Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

„Mir scheint, es gibt auch noch andere“, sagte ich. „Ich wollte Sie schon lange etwas fragen. Warum erachten Sie es nicht für nötig, nach vorn Ausschau zu halten? Das Schiff kann doch mit einem der wandernden Körper zusammenstoßen, von denen Sie mir selber erzählt haben.

Wäre es nicht gut, wenn man einen solchen Körper auf der Flugbahn des Schiffes rechtzeitig bemerkte?“

„Davon hätten wir nichts“, erwiderte Kamow. „Kleine Teilchen lassen sich sowieso nicht in einer Entfernung erkennen, die noch Maßnahmen gegen einen Zusammenstoß gestatten würde, und sollte ein großer Körper in die Flugbahn des Schiffes geraten, so warnt uns der Funkscheinwerfer.“

„Was ist denn das?“

„Habe ich Ihnen nicht davon erzählt?“

„Nein.“

„Ein Funkscheinwerfer“, sagte Kamow, „ist im Grunde genommen dasselbe wie ein Radargerät. Er arbeitet mit Ultrakurzwellen, und zwar, genau wie die Radaranlage, nach dem Prinzip der Widerspiegelung von Funkwellen.

Wenn der ausgesendete Funkstrahl auf einen Gegenstand stößt, kehrt er um und signalisiert sowohl das Hindernis als auch die Entfernung, in der es sich befindet. Der Funkscheinwerfer, den wir an Bord haben, ist ununterbrochen in Betrieb und tastet die Flugbahn ab; er erleuchtet uns gewissermaßen den Weg. Seine Funktion erinnert an die eines gewöhnlichen Scheinwerfers, daher sein Name. Ich war überzeugt, daß Sie von ihm wußten.“

„Ich höre zum ersten Male davon“, sagte ich.

„Das ist wohl nur darauf zurückzuführen, daß Sie in so großer Eile auf den Flug vorbereitet wurden. Im übrigen werden wir wohl kaum ein Warnsignal hören. Den Zusammenprall mit einem Körper, der dem Schiff gefährlich werden könnte, halte ich für ausgeschlossen. Selbst die feinsten Stoffteilchen im interplanetaren Raum sind ja einige Kilometer voneinander entfernt.“

„Und doch verlangen Sie von uns, die Türen zu schließen?“

„Ja, denn wir haben kein Recht, den Erfolg der Expedition aufs Spiel zu setzen. Auch wenn nur eine theoretische Gefahr besteht, sind wir verpflichtet, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.“

„Ich habe gehört, daß die Meteore in Schwärmen fliegen“, sagte ich. „Wenn die Erde einem solchen Schwarm begegnet, kann man ein Feuerwerk von Sternschnuppen beobachten.“

„Für die Erde mit ihren Ausmaßen“, erwiderte Kamow, „sind diese Schwärme tatsächlich sehr dicht, aber für unser Schiff liegen sie sehr weit auseinander. Selbst wenn wir dem geschlossensten dieser Schwärme begegneten, flögen wir durch ihn hindurch, ohne ihn überhaupt zu bemerken.

Auf jedes Teilchen eines solchen Schwarms entfällt ein Raum von etlichen Kubikkilometern.“

„Demnach wären interplanetare Reisen ungefährlich?“

Kamow zuckte die Schultern. „Alles auf der Welt ist relativ“, meinte er. „Das gilt auch für interplanetare Reisen. Ein Raumschiff kann tausend Jahre lang fliegen, ohne einem Meteor zu begegnen, es kann aber auch schon in der ersten Flugstunde mit einem zusammenstoßen. Jedenfalls ist bei einem Eisenbahnzug die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe hundertmal größer als bei einem Weltraumschiff. Und doch fahren die Leute mit der Eisenbahn.“

Nach diesem Gespräch hörte ich auf, über „wandernde Körper“ und die Folgen einer Begegnung mit ihnen nachzudenken, obwohl diese Frage mich von dem Augenblick an beunruhigt hatte, da wir von der Erde aufstiegen. Ich hatte schon mehrmals ein Gespräch über dieses Thema mit Kamow angeknüpft, aber er hatte den Funkscheinwerfer seltsamerweise nicht ein einziges Mal erwähnt.

Seitdem wir die Erde verlassen haben, sind mehr als zwei Monate vergangen. Das Leben an Bord vollzieht sich nun nach einer unumstößlichen Ordnung. Es hat sich eine feste Tageseinteilung herausgebildet, das heißt eigentlich keine Tageseinteilung, sondern eine Einteilung der täglichen vierundzwanzig Stunden, da wir hier, wie gesagt, einen Wechsel von Tag und Nacht nicht kennen. Zu bestimmten Zeiten finden wir uns alle zum Frühstück, zum Mittag- oder Abendessen zusammen. Als Nahrung dienen uns wohlschmeckende, eigens für uns zubereitete Konserven, die wir direkt aus den Büchsen essen. Wir trinken kein Wasser, sondern Säfte, die in verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden, aus denen wir sie durch einen Schlauch heraussaugen, denn schwerelose Flüssigkeit läßt sich nicht ausgießen, auch wenn man sich noch so müht. Der Speisezettel ist abwechslungsreich, so daß wir keine Ursache haben, über das Essen zu klagen.

Die Tage verlaufen eintönig, und dennoch ist es erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Langeweile gibt es nicht.

Jeder hat seine Arbeit. An Bord herrscht stets die gleiche Temperatur. Die Luft ist rein und völlig staubfrei. Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt wie jetzt. Körperliche Anstrengungen kennen wir nicht. Ich kann jeden beliebigen Gegenstand, und sei er noch so schwer, mühelos von einem Platz zum anderen tragen.

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