Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

„Warten Sie nur!“ sagte Kamow, als wir einmal darauf zu sprechen kamen. „Wenn Sie erst wieder auf der Erde sind, wird Sie jede Bewegung ermüden. Ihr Körper wird Ihnen schwer und unbeholfen vorkommen. Übrigens werden Sie sich bald davon überzeugen können, daß selbst die kurze Zeit, die seit dem Start vergangen ist, genügt hat, Sie der Schwere zu entwöhnen.“

„Wie meinen Sie das?“ fragte ich.

„Ich spreche von dem Augenblick, da Sie wieder Ihr normales Gewicht erlangen.“

„Wann wird das sein?“

„Wenn wir den Abstieg zur Venus beginnen. Würde das Schiff mit seiner augenblicklichen Geschwindigkeit in ihre Atmosphäre hineinfliegen, so würde es durch die Reibung an der Gashülle des Planeten verbrennen. Also muß ich bremsen; dadurch entsteht Schwerkraft. Die negative Beschleunigung wird zehn Meter in der Sekunde betragen, was der Beschleunigung des freien Falls auf der Erde gleichkommt.“

„Mit welcher Geschwindigkeit werden wir in die Venusatmosphäre eindringen?“

„Mit einer Geschwindigkeit von siebenhundertzwanzig Kilometern in der Stunde.“

„Wieviel Zeit brauchen Sie, um unser Schiff zum Bremsen zu bringen?“

„Siebenundvierzig Minuten und elf Sekunden. Aber das heißt nicht, daß wir eine Dreiviertelstunde unter der Arbeit unserer Motoren zu leiden haben werden, wie das beim Abflug von der Erde der Fall war. Die Motoren werden viel leiser laufen und durch den Helm nur schwach zu hören sein. Außerdem brauchen Sie sich nicht hinzulegen, sondern können den Abstieg zum Planeten vom Fenster aus beobachten.“

Ich sah diesem bedeutsamen Ereignis mit großer Spannung entgegen.

Als wir noch auf der Erde waren, hatte ich ein Buch von Belopolski über die Planeten des Sonnensystems gelesen, um mit meiner Unkenntnis in Fragen der Astronomie nicht allzusehr aufzufallen. Dennoch sind die Kenntnisse, die ich daraus geschöpft habe, offensichtlich unzureichend. Was werden wir zu sehen bekommen, wenn wir die Wolkendecke der Venus durchstoßen haben? Besteht Aussicht, auf diesem Planeten Leben zu entdecken, und was für Leben mag das sein?

Mit all diesen Fragen wandte ich mich an Kamow.

„Fragen Sie Belopolski“, antwortete er. „Einen besseren Kenner des Sonnensystems finden Sie nicht.“

Ich konnte mich nicht entschließen, Belopolski bei der Arbeit zu stören, und wartete die Zeit des gemeinsamen Frühstücks ab.

Als wir uns in Kamows Kajüte eingefunden hatten — dort befindet sich ein zweiter Satz der Geräte des Hauptschaltbretts, so daß man diese während des Essens im Auge behalten kann —, sprach ich ihn an.

„Konstantin Jewgenjewitsch!“ sagte ich. „Können Sie mir etwas von der Venus erzählen, der wir uns nähern?“

„Was möchten Sie denn wissen?“ fragte er.

„Das, was der Wissenschaft über diesen Planeten bekannt ist.“

„Ein weites Gebiet“, meinte Paitschadse.

„Natürlich nicht alles“, beeilte ich mich zu sagen, „nur das Wichtigste. Was werden wir auf ihm sehen?“

„Ihre erste Frage ist zu umfangreich“, sagte Belopolski, „und die zweite läßt sich nicht beantworten. Der Planet Venus ist unter einer dicken Wolkenschicht verborgen, die sich niemals auflockert. Alle unsere Kenntnisse beziehen sich nur auf die oberen Schichten seiner Atmosphäre. Die Oberfläche des Planeten hat bisher noch niemand gesehen, und es weiß auch niemand, was sie darstellt. Hypothesen und Vermutungen sind zwar für die Entwicklung der Wissenschaft nützlich, können aber keinen Anspruch auf Unbestreitbarkeit erheben.“

„Und welche Vermutungen hat die Wissenschaft?“ fragte ich.

„Vermutungen, die auf vorhandenem Tatsachenmaterial beruhen“, erklärte mir Belopolski, „heißen ›Arbeitshypothesen‹. Ich will Ihnen die Fakten aufzählen, die uns von der Venus bekannt sind, werde Ihnen aber kaum etwas Neues mitteilen können. Der Planet ist durchschnittlich hundertacht Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, das heißt, er ist ihr um fast zweiundvierzig Millionen Kilometer näher als die Erde. Er ist unser nächster Nachbar im Weltraum, abgesehen vom Mond und von einigen Asteroiden. Die Bahngeschwindigkeit der Venus beträgt fast fünfunddreißig Kilometer in der Sekunde. Die Zeit, in der sie eine volle Umdrehung um die Sonne ausführt, oder ein Venusjahr, beläuft sich auf Null Komma zweiundsechzig Erdjahre, mit anderen Worten — ungefähr siebeneinhalb Monate. Der Radius des Planeten beträgt siebenundneunzig Hundertstel des Erdradius, infolgedessen ist sein Durchmesser nur um fünfhundertsiebenundfünfzig Kilometer kleiner als der der Erde. Beide Planeten sind also fast gleich groß. Die Zeit, in der sich die Venus einmal um ihre Achse dreht — oder die Länge ihres Tages —, ist nicht genau bekannt. Das ist eine Frage, die wir noch lösen müssen.

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