Читаем Das Wunder von Narnia полностью

„Was?" fragte Digory. Ganz gegen seinen Willen packte ihn jetzt die Neugierde.

„Nur Staub", sagte Onkel Andrew. „Feiner, trockener Staub. Sah nicht nach viel aus. Es war nichts, was man für eine lebenslange Schufterei hätte vorzeigen können. Doch als ich den Staub ansah – ich war äußerst achtsam, ihn nicht zu berühren –, da mußte ich daran denken, daß sich jedes Staubkorn einst in einer anderen Welt befunden hatte. Nicht auf einem anderen Planeten, nein, die gehören zu unserer Welt, und zu ihnen kann man gelangen, wenn man nur weit genug fliegt. Nein, in einer ganz anderen Welt, einer anderen Natur, einem anderen Universum, an einem Ort, den man nie erreicht, auch wenn man bis in alle Ewigkeit durch unser Universum reist. In einer Welt, die man nur durch Zauberei erreichen kann!" Hier rieb sich Onkel Andrew die Hände, bis seine Gelenke knackten wie Feuerwerkskörper.

„Mir war klar, daß der Staub die Kraft hatte, einen dorthin zu ziehen, wo er ursprünglich hergekommen ist", fuhr er fort. „Man mußte ihn nur in die richtige Form bringen. Das war das Problem. Meine früheren Experimente waren Fehlschläge. Ich habe mit Meerschweinchen gearbeitet. Einige starben, andere explodierten wie Bomben ..."

„Das war aber schrecklich grausam", entrüstete sich Digory, der selbst einmal ein Meerschweinchen gehabt hatte.

„Wieso mußt du denn laufend vom Thema ablenken?" fragte Onkel Andrew. „Dafür waren diese Viecher doch da. Ich hatte sie eigenhändig gekauft. Laß mal sehen – wo war ich? Ach ja. Endlich gelang es mir, die Ringe herzustellen: die gelben Ringe. Aber jetzt tauchte ein neues Problem auf. Ich war ziemlich sicher, daß ein gelber Ring jedes Lebewesen, das ihn berührte, zu diesem anderen Ort brachte. Aber wozu sollte das gut sein, wenn ich es nicht zurückholen konnte, damit es mir erzählte, was es dort vorgefunden hatte?"

„Und was war mit den Tieren?" wollte Digory wissen. „Denen erging es ja ganz schön dreckig, wenn sie nicht zurück konnten!"

„Du betrachtest die Dinge unentwegt vom falschen Standpunkt aus", sagte Onkel Andrew ungeduldig.

„Verstehst du denn nicht, daß es da um ein bedeutendes Experiment geht? Wenn ich jemand an diesen anderen Ort schicke, dann mache ich das nur deshalb, weil ich wissen will, wie es dort aussieht."

„Warum bist du denn dann nicht einfach selbst hingereist?"

Digory hatte noch nie erlebt, daß jemand so überrascht und so gekränkt aussah wie sein Onkel Andrew jetzt auf diese einfache Frage hin. „Ich? Ich?" rief er. „Der Junge muß übergeschnappt sein. Ein Mann in meinem Alter, bei meinem Gesundheitszustand, sollte den Schock und die Gefahren riskieren, die auf einen zukommen, wenn man plötzlich in einem anderen Universum landet? So etwas Absurdes habe ich noch nie im Leben gehört! Ist dir klar, was du da sagst? Überleg doch, was das bedeutet – eine andere Welt –, dort kann man doch auf alles mögliche stoßen, auf absolut alles."

„Und dort hast du vermutlich Polly hingeschickt", sagte Digory. Er war hochrot vor Zorn. „Auch wenn du mein Onkel bist, kann ich dir nur sagen, daß du dich wie ein Feigling benommen hast, wenn du ein Mädchen irgendwohin schickst, wo du dich selbst nicht hinwagst."

„Ruhe!" befahl Onkel Andrew und schlug mit der Hand auf den Tisch. „Das lasse ich mir nicht bieten, daß ein schmutziger kleiner Schuljunge so mit mir spricht! Du verstehst das nicht. Ich bin der große Wissenschaftler, der Zauberer, der Meister, der ein Experiment durchführt! Natürlich brauche ich Untergebene, mit denen ich experimentieren kann. Herr im Himmel, als nächstes wirst du mir erklären, ich hätte die Meerschweinchen um Erlaubnis fragen sollen, bevor ich sie benutzte! Große Dinge erreicht man nur, wenn man Opfer bringt. Der Gedanke, ich solle selbst in diese andere Welt reisen, ist wirklich lächerlich. Genausogut könnte man einem großen General befehlen, als gemeiner Soldat zu kämpfen. Angenommen, ich käme ums Leben – was soll dann aus meiner Lebensaufgabe werden?"

„Ach, hör doch auf mit deinem Gequassel!" meinte Digory. „Holst du nun Polly zurück oder nicht?"

„Als du mich unverschämterweise unterbrochen hast, wollte ich dir eben erklären, daß ich schließlich und endlich einen Weg gefunden habe, wie man wieder zurückkehren kann. Die grünen Ringe ziehen einen zurück."

„Aber Polly hat doch gar keinen grünen Ring dabei!"

„Nein", bestätigte Onkel Andrew mit einem grausamen Lächeln.

„Wie soll sie denn dann wiederkommen?" rief Digory. „Da hättest du sie auch gleich umbringen können!"

„Sie kann ja zurück", erklärte Onkel Andrew, „wenn ihr jemand nachgeht und zwei grüne Ringe mitnimmt: einen für sich selbst, und einen für das Mädchen."

Jetzt sah Digory natürlich, in welchem Dilemma er steckte. Wortlos und mit weit offenem Mund starrte er seinen Onkel an. Er war totenblaß geworden.

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Андрей Боярский

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