Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

Ich bedauerte, daß ich die entschwindende Erde nicht auf die Platte bannen konnte. Das wären sehr effektvolle Aufnahmen geworden.

Die Zeit verging. Seit dem Start waren etwa fünfzehn Minuten verstrichen. Wir befanden uns weit außerhalb des Bereichs der Atmosphäre und flogen im luftleeren Raum.

Mich ergriff fieberhafte Ungeduld. Ich konnte einfach nicht mehr still liegen. Der Lärm, den unsere Atomdüsenantriebe verursachten, zerrte an den Nerven und weckte den quälenden Wunsch, wenigstens für einen Augenblick davon befreit zu sein.

Etwa zwanzig Minuten nach dem Start stand Kamow plötzlich auf und trat an eines der Fenster. Er schob die Fensterplatte etwas beiseite und sah durch einen schmalen Spalt hinaus. Ich hätte viel darum gegeben, an seiner Stelle zu sein.

Die letzten Minuten zogen sich unglaublich in die Länge.

Es blieben noch drei Minuten, noch zwei …

Unser Schiff erreichte allmählich die ungeheure Geschwindigkeit von achtundzwanzigeinhalb Kilometern in der Sekunde. Nach dem Verstummen der Motoren würden wir mit dieser Geschwindigkeit vierundsiebzig Tage lang fliegen, bis wir die Venus erreicht haben.

Als nur noch eine Minute geblieben war, schloß ich die Augen und bereitete mich auf die gewaltige Umstellung vor, die nun erfolgen sollte: von doppelter Schwere zu völliger Schwerelosigkeit.

Plötzlich geschah etwas. In meinen Ohren dröhnte es zwar noch immer, aber ich fühlte mit meinem ganzen Körper, daß eine Veränderung vor sich gegangen war. Ein leichter Schwindel befiel mich, ging aber sofort wieder vorüber. Die Matte, auf der ich lag, wurde plötzlich so weich, daß ich sie nicht mehr spürte. Mir war, als läge ich auf Wasser. Das Dröhnen ebbte rasch ab, und was ich noch zu hören wähnte, war nur der Nachhall in meinen Ohren.

Ringsum herrschte Stille. Die Motoren hatten ihre Arbeit eingestellt. Als ich die Augen wieder aufschlug, sah ich Kamow am Pult stehen.

Er stand — aber seine Füße berührten den Boden nicht.

Unbeweglich und ohne jeden Halt hing er in der Luft.

Ich lag da und konnte mich nicht entschließen, auch nur ein Glied zu rühren.

Paitschadse nahm den Helm ab und erhob sich. Kein Akrobat auf der Erde hätte das auf diese Weise fertiggebracht. Er zog ein Bein an, setzte den Fuß auf den Boden und richtete sich allmählich zu seiner vollen Größe auf.

Belopolski setzte sich auf und nahm mit sonderbaren, unsicheren Bewegungen ebenfalls den Helm ab. An seinen Lippen merkte ich, daß er etwas sagte. Paitschadse reichte ihm die Hand, und plötzlich schwebte Konstantin Jewgenjewitsch in der Luft. Zum ersten Male sah ich sein sonst so unbewegliches Gesicht erregt. Er wollte sich auf die Beine stellen, kippte aber um und stand kopf. Paitschadse half ihm lachend, seine vorherige Lage wieder einzunehmen. Er sagte etwas, doch durch den Helm hörte ich keinen Laut.

Totenstille umgab mich.

Die beiden Astronomen begaben sich zum Fenster. Genauer gesagt, tat das nur Paitschadse. Belopolski schwebte, seine Hand fest umklammernd, hinter ihm her. Nachdem er die Wand erreicht hatte, hielt er sich an einem der zahllosen Riemen fest, die überall angebracht waren, und bekam offenbar Halt. Paitschadse drückte auf einen Knopf, und die metallene Platte vor dem Fenster glitt zur Seite. Neugierde bewog mich, die schutzbietende Matte zu verlassen.

Langsam löste ich die Riemen und nahm den Helm ab. Es war eigenartig, die Schwerelosigkeit seiner Arme zu spüren. Ich warf den Helm auf die Matte, aber er fiel nicht hinab, sondern blieb in der Luft hängen.

Bemüht, jede heftige Bewegung zu vermeiden, stellte ich mich vorsichtig auf die Beine. Alles ging gut, und selbstzufrieden dachte ich schon, daß ich Belopolskis Beispiel nicht folgen würde. Als ich aber merkte, daß ich in der Luft schwebte, suchte ich instinktiv nach einem Halt.

Dabei tat ich eine unwillkürliche Bewegung, meine Füße berührten einen kurzen Augenblick den Boden, und ich flog leicht wie eine Feder zur Decke oder, besser, zu dem Teil des Raumes, den ich bisher als Decke angesehen hatte.

Das Schiff schien sich blitzartig gedreht zu haben. Der „Fußboden“ und alles, was sich auf ihm befand, war nun „oben“, Kamow, Paitschadse und Belopolski dagegen hingen mit dem Kopf nach unten.

Das Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Halse, und ich unterdrückte mit knapper Not einen Schrei. Kamow sah mich an. „Machen Sie keine schroffen Bewegungen“, sagte er. „Sie wiegen jetzt nichts mehr. Denken Sie daran, was ich Ihnen auf der Erde gesagt habe! Schwimmen Sie durch die Luft, als ob sie Wasser wäre. Stoßen Sie sich von der Wand ab, aber nur ganz leicht, und bewegen Sie sich auf mich zu.“

Ich folgte seinem Rat, konnte aber die Stärke des Stoßes nicht genau berechnen und flog an Kamow vorbei, worauf ich ziemlich heftig gegen die Wand prallte.

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