Читаем Der Doppelgänger полностью

»Aber ich möchte Ihnen noch eines sagen, meine Herren,« fügte er, sich zum letzten Male zu den Herren Registratoren umwendend, hinzu, »ich möchte Ihnen noch eines sagen; Sie stehen mir hier beide Auge in Auge gegenüber. Mein Grundsatz, meine Herren, ist der: ›Mißlingt's, dann nicht verzagen; gelingt's, dann weiter wagen‹ und jedenfalls suche ich niemandes Stellung zu unterminieren. Ich bin kein Intrigant, und darauf bin ich stolz. Zum Diplomaten tauge ich nicht. Man sagt auch, meine Herren, der Vogel komme selbst auf den Jäger zugeflogen. Das ist richtig, und ich gebe es zu; aber wer ist hier der Jäger und wer der Vogel? Das ist noch die Frage, meine Herren!«

Hier schwieg Herr Goljadkin in rednerisch effektvoller Weise, machte mit sehr bedeutsamer Miene, d. h. indem er die Augenbrauen in die Höhe zog und die Lippen ganz fest zusammenpreßte, den Herren Beamten eine Abschiedsverbeugung und ging dann hinaus, indem er die beiden im äußersten Erstaunen zurückließ.

»Wohin befehlen Sie?« fragte Petruschka ziemlich mürrisch, da er des Umherfahrens in der Kälte wahrscheinlich bereits überdrüssig geworden war. »Wohin befehlen Sie?« fragte er Herrn Goljadkin noch einmal, als er dessen furchtbarem, alles vernichtendem Blicke begegnete, mit dem unser Held sich schon zweimal an diesem Morgen gesichert hatte, und zu dem er jetzt zum dritten Male seine Zuflucht nahm, während er die Treppe hinunterstieg.

»Nach der Ismailowski-Brücke.«

»Nach der Ismailowski-Brücke! Vorwärts!«

»Das Diner wird bei ihnen erst zwischen vier und fünf beginnen oder sogar erst um fünf,« dachte Herr Goljadkin; »ist es jetzt nicht noch zu früh? Übrigens kann ich ja auch etwas früher kommen; es ist ja noch dazu ein Familiendiner. Ich kann ja so ganz sans façon hingehen, wie die seinen Leute sich ausdrücken. Warum sollte ich nicht sans façon hingehen können? Unser Bär hat auch gesagt, es werde da alles sans façon sein; und daher kann ich ebenfalls...« Solche Überlegungen stellte Herr Goljadkin an; unterdessen aber wuchs seine Aufregung immer mehr und mehr. Es war zu merken, daß er sich auf etwas sehr Mühsames, um keinen stärkeren Ausdruck zu gebrauchen, vorbereitete; er flüsterte etwas vor sich hin, gestikulierte mit der rechten Hand, blickte unaufhörlich durch die Wagenfenster, so daß niemand, der ihn jetzt sah, geglaubt hätte, er schicke sich an, ein gutes Diner einzunehmen, so ganz ohne alle Umstände und im Kreise einer bekannten Familie, sans façon, wie die seinen Leute sich ausdrücken. Als sie endlich ganz nahe bei der Ismailowski-Brücke waren, bezeichnete Herr Goljadkin ein Haus; die Kutsche fuhr polternd durch den Torweg und hielt auf der rechten Seite vor einem Portal. Als Herr Goljadkin an einem Fenster des zweiten Stockwerks eine weibliche Gestalt bemerkte, warf er ihr eine Kußhand zu. Übrigens wußte er selbst nicht, was er tat; denn er befand sich in diesem Augenblicke entschieden in einem Mittelzustande zwischen Leben und Tod. Blaß und verstört stieg er aus dem Wagen, ging die Stufen vor dem Portal hinan, trat ins Haus, nahm den Hut ab, ordnete mechanisch seinen Anzug und stieg die Treppe hinauf, wobei er ein leises Zittern in den Knien fühlte.

»Ist Olsufi Iwanowitsch zu Hause?« fragte er den Diener, der ihm öffnete.

»Jawohl, das heißt nein, er ist nicht zu Hause.«

»Wie? Was redest du, mein Lieber? Ich... ich komme zum Diner, mein Freund. Du kennst mich ja doch wohl?«

»Wie sollte ich Sie nicht kennen? Aber es ist Befehl gegeben, Sie nicht anzunehmen.«

»Du... du... irrst dich gewiß, mein Freund. Ich bin es. Ich bin eingeladen, mein Freund; ich komme zum Diner,« sagte Herr Goljadkin, warf seinen Mantel ab und bekundete die augenscheinliche Absicht, in die Wohnung hineinzugehen.

»Entschuldigen Sie, es geht nicht. Es ist Befehl gegeben, Sie nicht anzunehmen, sondern abzuweisen. Das ist die Sache!«

Herr Goljadkin wurde blaß. Gerade in diesem Augenblicke öffnete sich die nach den inneren Zimmern führende Tür, und Olsufi Iwanowitschs alter Kammerdiener Gerasimowitsch kam heraus.

»Hören Sie nur, Emeljan Gerasimowitsch, der Herr hier will eintreten, und ich...«

»Ach, Sie sind ein Dummkopf, Alexejewitsch. Gehen Sie mal hinein, und schicken Sie den Schlingel, den Semjonowitsch, her. Es geht nicht,« sagte er, zu Herrn Goljadkin gewendet, in höflichem, aber entschiedenem Tone. »Es ist ganz unmöglich. Der Herr läßt um Entschuldigung bitten; er kann Sie nicht empfangen.«

»Hat er denn das gesagt, daß er mich nicht empfangen kann?« fragte Herr Goljadkin unsicher. »Entschuldigen Sie, Gerasimowitsch, warum ist es denn ganz unmöglich?«

»Es ist ganz unmöglich. Ich habe Sie gemeldet; der Herr sagte: ›Bitte den Herrn, zu entschuldigen!‹ Er sagte, er könne Sie nicht empfangen.«

»Warum denn nicht? Wie geht denn das zu? Wie...«

»Erlauben Sie, erlauben Sie!...«

»Aber wie geht denn das zu? Das ist ja unmöglich! Melden Sie mich... Wie geht denn das zu? Ich bin zum Diner...«

»Erlauben Sie, erlauben Sie!...«

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Михаил Афанасьевич Булгаков  — русский писатель, драматург, театральный режиссёр и актёр, оккультист (принадлежность к оккультизму оспаривается). Автор романов, повестей и рассказов, множества фельетонов, пьес, инсценировок, киносценариев, оперных либретто. Известные произведения Булгакова: «Собачье сердце», «Записки юного врача», «Театральный роман», «Белая гвардия», «Роковые яйца», «Дьяволиада», «Иван Васильевич» и роман, принесший писателю мировую известность, — «Мастер и Маргарита», который был несколько раз экранизирован как в России, так и в других странах.Содержание:ИЗБРАННОЕ:1. Михаил Афанасьевич Булгаков: Мастер и Маргарита2. Михаил Афанасьевич Булгаков: Белая гвардия 3. Михаил Афанасьевич Булгаков: Дьяволиада. Роковые яйца 4. Михаил Афанасьевич Булгаков: Собачье сердце 5. Михаил Афанасьевич Булгаков: Бег 6. Михаил Афанасьевич Булгаков: Дни Турбиных 7. Михаил Афанасьевич Булгаков: Тайному другу 8. Михаил Афанасьевич Булгаков: «Был май...» 9. Михаил Афанасьевич Булгаков: Театральный роман ЗАПИСКИ ЮНОГО ВРАЧА:1. Михаил Афанасьевич Булгаков: Полотенце с петухом 2. Михаил Афанасьевич Булгаков: Стальное горло 3. Михаил Афанасьевич Булгаков: Крещение поворотом 4. Михаил Афанасьевич Булгаков: Вьюга 5. Михаил Афанасьевич Булгаков: Звёздная сыпь 6. Михаил Афанасьевич Булгаков: Тьма египетская 7. Михаил Афанасьевич Булгаков: Пропавший глаз                                                                        

Михаил Афанасьевич Булгаков

Русская классическая проза