Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Jamie hielt sich eine Hand vor die Augen und malte sich die Szene aus. Seine Brust schüttelte sich kurz, und unter der Hand breitete sich ein Grinsen aus.

»O Gott. Sie müssen ja geglaubt haben, dass Roger Mac sie geradewegs in die Hölle geführt hat. Oder zumindest zu einem Hexensabbat.«

Eine Blase aus schuldbewusstem Gelächter stieg krampfhaft unter meinen Rippen auf.

»So war es. O Jamie – der Ausdruck in ihren Gesichtern!« Ich konnte nicht mehr an mich halten und vergrub mein Gesicht an seiner Brust. Wir schüttelten uns beide und lachten einen Moment beinahe geräuschlos.

»Ich habe versucht, sie willkommen zu heißen«, sagte ich und prustete schwach. »Wir haben ihnen etwas zu essen gegeben und sie für die Nacht untergebracht – so viele wie möglich im Haus, und den Rest haben wir auf Briannas Hütte, den Stall und die Scheune aufgeteilt. Aber mitten in der Nacht bin ich noch einmal nach unten gegangen – nach der Aufregung konnte ich nicht schlafen – und habe ein Dutzend von ihnen betend in der Küche gefunden.«

Sie hatten am Herd im Kreis gestanden, Hand in Hand und die Köpfe ehrfürchtig gesenkt. Bei meinem Erscheinen waren sämtliche Köpfe in die Höhe gefahren, und ihre Augen hatten weiß in den schmalen, ausgemergelten Gesichtern geschimmert. Sie hatten mich totenstill angestarrt, und eine der Frauen hatte ihren Nebenmann losgelassen, um ihre Hand unter ihrer Schürze zu verstecken. In einer anderen Zeit, an einem anderen Ort hätte ich gedacht, dass sie nach einer Waffe griff – und vielleicht war es ja auch so; ich war mir sicher, dass sie im Schutz des zerschlissenen Stoffs das Hornzeichen machte.

Ich hatte bereits herausgefunden, dass nur wenige von ihnen Englisch sprachen. Ich fragte in meinem stockenden Gälisch, ob sie irgendetwas brauchten? Sie starrten mich an, als hätte ich zwei Köpfe, dann hatte einer der Männer, eine verschrumpelte Kreatur mit einem dünnen Mund, den Kopf einen knappen Zentimeter geschüttelt.

»Dann haben sie sich einfach wieder ihrem Gebet zugewandt, und ich konnte ins Bett zurückschleichen.«

»Du bist im Hemd nach unten gegangen?«

»Nun … ja. Ich hatte nicht erwartet, dass um diese Uhrzeit jemand auf war.«

»Mmpfm.« Seine Fingerknöchel streiften meine Brust, und ich wusste genau, was er dachte. Mein Sommernachthemd war aus dünnem Musselin, und ja, na schön, verdammt, wahrscheinlich war es bei Tageslicht etwas durchsichtig, aber die Küche war nur von der roten Glut des fast erloschenen Herdfeuers erhellt gewesen.

»Ich gehe nicht davon aus, dass du mit einer anständigen Nachthaube nach unten gegangen bist, Sassenach?«, fragte Jamie und fuhr nachdenklich mit der Hand durch mein Haar. Ich hatte es gelöst, um mit ihm zu Bett zu gehen, und es schlängelte sich munter in alle Richtungen, à la Medusa.

»Natürlich nicht. Aber ich hatte es geflochten«, protestierte ich. »Absolut respektabel!«

»Oh, absolut«, pflichtete er mir grinsend bei, schob seine Finger in die wilde Masse meines Haars, umschloss meinen Kopf mit den Händen und küsste mich. Seine Lippen waren rissig vom Wind und der Sonne, aber angenehm weich. Er hatte sich seit seinem Aufbruch nicht rasiert, und sein Bart war kurz und gelockt und gab unter meinen Fingern nach wie Sprungfedern.

»Na schön. Sie sind inzwischen untergebracht, nehme ich an? Die Pächter?« Seine Lippen hauchten über meine Wange und knabberten sanft an meinem Ohr. Ich holte tief Luft.

»Ah. Oh. Ja. Arch Bug hat sie heute Morgen mitgenommen; er hat sie bei verschiedenen Familien in ganz Fraser’s Ridge untergebracht, und sie haben sich gleich ans Werk gemacht und …« Mein Gedankengang geriet vorübergehend auf Abwege, und ich krallte meine Finger reflexiv in seinen Brustmuskel.

»Und du hast Murdo gesagt, dass ich das natürlich in Ordnung bringe. Das mit der Gerste?«

»Ja, natürlich.« Meine umherschweifende Aufmerksamkeit fasste kurz Fuß, und ich lachte. »Er hat mich lediglich angestarrt und dann völlig verdattert genickt und gesagt: ›Oh, natürlich, ganz wie es Ehrwürden wünscht.‹ Ich glaube, ihm war nicht einmal da klar, warum ich sein Feld niedergebrannt hatte; womöglich hat er einfach gedacht, ich hätte plötzlich Lust gehabt, seine Gerste in Brand zu stecken.«

Jamie lachte ebenfalls – ein höchst verunsicherndes Gefühl, weil er seine Zähne in mein Ohrläppchen gebohrt hatte.

»Um«, sagte ich schwach. Ich spürte, wie mich sein roter Bart am Hals kitzelte, und die Haut unter meiner Handfläche war warm und glatt. »Die Indianer. Wie bist du mit den Cherokee zurechtgekommen?«

»Gut.«

Er bewegte sich plötzlich und wälzte sich auf mich. Er war sehr kräftig und sehr warm, und er roch nach Verlangen, stark und scharf. Die Laubschatten wanderten über sein Gesicht und seine Schultern und sprenkelten das Bett und die weiße Haut meiner weit geöffneten Oberschenkel.

»Ich hab dich so gern, Sassenach«, murmelte er in mein Ohr. »Ich kann es mir genau vorstellen, du, halbnackt in deinem Hemd, und deine Locken fallen dir lose auf die Brust … ich liebe dich. Ich bete –«

»Wie war das mit der Ruhepause und dem Essen?«

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