglich weggefiihrt: So seye auch der Zufall zu demselben fast unbeschreiblich; Seine Macht bestehe anjetzo uber 30 000. Mann, fast lautere exercirte Soldaten, welche richtig bezahlt und wolgehalten werden: Aller Handel und Wandel sey ins stecken gerathen: Man habe sie lang auff auxiliar Volcker vertrostet, es scheme aber, da es hiemit nichts seyn werde: Es habe zwar der Czaar versucht gedachten Rebellen mit der Giite zu gewinnen, welcher aber bey demselben nichts verfangen wollen (S. 45).[188]
Moscowitiseher Rebellion blutiger Effect.
Von unterschiedlichen Orten an den Mobkawitischen Grantzen wurde fur gewi berichtet, da vor mehr gemeldter Rhazin viel grosse Moskowitische Haupter geschlagen, mit welchen auch einige tapffere Teutsche, als Obrister Monchhausen, Obrister Quehl und Obrister Strapburg gefallen, andere auch wol bekandte Leut wei man noch nicht, wo sie alle hinkommen (S. 46).
6 Runkten dem Moskowitchen Czaar von seinem Rebellen zum Vergleich vorgeschlagen.
Hiebey continuirete noch immer fort, da GroFursten in dor Moskau Armee nem Rebellen zum Vergantz geschlagen, und habe der Rebell gleich vorgeschlagen nachfolgende 6 Puncten demselben vortragen lassen: 1. Wofern er, der GropFurst, fur ferner Verfolgung verschonet bleiben wolte, da er ihn fur einen Konig uber Casan und Astracan erkennen. 2. Den Patriarchen wieder einsetzen. 3. Zwantzig Millionen an Geld erlegen. 4. Zehen von seinen Knesen aupliefern. 5. Sein Bildmiss auffrichten. 6. Jahrlich einen gewissen Tribut geben solte: Was nun hieran, oder nicht, davon hat man de Augangs zu erwarten. Unterdessen wird aupgegeben, der Czaar habe zween Currierer, als einen nach Schweden, den andern nach Pohlen abgefertiget vermuthlich da-seibsten umb einige Hiilffe anzulangen (S. 46–47).
Erzehlung wie der Ertzrebell Stephan Ratzin, beneben seinem Bruder, Stephan Rain, fest gemacht, nach der Moscau gebracht, und daselbest durch eine grausame Art des Tods hingerichtet worden.
Von dem Welt-Beschrienen Ertz- und Haupt-Rebellen wirder Mokau, Namenes Stephan Razin, wird unterm Dato 1 Juln, vermittelst eines Extract-Schreibens aus Riga in Lieffland dieses vermeldet: Da derselbe in Hafften gebracht, davon werde dis Orts fast nicht mehr gezweiffelt, in dem alle Briefe solches bestattigen, und habe man bey letzter Post hievon folgendes: Die Art, wodurch offtbemeldter Rebell in Hafften gebracht, seye diese gewesen: Da wie er in seinen Progressen die Donische Gosacken auff seine Seite zu bringen, und also mit machtiger Hand wider den Gzaar zu agiren, sich eusserst bemuhet, bemeldte Donische Cosacken sich angestellet, als wann sie seinem Begehren willfahren und beyfallen wolten, gleichwol mit der Intention, durch diese List einen Fuchs mit dem andern zu fangen. Wie sie nun gewust, da er sich mit seinem Bruder, in einem schlechten Ort, da er sich nichts befurchtet, auffhalte, haben ihn dieselbe uberfallen, und sampt dem Bruder gefangen genommen, allermassen sie denn auch beyde Freytags denn 9.19 Junii, under einer Wache von tausend Musquetirern, in der Hauptstatt Moscau gefanglich eirigebracht worden.