Читаем 1915 Кары (сборник) полностью

Im Erdgeschoss eines Hauses war ein tiefer, niedriger, h"ohlenartiger, an den W"anden und an der Decke verr"aucherter Raum. Gegen die Strasse zu war er in seiner ganzen Breite offen. Trotzdem sich das Teehaus von den "ubrigen H"ausern der Kolonie, die bis auf die Palastbauten der Kommandatur alle sehr verkommen waren, wenig unterschied, "ubte es auf den Reisenden doch den Eindruck einer historischen Erinnerung aus und er f"uhlte die Macht der fr"uheren Zeiten. Er trat n"aher heran, ging, gefolgt von seinen Begleitern, zwischen den unbesetzten Tischen hindurch, die vor dem Teehaus auf der Strasse standen, und atmete die k"uhle, dumpfige Luft ein, die aus dem Innern kam. "Der Alte ist hier begraben", sagte der Soldat, "ein Platz auf dem Friedhof ist ihm vom Geistlichen verweigert worden. Man war eine Zeitlang unentschlossen, wo man ihn begraben sollte, schliesslich hat man ihn hier begraben. Davon hat Ihnen der Offizier gewiss nichts erz"ahlt, denn dessen hat er sich nat"urlich am meisten gesch"amt. Er hat sogar einigemal in der Nacht versucht, den Alten auszugraben, er ist aber immer verjagt worden." "Wo ist das Grab?" fragte der Reisende, der dem Soldaten nicht glauben konnte. Gleich liefen beide, der Soldat wie der Verurteilte, vor ihm her und zeigten mit ausgestreckten H"anden dorthin, wo sich das Grab befinden sollte. Sie f"uhrten den Reisenden bis zur R"uckwand, wo an einigen Tischen G"aste sassen. Es waren wahrscheinlich Hafenarbeiter, starke M"anner mit kurzen, gl"anzend schwarzen Vollb"arten. Alle waren ohne Rock, ihre Hemden waren zerrissen, es war armes, gedem"utigtes Volk. Als sich der Reisende n"aherte, erhoben sich einige, dr"uckten sich an die Wand und sahen ihm entgegen. "Es ist ein Fremder", fl"usterte es um den Reisenden herum, "er will das Grab ansehen." Sie schoben einen der Tische beiseite, unter dem sich wirklich ein Grabstein befand. Es war ein einfacher Stein, niedrig genug, um unter einem Tisch verborgen werden zu k"onnen. Er trug eine Aufschrift mit sehr kleinen Buchstaben, der Reisende musste, um sie zu lesen, niederknien. Sie lautete: "Hier ruht der alte Kommandant. Seine Anh"anger, die jetzt keinen Namen tragen d"urfen, haben ihm das Grab gegraben und den Stein gesetzt. Es besteht eine Prophezeiung, dass der Kommandant nach einer bestimmten Anzahl von Jahren auferstehen und aus diesem Hause seine Anh"anger zur Wiedereroberung der Kolonie f"uhren wird. Glaubet und wartet! " Als der Reisende das gelesen hatte und sich erhob, sah er rings um sich die M"anner stehen und l"acheln, als h"atten sie mit ihm die Aufschrift gelesen, sie l"acherlich gefunden und forderten ihn auf, sich ihrer Meinung anzuschliessen. Der Reisende tat, als merke er das nicht, verteilte einige M"unzen unter sie, wartete noch, bis der Tisch "uber das Grab geschoben war, verliess das Teehaus und ging zum Hafen.

Der Soldat und der Verurteilte hatten im Teehaus Bekannte gefunden, die sie zur"uckhielten. Sie mussten sich aber bald von ihnen losgerissen haben, denn der Reisende befand sich erst in der Mitte der langen Treppe, die zu den Booten f"uhrte, als sie ihm schon nachliefen. Sie wollten wahrscheinlich den Reisenden im letzten Augenblick zwingen, sie mitzunehmen. W"ahrend der Reisende unten mit einem Schiffer wegen der "Uberfahrt zum Dampfer unterhandelte, rasten die zwei die Treppe hinab, schweigend, denn zu schreien wagten sie nicht. Aber als sie unten ankamen, war der Reisende schon im Boot, und der Schiffer l"oste es gerade vom Ufer. Sie h"atten noch ins Boot springen k"onnen, aber der Reisende hob ein schweres geknotetes Tau vom Boden, drohte ihnen damit und hielt sie dadurch von dem Sprunge ab.

Перейти на страницу:

Похожие книги