Читаем Der Piratenfürst: Fregattenkapitän Bolitho in der Java-See полностью

Das Boot lief aus, und der Bootsmann erwischte mit seinem Haken das Wasserstag beim ersten Versuch. Wahrscheinlich, mutmaßte Bolitho, hatte Allday während seiner Abwesenheit fleißig mit der Bootsmannschaft geübt. Er stand auf, um den richtigen Moment zu erwischen — er wußte genau, Allday paßte auf wie eine Katze vorm Mauseloch, damit er nicht zwischen Boot und Bordwand rutschte, oder, schlimmer noch, rückwärts stolperte und mit Armen und Beinen strampelnd zwischen die Männer fiel. Dergleichen kam vor; Bolitho hatte es selbst gesehen und erinnerte sich an seine grausame Schadenfreude beim Anblick des neuen Kapitäns, der triefend wie ein Scheuerlappen an Bord kam. Aber der Gischt hatte kaum Zeit, seine Hosenbeine anzufeuchten, da war er auch schon oben an Bord, und in seine Ohren gellte das Schrillen der Pfeifen und das Knallen der präsentierten Musketen der Marineinfanteristen. Er lüftete den Hut zum Achterdeck hin und nickte den Offizieren grüßend zu.»Schön, wieder an Bord zu sein, Mr. Herrick. «Sein Ton war kurz und dienstlich.

«Willkommen an Bord, Sir. «Auch Herrick sprach in offiziellem Ton. Aber in den Augen beider Männer stand ein

Glanz, der etwas mehr verriet als bloße Bordroutine. Etwas, das keiner der anderen sah oder gar teilte.

Bolitho zog seinen Mantel aus, reichte ihn Midshipman Penn und wandte sich um. Das schwindende Licht spielte über die weißen Aufschläge seines Galarocks. Nun wußten alle, daß er da war. Er sah die wenigen Matrosen, die oben in der Takelage noch etwas zu spleißen hatten, und andere, die sich auf den Decksgängen und zwischen den Doppelreihen der schweren Zwölfpfünder drängten. Er kam sich ein bißchen pompös vor, und dieses Gefühl nötigte ihm ein amüsiertes Lächeln ab.

«Ich gehe jetzt unter Deck.»

«Die Segelorder liegt in Ihrer Kajüte, Sir. «Herrick barst vor Neugier; das merkte man ihm trotz seines dienstlich formellen Tonfalls deutlich an, denn seine blauen Augen, die manchmal so verletzt dreinblicken konnten, straften seine dienstliche Haltung Lügen.

«Schön. Ich lasse Sie in Kürze rufen.»

Bolitho wollte nach achtern gehen; da bemerkte er eine Gruppe trüber Gestalten in Zivil, die sich an der Achterdeckreling zusammendrängten. Leutnant Davy war eben dabei, sie nach einer Liste namentlich aufzurufen.

«Neue Leute, Mr. Davy?«fragte er.

«Wir sind immer noch dreißig Mann unter Sollstärke, Sir«, warf Herrick leise ein.

«Aye, Sir. «Davy blickte mit zusammengekniffenen Augen von der Liste auf und durch den Sprühregen seinem Kapitän entgegen. Auf seinen hübschen Zügen lag ein zutrauliches Lächeln.»Ich bin gerade dabei, sie die Musterrolle unterzeichnen zu lassen.»

Bolitho ging zur Leiter und kletterte rasch zum Geschützdeck hinunter. Mein Gott, was für Elendsgestalten! Halbverhungert, zerlumpt, verprügelt. Das harte Leben an Bord konnte kaum schlimmer sein als das Leben, das sie bisher geführt hatten und das sie zu dem gemacht hatte, was sie jetzt waren.

Davy hatte die Musterrolle auf einen der Zwölfpfünder gelegt. Was der für elegante, gepflegte Hände hatte!» Kommt jetzt«, befahl er,»und macht eure Kreuze!»

Halb selbstbewußt, halb schüchtern schoben sie sich heran — bis vor ihren neuen Kapitän.

Bolithos Blick blieb an dem letzten in der Reihe haften: ein untersetzter, muskulöser Mann, unter dessen abgetragenem Hut ein geteerter Zopf hervorsah. Wenigstens ein erfahrener Seemann!

Der Mann merkte, daß Bolitho ihn ansah, und drängte sich vor.

«He, du da! Bleib gefälligst in der Reihe!«schimpfte Davy.»Dein Name?«fragte Bolitho.

«Turpin, Sir«, erwiderte der Mann zögernd. Davy wurde wütend.»Steh gefälligst stramm und nimm den Hut vor dem Captain ab, sonst hol' der Teufel deine Augen! Zumindest solltest du wissen, wem du Respekt zu erweisen hast!»

Der Mann nahm Haltung an; sein Gesicht drückte Scham und Verzweiflung aus. Bolitho hob den alten Mantel an, den Turpin über dem rechten Unterarm trug.

«Wo hast du die rechte Hand verloren, Turpin?«fragte er freundlich.

Der Mann schlug die Augen nieder.»Auf der Barfleur, Sir. Das war anno 81 bei der Schlacht in der Chesapeake Bay. «Er blickte auf, und ein stolzer Glanz trat in seine Augen, aber nur einen Moment.

«Geschützführer war ich, Sir.»

Davy mischte sich ein.»Tut mir außerordentlich leid, Sir, aber ich habe nicht gemerkt, daß der Kerl Invalide ist. Ich lasse ihn sofort an Land bringen.»

Bolitho sagte:»Du wolltest die Musterrolle mit der Linken unterzeichnen. Liegt dir so viel daran?»

Turpin nickte.»Ich bin Seemann, Sir. «Er wandte sich um, weil einer der Neuangeworbenen seinen Nebenmann grinsend in die Seite gestoßen hatte.»Keine verdammte Landratte!«Dann wandte er sich wieder Bolitho zu, und seine Stimme wurde leiser.»Ich kann jeden Dienst tun, Sir.»

Перейти на страницу:

Похожие книги

Из глубины глубин
Из глубины глубин

«В бинокли и подзорные трубы мы видели громадные раскрытые челюсти с дюжиной рядов острых клыков и огромные глаза по бокам. Голова его вздымалась над водой не менее чем на шестьдесят футов…»Живое ископаемое, неведомый криптид, призрак воображения, герой мифов и легенд или древнейшее воплощение коллективного ужаса — морской змей не миновал фантастическую литературу новейшего времени. В уникальной антологии «Из глубины глубин» собраны произведения о морском змее, охватывающие период почти в 150 лет; многие из них впервые переведены на русский язык. В книге также приводятся некоторые газетные и журнальные мистификации XIX–XX вв., которые можно смело отнести к художественной прозе. Издание снабжено подробными комментариями.Настоящая «Большая книга» включает весь материал одноименного двухтомника 2018 г. и дополнена пятью произведениями, включая первый известный нам русский рассказ о морском змее (1898). Заново просмотрены и дополнены либо исправлены комментарии и некоторые переводы.

Всеволод Вячеславович Иванов , Гилберт Кийт Честертон , Ларри Нивен , Редьярд Джозеф Киплинг , Шарль Ренар

Морские приключения / Природа и животные / Научная Фантастика / Прочие приключения
Великие тайны океанов. Тихий океан. Флибустьерское море
Великие тайны океанов. Тихий океан. Флибустьерское море

История исследования и освоения бескрайних просторов мирового океана – это история отваги, предприимчивости и упорства. В центре масштабного замысла популярного французского писателя Жоржа Блона – Человек и Море в их разнообразных, сложных, почти мистических отношениях. Все великие мореплаватели были в определенном смысле пленниками моря, которое навсегда покорило их сердце. Все они, начиная с древних викингов или финикийцев, были одержимы морем, мечтой о новых морских путях и неведомых землях. О великих покорителях великих океанов и рассказывает эпопея Жоржа Блона.В новом издании на русском языке книги из серии «Великие тайны океанов» («Великий час океанов») проиллюстрированы репродукциями картин, гравюр, карт, фотографий – исторических изображений, так или иначе связанных с увлекательными сюжетами Жоржа Блона. Кроме того, книги снабжены обширным справочным материалом, включающим карты, словари имен, морских терминов и названий судов и летательных аппаратов.Тихий океан – самое обширное водное пространство Земли, он легко мог бы вместить в себя все континенты и острова. Идиллическим названием он обязан Магеллану, завороженному мирным нравом простершейся до самого горизонта сверкающей глади. Иногда Тихий океан действительно заслуживает своего имени; иногда оборачивается необузданной, разрушительной и смертельно опасной стихией, противостоять которой отважится лишь отчаянный смельчак – или безумец.В третьей, завершающей книге серии читатель найдет эпическую историю покорения бескрайних просторов величайшего из океанов, а также захватывающий рассказ о знаменитых пиратах Карибского бассейна – «Флибустьерского моря», имена и легендарные приключения которых, не забытые по сей день, столетиями прославляли мастера авантюрной литературы.В формате PDF A4 сохранен издательский макет книги.

Жорж Блон

Морские приключения / Исторические приключения