»Sprechfunk«, erklärte Frost, »ist besser als Rumwedeln mit den Händen. Kommst du mit den Greifern zurecht?«
Bohrmann bewegte die Finger in der Kugel. Die künstliche Zangenhand machte jede Bewegung mit.
»Ich denke schon.«
»Versuch die Konsole zu greifen, die van Maarten dir anreicht.«
Es klappte beim ersten Versuch. Bohrmann atmete auf. Wenn alles so einfach war wie die Bedienung dieser Greifzangen, konnten sie drei Kreuze machen.
»Noch was. In Taillenhöhe siehst du ein rechteckiges Feld, einen flachen Schalter. Es ist ein POD.«
»Ein was?«
»Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen oder dich beunruhigen müsstest. Eine Sicherheitsmaßnahme. Wir werden kaum in die Situation kommen, aber falls doch, sage ich dir, wofür es gut ist. Um es einzuschalten, musst du einfach kräftig dagegenschlagen. Okay?«
»Was ist ein POD?«
»Eine Erleichterung beim Tauchen. Ich erklär’s dir irgendwann.«
»Ich wüsste wirklich gerne …«
»Später. Bist du bereit?«
»Bereit.«
Van Maarten öffnete den Schleusentunnel. Hellblaues, beleuchtetes Wasser schwappte zu ihren Füßen.
»Einfach reinfallen lassen«, sagte er. »Ich werfe den
Nacheinander, Frost zuerst.«
Bohrmann schob die Flossen über die Kante. Jede kleinste Bewegung in dem Anzug kam einem Kraftakt gleich. Er holte tief Luft und ließ sich nach vorn kippen. Wasser schlug ihm entgegen. Er vollführte einen Purzelbaum, sah die Lichter der Schleuse über sich hinweghuschen und gelangte wieder in aufrechte Position. Langsam sank er nach unten und aus dem Schleusentunnel hinaus ins Meer, wo er mitten in einem Fischschwarm landete. Glitzernde Leiber stoben zu Tausenden nach allen Seiten weg, fanden sich zu einer lebenden Spirale und ballten sich zusammen. Mehrmals hintereinander veränderte der Schwarm seine Form, streckte sich und floh. Bohrmann sah den
Frost folgte in einem Kokon aus Luftblasen. Er sank auf Bohrmanns Höhe hinab und sah ihn durch die Glasscheibe des Helms an. Erst jetzt registrierte Bohrmann, dass der Amerikaner auch im Exosuit seine Baseballkappe aufbehalten hatte.
»Wie fühlst du dich?«, fragte Frost.
»Wie R2-D2’s größerer Bruder.«
Frost lachte. Der Propeller seines
Zu seiner Überraschung bereitete ihm die Dunkelheit Unbehagen. Hunderte von Malen hatte er vor Bildschirmen gesessen und die Tauchgänge von Robotern überwacht, die in die Tiefen der Abyssale vorgestoßen waren oder noch weiter ins Benthos. Er war mit der
Hoffentlich war das Ding in seiner Hand richtig programmiert, sonst landete er Gott weiß wo.
Der Scheinwerfer beleuchtete Planktonregen. Steil ging es weiter abwärts. In Bohrmanns Helm erklang das elektronische Summen des
Der Hund zog und zog.
Bohrmann suchte die Tiefe vor sich nach dem Schein der Lichtinsel ab, aber da war nichts als Schwärze, abgesehen von dem hellen Punkt, der Frost vorauseilte. Sofern er überhaupt eilte. Er hätte ebenso gut stillstehen können. Zwei stillstehende Lichter, seines und Frosts, in einem sternenlosen Weltraum.
»Stanley?«
»Was gibt’s?«
Die prompte Antwort beruhigte ihn.