Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

Das Gesicht des Journalisten zeigte bei dieser Mitteilung nicht das geringste Anzeichen von Beunruhigung oder Besorgnis. „Ich kenne mich in diesen Dingen wenig aus“, antwortete er mit gewinnender Offenherzigkeit. „Sie sagen, das sei gefährlich. Ich glaube es Ihnen. Aber wenn Sie sich in diese Gefahr begeben, warum sollte ich es dann nicht auch tun?“

„Nun, wenn es so ist“, meinte Hapgood erfreut, „dann bin ich sehr froh, einen solchen Begleiter gefunden zu haben.“ Er schüttelte Bason kräftig die Hand.

Über der Venus

Den 15. September werden wir nie vergessen. An diesem Tage durchstießen wir die Wolkendecke der Venus.

Der geheimnisvolle Schleier, der die Oberfläche des Planeten verborgen hielt, ist nun gelüftet.

Das, was unter dichten Wolken versteckt war und dem menschlichen Auge vor noch so kurzer Zeit als unerreichbar galt, bot sich unseren Blicken dar, und die Kamera hielt alles im Bild fest.

Wir näherten uns der Venus am 14. September etwa um zwölf Uhr. Der Planet, der uns anfangs als eine schmale Sichel erschien, vergrößerte sich schnell und zeigte sich uns gegen zwanzig Uhr in seiner vollen Phase. Die sonnenbeschienene Venus leuchtete wie ein schneeiger Berggipfel an einem klaren, sonnigen Tag auf der Erde. Es waren noch etwa zwei Millionen Kilometer bis zur Venus, und ihre sichtbare Fläche wirkte fast genauso groß wie die des Mondes, wenn wir ihn in der Vollmondphase sehen.

Mit bloßem Auge konnte man erkennen, daß die Oberfläche des Planeten dicht bedeckt war mit weißen Wolken.

Vor dem Hintergrund des schwarzen, sternenbesäten Himmels sah die schneeweiße „Schwester der Erde“ märchenhaft schön aus. Ich klebte förmlich an meinem Fenster, außerstande, mich von diesem Anblick loszureißen, und machte eine Farbfilmaufnahme nach der andern.

Am 15. September um sieben Uhr morgens befahl uns Kamow, die Helme aufzusetzen, und schaltete die Motoren zum Bremsen ein.

Ich hörte das bekannte Getöse, jedoch nicht so stark wie beim ersten Male. Durch die Fensterscheiben drang der Widerschein einer Flamme.

Wieder sein Gewicht zu spüren, war angenehm, aber es trat auch genau das ein, was Kamow vorausgesagt hatte.

Die Bewegungen waren gehemmt, und der Körper kam einem schwerer vor, als er war. In vierundsiebzig Tagen war uns die völlige Schwerelosigkeit zur Gewohnheit geworden.

Die Venus, deren Scheibe indessen ungefähr die zehnfache Größe des Vollmondes angenommen hatte, lag direkt unter uns, und das Schiff stürzte aus einer Höhe von vierzigtausendsechshundert Kilometern mit der ungeheuren Geschwindigkeit von achtundzwanzig Kilometern in der Sekunde auf sie hinunter. Die Bremswirkung der Motoren setzte diese Geschwindigkeit langsam, aber stetig herab.

Der Abstieg dauerte siebenundvierzig Minuten. In dieser Zeit verließ ich mein Fenster nur, um die automatischen Filmapparate, die den näher kommenden Planeten im Bild festhielten, zu überprüfen und den Film auszuwechseln.

Der Planet rückte näher.

Nach zwanzig Minuten hatte sich die Geschwindigkeit des Schiffes auf sechseinhalb Kilometer in der Sekunde verringert, und wir waren auf eine Entfernung von vierzehntausend Kilometern herangekommen.

Die Venus nahm nun fast den ganzen sichtbaren Himmelsraum ein. Aus dieser Entfernung schien sie nicht mehr so blendend weiß. Deutlich zeichneten sich Schatten zwischen den einzelnen Wolkenmassiven ab. Ich sah durch ein starkes Fernglas, bemüht, wenigstens einen Spalt in dieser zusammengeballten Masse zu entdecken, aber ich fand keinen. Die Wolkendecke war offenbar sehr stark.

›Sollten Kamows Befürchtungen wirklich zutreffen und die Wolken bis an die Oberfläche des Planeten hinunterreichen?‹ dachte ich. Wie ärgerlich, wenn wir gar nichts zu sehen bekämen! Aber was könnte es überhaupt zu sehen geben? Wie Belopolski sagte, vermuteten die Gelehrten auf der Venus nur Meere und sumpfiges Festland. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß das Vorhandensein einer Vegetation so gut wie sicher sei. Vielleicht sehen wir, wenn wir die Wolkenschicht durchstoßen, ein blühendes, bewohntes Land, große Städte, bebaute Felder, Schiffe auf einem Meer. Was für ein Anblick wird sich uns in wenigen Minuten wohl bieten?

Ich war sehr erregt, und meine Gefährten empfanden das gleiche wie ich. Selbst der unerschütterliche Kamow gestand mir später, daß ihn die gleichen Gedanken bewegt hatten wie mich. Zum ersten Male in der Geschichte standen Menschen im Begriff, in das Geheimnis einer andern Welt einzudringen. Auf dem Mond war man zwar schon gewesen, doch hatte man dort von vornherein gewußt, daß einem eine tote Welt ohne jedes Leben begegnen würde, während wir hier vor einem noch ungelösten Rätsel standen. Damals handelte es sich um den kleinen Begleiter der Erde, den man bereits genau erforscht hatte, jetzt aber um einen Planeten, der, fast so groß wie der unsere, noch voller Geheimnisse war.

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