Tschanz ließ den Kopf sinken und ging langsam hinaus, verwachsend mit der Nacht, und wie die Türe ins Schloß fiel und wenig später draußen ein Wagen davonfuhr, erlosch die Kerze, den Alten, der die Augen geschlossen hatte, noch einmal in das Licht einer grellen Flamme tauchend.
Bärlach saß die ganze Nacht im Lehnstuhl, ohne aufzustehen, ohne sich zu erheben. Die ungeheure, gierige Lebenskraft, die noch einmal mächtig in ihm aufgeflammt war, sank in sich zusammen, drohte zu erlöschen. Tollkühn hatte der Alte noch einmal ein Spiel gewagt, aber in einem Punkte hatte er Tschanz belogen, und als am frühen Morgen, bei Tagesanbruch, Lutz ins Zimmer stürmte, verwirrt berichtend, Tschanz sei zwischen Ligerz und Twann unter seinem vom Zug erfaßten Wagen tot aufgefunden worden, traf er den Kommissär todkrank. Mühsam befahl der Alte, Hungertobel zu benachrichtigen, jetzt sei Dienstag und man könne ihn operieren.
»Nur noch ein Jahr«, hörte Lutz den zum Fenster hinaus in den gläsernen Morgen starrenden Alten sagen. »Nur noch ein Jahr.«