Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

In der Tat, zum Landen war nirgends Platz. Der Wald stand dicht wie eine Mauer und zeigte nicht eine einzige Lichtung. Es war ein Urwald, wie ihn wohl auch die Erde in der Steinkohlenformation gekannt hatte. Welche Baumarten mochten darin vertreten sein? Glichen sie denen auf der Erde? Ich hoffe, meine Aufnahmen werden uns darüber Aufschluß geben.

Gegen Ende der neunten Flugstunde erblickten wir einen gewaltigen Fluß, dessen Ufer ebenfalls dicht bewaldet waren. Offenbar mündete er in den Ozean, den wir vor kurzem überflogen hatten.

Kamow wendete und flog längs des Flußbettes weiter.

Da die Gewitter uns gerade eine Ruhepause gönnten, ging er bis auf hundert Meter hinunter. Paitschadse gesellte sich zu mir, und wir fotografierten zu zweit das nahe Ufer.

Wenn es auf dem Planeten überhaupt Vertreter der Tierwelt gab, dann mußten sie hier anzutreffen sein.

Der Fluß war etwa vier Kilometer breit. Auf seiner glatten Oberfläche schwammen zahlreiche Bäume, die wohl von Stürmen entwurzelt worden waren. Anfangs hielt ich sie für schwimmende Tiere, aber schon bald merkte ich, daß ich mich geirrt hatte.

Im Wasser des Flusses spiegelte sich unser Schiff samt seinen Tragflächen und dem grellroten Feuerschweif hinter seinem Heck.

Manchmal sahen wir schmale Nebenflüsse, die aus dem Waldesdickicht hervorströmten. Nur einmal passierten wir einen Arm von etwa einem Kilometer Breite. Von Leben war jedoch auch hier nirgends eine Spur.

Allmählich wurde der Fluß schmaler. Bald sahen wir, daß wir uns einem hohen Gebirgskamm näherten, dessen Gipfel in die Wolken hineinragten. Mit dem Funkscheinwerfer stellten wir fest, daß die Höhe des Gebirges siebentausend Meter betrug. Wie seine Gipfel beschaffen waren, sollte für uns ein Geheimnis bleiben. Das Schiff überflog sie in zehntausend Meter Höhe.

Das Überqueren des Gebirgskammes verschaffte uns einen unerwarteten und überwältigend schönen Anblick. Der bereits gewöhnte milchigweiße Nebel teilte sich plötzlich.

Wir flogen zwischen zwei Wolkenbergen. Über dem Schiff wölbte sich wieder der dunkelblaue Himmel, an dem die gleißendhelle Sonne strahlte, die hier entschieden größer war, als von der Erde aus gesehen.

Unwillkürlich stießen wir Rufe des Entzückens aus, aber das in seiner Schönheit so ergreifende Bild verschwand ebenso schnell, wie es aufgetaucht war. Das Schiff flog von neuem in eine Wolke. Wieder ballte sich vor den Fensterscheiben dichter Nebel. Wir gingen tiefer. Die Berge lagen nun weiter hinter uns. Unter uns war erneut ein Ozean.

Das Schiff hatte eine Strecke von fast achttausend Kilometern zurückgelegt, als wir bemerkten, daß es dunkler wurde. Offenbar ging der Tag auf dieser Venushälfte zur Neige, und wir flogen in den Bereich der Nacht hinein.

Kamow wandte sich an die beiden Astronomen. „Wie steht es mit Ihrem Pensum?“ erkundigte er sich.

„Alles erledigt!“

„Haben Sie Luftproben entnommen?“

„Ja, vier.“

Wir nahmen tatsächlich Luft von der Venus mit. In die Schiffswände sind hermetisch abgeschlossene luftleere Platinkästchen eingebaut mit kleinen Löchern, die sich elektrisch öffnen und schließen lassen. Vier dieser Kästchen sind jetzt mit Luft von der Venus gefüllt. Auf der Erde soll diese Luft analysiert werden.

„Wie sieht es bei Ihnen aus, Boris Nikolajewitsch?“

fragte midi Kamow.

„Ich habe rund dreihundert Aufnahmen gemacht, die Kinofilme nicht gerechnet.“

Eine Zeitlang schwieg Kamow. Dann sagte er leise mit unterdrückter Erregung: „Das Schiff verläßt die Venus!“

Wie rasch waren diese unvergeßlichen Stunden verflogen! Ich warf einen letzten Blick auf den Planeten, den wir nun verlassen sollten.

Kamow stellte den Motor ab, der in Betrieb war, und schaltete die anderen ein. Vom Heck her ertönte mächtiges Getöse. Das Raumschiff zog die Tragflächen ein und jagte mit zunehmender Geschwindigkeit in die Höhe.

Begegnung mit einem Asteroidenbrocken

Seit fast zwei Monaten habe ich mein Tagebuch nicht angerührt. In dieser Zeit war auch nichts vorgefallen, was besonderer Erwähnung wert gewesen wäre. Das Leben an Bord ging wieder seinen ruhigen, geregelten Gang.

In dem Moment, als wir von der Venus abflogen, betrug ihre Entfernung zum Mars dreihundertsiebzig Millionen Kilometer. Da sich aber der Mars auf seiner Bahn uns entgegen bewegt, brauchte unser Schiff nur zweihundertfünfzig Millionen Kilometer zurückzulegen, um ihn zu erreichen, zeitlich also zweitausendfünfhundert Stunden oder hundertvier Tage. Vierundfünfzig davon sind bereits vergangen.

Wie ich schon erwähnte, war nichts Besonderes vorgefallen — bis auf den gestrigen Tag, den 7. November, der niemals aus unserem Gedächtnis schwinden wird. An diesem Tag ereignete sich etwas, was nach Paitschadses Worten nur alle tausend Jahre einmal vorkommen kann.

Die Begegnung, die uns beinahe das Leben gekostet hätte, fand um einundzwanzig Uhr fünfzehn statt. Ich wollte mich gerade zum Schlafen in die Kajüte begeben, als plötzlich der Automat des Funkscheinwerfers in Tätigkeit trat.

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