Sie erschauerte kurz und nahm Jemmy fester in den Arm.
Ein plötzliches Rascheln im Heu, und Roger legte sich neben sie. Er breitete umständlich seinen Mantel über sie, dann seufzte er erleichtert, legte ihr den Arm um die Taille, und sein Körper entspannte sich vollständig neben ihr.
»Das war ein verflucht langer Tag, nicht wahr?«
Sie pflichtete ihm leise stöhnend bei. Jetzt, da alles still war und es nicht mehr nötig war zu reden, zuzuhören und konzentriert zu sein, schien jede Faser ihrer Muskeln vor Erschöpfung kurz vor der Auflösung zu stehen. Es trennte sie nur eine dünne Lage Heu vom kalten, harten Boden, doch sie spürte, wie der Schlaf sie umspülte wie die Wellen der nahenden Flut, die tröstend und unausweichlich einen Sandstrand hinaufkriechen.
»Hast du etwas zu essen bekommen?« Sie legte ihm eine Hand aufs Bein, und sein Arm spannte sich automatisch an und hielt sie fest.
»Aye, wenn du Bier als Nahrungsmittel gelten lässt. Es gibt viele Leute, die das tun.« Er lachte, und ein warmer Hopfennebel lag in seinem Atem. »Mir fehlt nichts.« Seine Körperwärme kroch allmählich durch die Stoffschichten zwischen ihnen und vertrieb die Kühle der Nacht.
Jemmy strahlte beim Schlafen immer Hitze aus; ihn neben sich liegen zu haben, war so, als hielte man ein Lehmöfchen fest. Doch Roger strahlte noch mehr Hitze aus. Nun, ihre Mutter sagte ja, dass eine Alkohollampe heißer brannte als Öl.
Sie seufzte und kuschelte sich mit dem Rücken an ihn. Sie fühlte sich warm und geschützt. Die kalte Unendlichkeit der Nacht bedrückte sie nicht mehr, jetzt, da sie ihre Familie in ihrer Nähe hatte, wieder zusammen und in Sicherheit.
Roger summte etwas. Es fiel ihr ganz plötzlich auf. Es war keine Melodie, doch sie spürte seine Brust an ihrem Rücken vibrieren. Sie wollte es nicht riskieren, ihn zu stören; das war doch bestimmt gut für seine Stimmbänder. Doch kurz darauf hörte er von selbst auf. In der Hoffnung, dass er wieder anfangen würde, streckte sie die Hand aus, um sein Bein zu streicheln, und gab selbst ein leises, fragendes Summen von sich.
»Hmmm-mmmm?«
Seine Hände umfassten ihre Pobacken und umschlossen sie fest.
»Mmm-hmmm«, sagte er in einem Tonfall, der halb einladend, halb zufrieden klang.
Sie antwortete nicht, sondern machte eine kleine, protestierende Bewegung mit ihren Pobacken. Unter normalen Umständen hätte ihn dies dazu gebracht, sie loszulassen. Er ließ auch los, jedoch nur mit einer Hand, die er wiederum an ihrem Bein entlanggleiten ließ, offenbar um ihren Rock zu fassen zu bekommen und ihn hochzuschieben.
Sie griff hastig nach der wandernden Hand, zog sie an sich und legte sie auf ihre Brust, um anzudeuten, dass sie den Gedanken zu schätzen wusste und ihm den Gefallen unter anderen Umständen nur zu gern tun würde, sie aber nicht den Eindruck hatte, dass dieser Moment –
Normalerweise verstand Roger ihre Körpersprache sehr gut, doch offenbar hatte sich diese Fähigkeit im Whisky aufgelöst. Dies, oder – der Gedanke kam ihr ganz plötzlich – es
»Roger!«, zischte sie.
Er
»Gott, bist du schön«, murmelte er in ihren Nacken. »O Gott, so schön. So schön … so … hmmm.« Die nächsten Worte waren an ihre Haut gemurmelt, doch sie
»Roger«, sagte sie mit leiser Stimme. »Roger, hier sind überall
Er murmelte etwas, worin sie die Worte »dunkel« und »es sieht schon niemand« erkennen konnte, und dann zog sich die tastende Hand zurück – nur um nach einer Rockfalte zu greifen und sie aus dem Weg zu schieben.
Er hatte wieder zu summen begonnen und hielt kurz inne, um »Lieb dich, lieb dich so sehr …« zu murmeln.
»Ich liebe dich auch«, sagte sie und griff hinter sich, um seine Hand zu erwischen. »Roger,