Читаем Немецкий язык с Фр. Дюрренматтом. Судья и его палач полностью

3.   »Lieber Oskar«, sagte er, »ich sehe alles nicht für so schwerwiegend an. Natürlich haben die schweizerischen Industriellen ein Recht, privat mit denen zu verhandeln, die sich für solche Verhandlungen interessieren, und sei es auch jene Macht. Das bestreite ich nicht, und die Polizei mischt sich auch nicht hinein. Schmied war, ich wiederhole es, privat bei Gastmann, und ich möchte mich deswegen offiziell entschuldigen; denn es war gewiss nicht richtig, dass er einen falschen Namen und einen falschen Beruf angab, wenn man auch manchmal als Polizist gewisse Hemmungen hat.

Aber er war ja nicht allein bei diesen Zusammenkünften, es waren auch Künstler da, lieber Nationalrat.«

4.   »Die notwendige Dekoration (необходимая декорация). Wir sind in einem Kulturstaat, Lutz, und brauchen Reklame (мы живем в культурном государстве, Лутц, и нуждаемся в рекламе). Die Verhandlungen müssen geheimgehalten werden (переговоры должны были сохраняться в тайне, geheim – тайный; halten – держать), und das kann man mit Künstlern am besten (а с людьми искусства это выходит лучше всего). Gemeinsames Fest, Braten, Wein, Zigarren, Frauen, allgemeines Gespräch, die Künstler langweilen sich (общее празднество, жаркое, вино, сигары, женщины, беседы, художники и артисты скучают), sitzen zusammen, trinken und bemerken nicht, dass die Kapitalisten und die Vertreter jener Macht zusammensitzen (усаживаются вместе, пьют и не замечают, что капиталисты и представители той державы сидят вместе).

Sie wollen es auch nicht bemerken, weil es sie nicht interessiert (они и не хотят этого замечать, потому что их это не интересует). Künstler interessieren sich nur für Kunst (люди искусства интересуются только искусством). Aber ein Polizist, der dabei sitzt, kann alles erfahren (но полицейский, присутствующий при этом, может узнать все). Nein, Lutz, der Fall Schmied ist bedenklich (нет, Лутц, дело Шмида внушает подозрения, bedenklich– сомнительный).«

4.   »Die notwendige Dekoration. Wir sind in einem Kulturstaat, Lutz, und brauchen Reklame. Die Verhandlungen müssen geheimgehalten werden, und das kann man mit Künstlern am besten. Gemeinsames Fest, Braten, Wein, Zigarren, Frauen, allgemeines Gespräch, die Künstler langweilen sich, sitzen zusammen, trinken und bemerken nicht, dass die Kapitalisten und die Vertreter jener Macht zusammensitzen.

Sie wollen es auch nicht bemerken, weil es sie nicht interessiert. Künstler interessieren sich nur für Kunst. Aber ein Polizist, der dabei sitzt, kann alles erfahren. Nein, Lutz, der Fall Schmied ist bedenklich.«

5.   »Ich kann leider nur wiederholen, dass die Besuche Schmieds bei Gastmann uns gegenwärtig unverständlich sind«, antwortete Lutz (к сожалению, я могу только повторить, что посещения Гастмана Шмидом пока нам еще непонятны, – ответил Лутц, gegenwärtig – внастоящеевремя).

»Wenn er nicht im Auftrag der Polizei gekommen ist, kam er in einem anderen Auftrag«, entgegnete von Schwendi (Если он приходил туда не по поручению полиции, то он приходил по чьему-то другому поручению, – возразил фон Швенди).

»Es gibt fremde Mächte, lieber Lucius, die sich dafür interessieren, was in Lamboing vorgeht. Das ist Weltpolitik (существуют иностранные державы, дорогой Луциус, очень интересующиеся тем, что происходит в Ламбуэне. Это мировая политика).«

»Schmied war kein Spion (Шмид не был шпионом).«

»Wir haben allen Grund anzunehmen, dass er einer war (а у нас есть все основания предполагать, что он был таковым). Es ist für die Ehre der Schweiz besser, er war ein Spion als ein Polizeispitzel (для чести Швейцарии лучше, чтобы он был шпионом, чем полицейским шпиком).«

5.   »Ich kann leider nur wiederholen, dass die Besuche Schmieds bei Gastmann uns gegenwärtig unverständlich sind«, antwortete Lutz.

»Wenn er nicht im Auftrag der Polizei gekommen ist, kam er in einem anderen Auftrag«, entgegnete von Schwendi.

»Es gibt fremde Mächte, lieber Lucius, die sich dafür interessieren, was in Lamboing vorgeht. Das ist Weltpolitik.«

»Schmied war kein Spion.«

»Wir haben allen Grund anzunehmen, dass er einer war. Es ist für die Ehre der Schweiz besser, er war ein Spion als ein Polizeispitzel.«

6.   »Nun ist er tot«, seufzte der Untersuchungsrichter (теперь он мертв, – вздохнул следователь), der gern alles gegeben hätte, wenn er jetzt Schmied persönlich hätte fragen können (который охотно отдал бы все за возможность лично расспросить сейчас Шмида).

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