Читаем 1915 Кары (сборник) полностью

Allerdings achtete auch niemand auf ihn. Die Familie war g"anzlich vom Violinspiel in Anspruch genommen; die Zimmerherren dagegen, die zun"achst, die H"ande in den Hosentaschen, viel zu nahe hinter dem Notenpult der Schwester sich aufgestellt hatten, so dass sie alle in die Noten h"atten sehen k"onnen, was sicher die Schwester st"oren musste, zogen sich bald unter halblauten Gespr"achen mit gesenkten K"opfen zum Fenster zur"uck, wo sie, vom Vater besorgt beobachtet, auch blieben. Es hatte nun wirklich den "uberdeutlichen Anschein, als w"aren sie in ihrer Annahme, ein sch"ones oder unterhaltendes Violinspiel zu h"oren, entt"auscht, h"atten die ganze Vorf"uhrung satt und liessen sich nur aus H"oflichkeit noch in ihrer Ruhe st"oren. Besonders die Art, wie sie alle aus Nase und Mund den Rauch ihrer Zigarren in die H"ohe bliesen, liess auf grosse Nervosit"at schliessen. Und doch spielte die Schwester so sch"on. Ihr Gesicht war zur Seite geneigt, pr"ufend und traurig folgten ihre Blicke den Notenzeilen. Gregor kroch noch ein St"uck vorw"arts und hielt den Kopf eng an den Boden, um m"oglicherweise ihren Blicken begegnen zu k"onnen. War er ein Tier, da ihn Musik so ergriff? Ihm war, als zeige sich ihm der Weg zu der ersehnten unbekannten Nahrung. Er war entschlossen, bis zur Schwester vorzudringen, sie am Rock zu zupfen und ihr dadurch anzudeuten, sie m"oge doch mit ihrer Violine in sein Zimmer kommen, denn niemand lohnte hier das Spiel so, wie er es lohnen wollte. Er wollte sie nicht mehr aus seinem Zimmer lassen, wenigstens nicht, solange er lebte; seine Schreckgestalt sollte ihm zum erstenmal n"utzlich werden; an allen T"uren seines Zimmers wollte er gleichzeitig sein und den Angreifern entgegenfauchen; die Schwester aber sollte nicht gezwungen, sondern freiwillig bei ihm bleiben; sie sollte neben ihm auf dem Kanapee sitzen, das Ohr zu ihm herunterneigen, und er wollte ihr dann anvertrauen, dass er die feste Absicht gehabt habe, sie auf das Konservatorium zu schicken, und dass er dies, wenn nicht das Ungl"uck dazwischen gekommen w"are, vergangene Weihnachten – Weihnachten war doch wohl schon vor"uber? – allen gesagt h"atte, ohne sich um irgendwelche Widerreden zu k"ummern. Nach dieser Erkl"arung w"urde die Schwester in Tr"anen der R"uhrung ausbrechen, und Gregor w"urde sich bis zu ihrer Achsel erheben und ihren Hals k"ussen, den sie, seitdem sie ins Gesch"aft ging, frei ohne Band oder Kragen trug.

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