Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

Als der Journalist gegangen war, saß Hapgood noch lange Zeit tief in Gedanken versunken. Er war sich darüber im klaren, daß sein Entschluß, die Beschleunigung auf fünfzig Meter zu erhöhen, schwere Folgen für die Gesundheit haben konnte. Schon die ursprüngliche Beschleunigung von vierzig Metern hätte die dem Organismus zumutbare Belastung um das Anderthalbfache überschritten. Laut ärztlicher Feststellung betrug die Beschleunigung, die ein Mensch ohne Schaden für seine Gesundheit vertragen konnte, dreißig Meter in der Sekunde, und das auch nur eine Minute lang. Er aber hatte vor, sich und seinen Begleiter zehn Minuten lang einer auf das Fünffache gesteigerten Schwerkraft auszusetzen. Zwar wollte er den Start im Wasserbad liegend durchführen, doch war er sich nicht gewiß, ob ihm dies die erwünschte Wirkung verbürgte. Das Risiko war sehr groß, aber es blieb keine andere Wahl. Entweder nahm er das Wagnis auf sich, oder er gab den Kampf auf und mußte erleben, daß sein Rivale einen vollen Triumph feierte.

* * *

Der Name Charles Hapgood war seinerzeit in den Vereinigten Staaten überaus populär. Der talentierte Ingenieur und bekannte Theoretiker der Astronautik hatte die erste mit Atomdüsenantrieb versehene Stratosphärenrakete der Welt konstruiert.

Nachdem er mit ihr über den Atlantischen Ozean geflogen war und dabei alle bisher erzielten Geschwindigkeitsrekorde weit hinter sich gelassen hatte (der Flug dauerte nur eine Stunde und fünfzehn Minuten), hatte er sich in der ganzen Welt einen Namen gemacht. In einem Interview, das er nach diesem Flug gab, erklärte er, sein nächster Flug werde über den Bereich der Erde hinausgehen. Die amerikanischen Zeitungen nannten Hapgood einen „Weltraumkapitän“, worauf der seinerzeit noch völlig unbekannte sowjetische Ingenieur Kamow in einem Artikel, in dem er den Erfolg des amerikanischen Konstrukteurs würdigte, die Bemerkung fallen ließ, ein solcher Titel sei noch etwas verfrüht.

„Formal hat er recht“, sagte Hapgood im Gespräch mit einem Zeitungskorrespondenten, der ihn fragte, wie er über diesen Satz denke, „aber eine Überquerung des Atlantiks und ein Flug, sagen wir, zum Mond unterscheiden sich wenig voneinander. Von der Stratosphärenrakete zum Weltraumschiff ist es nur ein Schritt, und ich werde diesen Schritt in Kürze tun.“

So dachte Charles Hapgood, aber in Wirklichkeit kam es anders, und den ersten Schritt zur Eroberung des Weltraums tat nicht er, sondern jener sowjetische Ingenieur Kamow.

Damit begann zwischen ihnen ein hartnäckiger Kampf um die Führung in der Raumschiffahrt. Die Regierung der Vereinigten Staaten gewährte Hapgood jedwede Unterstützung.

Das erste Ziel Hapgoods sollte der Mond sein, den Kamow nur umflogen hatte. Hapgood, der davon ausging, daß Kamow mindestens zwei Jahre brauche, ehe er seinen zweiten Flug durchführen könne, trieb den Bau seines Raumschiffes energisch voran.

Das Schiff war bereits fertig, als die Nachricht eintraf, daß Kamow und Paitschadse den Mond erreicht hatten.

Das war für Hapgood ein schwerer Schlag. Er verfolgte aufmerksam alles, was von Kamows Vorbereitungen auf seinen dritten Flug in der Fachliteratur durchsickerte, und versuchte, sich eine Vorstellung vom Schiff seines Rivalen zu machen. Aber Kamow war sehr vorsichtig, und bis zum letzten Tag blieben Hapgood so wichtige Daten wie Geschwindigkeit und Maße des russischen Raumschiffes unbekannt. So kam es, daß er die Kräfte und Möglichkeiten des Rivalen unterschätzte und die eigenen überschätzte.

Dennoch entschloß er sich, zur vollen Gewähr seines Erfolges die Beschleunigung bis auf vierzig Meter zu steigern.

Hapgood baute sein Schiff so, daß nur zwei Personen darin Platz fanden. Alle Angebote amerikanischer Wissenschaftler, die gern an dem Flug teilgenommen hätten, beantwortete er mit einer kategorischen Absage und erklärte ein für allemal, auf die erste Reise nur einen Pressevertreter mitnehmen zu wollen.

Nachdem das Schiff fertig war, wandte sich Hapgood in einem offenen Schreiben an die Journalisten Amerikas.

Bason meldete sich zum Mitfliegen.

„Was hat Sie veranlaßt, zu mir zu kommen?“ fragte Hapgood den jungen Korrespondenten der „New York Times“.

„Das will ich Ihnen offen gestehen“, antwortete Bason.

„Ich bin ehrgeizig.“

„Aha! Also ehrgeizig sind Sie? Haben Sie auch an die Gefahren gedacht, die Ihnen drohen? Vielleicht ist es nicht Ruhm, was Sie erwartet, sondern der Tod.“

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, entgegnete Bason.

Er war groß und breitschultrig und hatte, wenn auch nicht schöne, so doch anziehende Gesichtszüge. Ein typischer junger Durchschnittsamerikaner.

Hapgood war zufrieden. Eben solch einen Gefährten brauchte er.

„Ich will auch offen zu Ihnen sein“, sagte er. „Vor allem ist es mir darum zu tun, Kamow zu schlagen.“ Bason nickte. „Um dabei ganz sicher zu gehen, mußte ich die Beschleunigung des Raumschiffes mit vierzig Metern in der Sekunde festlegen. Ich will Ihnen nicht verheimlichen, daß das für die Besatzung gefährlich ist.“

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