Читаем Der Funke Leben полностью

»Ich werde mich nicht anstrengen.«

»Wohin willst du?« fragte Lebenthal.

»Nach Düsseldorf. Meine Frau suchen -«

»Wie willst du nach Düsseldorf kommen? Gibt es dahin Züge?«

Sulzbacher hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber es sind noch zwei hier, die wollen in dieselbe Gegend. Nach Solingen und Duisburg. Wir können zusammenbleiben.«

»Sind es alte Bekannte von dir?«

»Nein. Aber es ist doch schon allerhand, wenn man nicht allein ist.«

»Ja, das ist richtig.«

»Das meine ich auch.«

Er schüttelte den anderen die Hände. »Hast du zu essen?« fragte Lebenthal.

»Für zwei Tage. Wir können uns unterwegs bei den amerikanischen Behörden melden. Irgendwie wird es schon klappen.«

Er wanderte mit den beiden, die nach Solingen und Duisburg wollten, den Berg hinab.

Einmal winkte er noch; dann nicht mehr.

»Er hat recht«, sagte Lebenthal. »Ich gehe auch. Heute abend bleibe ich schon in der Stadt. Ich muß mit jemand sprechen, der mein Partner werden will. Wir wollen ein Geschäft aufmachen. Er hat das Kapital. Ich die Erfahrung.«

»Gut, Leo.«

Lebenthal holte ein Paket amerikanischer Zigaretten aus der Tasche und reichte es herum. »Das wird das große Geschäft«, erklärte er. »Amerikanische Zigaretten. So wie nach dem letzten Kriege. Man muß rechtzeitig einsteigen.«

Er betrachtete das bunte Päckchen. »Besser als alles Geld, das sage ich euch.«

Berger lächelte. »Leo«, sagte er. »Du bist in Ordnung.«

Lebenthal blickte ihn mißtrauisch an. »Ich habe nie behauptet, daß ich ein Idealist bin.«

»Sei nicht beleidigt. Ich meine es ohne Hintergedanken. Du hast uns oft genug über Wasser gehalten.«

Lebenthal lächelte geschmeichelt. »Man tut, was man kann. Immer gut, einen praktischen Geschäftsmann zwischen sich zu haben. Wenn ich irgendwas für euch tun kann – wie ist es mit dir, Bucher? Willst du hierbleiben?«

»Nein. Ich warte darauf, daß Ruth etwas kräftiger wird.«

»Gut.« Lebenthal zog eine amerikanische Füllfeder aus der Tasche und schrieb etwas auf. »Hier ist meine Adresse in der Stadt. Im Falle -«

»Woher hast du den Füllfederhalter?« fragte Berger.

»Getauscht. Die Amerikaner sind verrückt nach Andenken aus dem Lager.«

»Was?«

»Sie sammeln. Andenken. Alles. Pistolen, Dolche, Abzeichen, Peitschen, Flaggen – es ist ein gutes Geschäft. Ich habe gründlich vorgesorgt. Mich eingedeckt.«

»Leo«, sagte Berger. »Es ist gut, daß es dich gibt.« Lebenthal nickte ohne Erstaunen.

»Bleibst du vorläufig hier?« »Ja, ich bleibe hier.«

»Dann sehe ich dich noch ab und zu. Ich schlafe in der Stadt, werde aber zum Essen hier heraufkommen.« »Das dachte ich mir,« »Klar. Hast du Zigaretten genug?«

»Nein.« »Hier.« Lebenthal zog zwei ungeöffnete Päckchen aus den Taschen und gab je eines an Berger und Bucher.

»Was hast du noch?« fragte Bucher.

»Konserven.« Lebenthal sah nach seiner Uhr. »Ich muß los -«

Er holte unter seinem Bett einen neuen amerikanischen Regenmantel hervor und zog ihn an. Keiner sagte mehr etwas dazu. Hätte er ein Auto draußen gehabt, hätte es die anderen auch nicht gewundert. »Verliert die Adresse nicht«, sagte er zu Bucher.

»Wäre schade, wenn wir uns nicht wiedersehen würden.«

»Wir werden sie nicht verlieren,«

»Wir gehen zusammen«, sagte Ahasver. »Karel und ich.« Sie standen vor Berger.

»Bleibt noch ein paar Wochen hier«, sagte der. »Ihr seid noch nicht kräftig genug.«

»Wir wollen weg.« »Wißt ihr, wohin?« »Nein.«

»Warum wollt ihr dann fort?«

Ahasver machte eine unbestimmte Gebärde. »Wir waren lange genug hier.«

Er trug einen altmodischen, grauschwarzen Havelock, einen Mantel mit einer Art Kutscherkragen, der bis zum Ellbogen reichte. Lebenthal, der bereits im Geschäft war, hatte ihn für ihn besorgt. Er stammte aus dem Nachlaß eines Gymnasialprofessors, der beim letzten Bombardement getötet worden war.

Karel war in eine Kombination von amerikanischen Uniformstücken gekleidet.

»Karel muß fort«, sagte Ahasver.

Bucher kam hinzu. Er musterte Karels Anzug. »Was ist mit dir los?« »Die Amerikaner haben ihn adoptiert. Das Regiment, das zuerst hier durch» kam. Sie haben einen Jeep geschickt, ihn zu holen.

Ich fahre ein Stück mit.« »Haben sie dich auch adoptiert?«

»Nein. Ich fahre nur das Stück mit.« »Und dann?«

»Dann?« Ahasver blickte zum Tal hinunter. Sein Mantel flatterte im Winde. »Da sind so viele Lager, wo ich Bekannte hatte -«

Berger blickte ihn an. Lebenthal hat ihn richtig angezogen, dachte er. Er sieht, wie ein Pilgrim aus.

Er wird von einem Lager zum anderen pilgern. Von einem Grabe zum anderen. Aber wer hatte als Gefangener schon den Luxus eines Grabes gehabt? Was wollte er dann suchen?

»Weißt du«, sagte Ahasver. »Manchmal trifft man Leute ganz unvermutet irgendwo auf der Straße.«

»Ja, Alter.«

Sie sahen den beiden nach.

»Sonderbar, daß wir alle so auseinandergehen«, sagte Bucher.

»Gehst du auch bald?«

»Ja. Wir sollten uns aber nicht einfach so verlieren.«

»Doch«, sagte Berger. »Doch.«

»Wir sollten uns wiedertreffen. Nach alldem hier. Irgendwann.«

»Nein.«

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