Читаем Der Schwarm полностью

»Wenn Sie Botschaften abschicken, die nichts anderes bewirken, als denen unsere Position zu verraten, ist das verdammt nochmal ein Problem, das Sie zu lösen haben. Sie haben detaillierte Informationen über die Menschheit in ihren blöden Schallimpuls gepackt. Sie haben denen eine Einladung geschickt, uns anzugreifen!«

»Sie müssen erst mal jemanden kennen lernen, um mit ihm zu reden!«, giftete Crowe zurück. »Begreifen Sie das eigentlich nicht, Sie Esel? Ich will wissen, wer die sind, also erzähle ich ihnen was über uns.«

»Ihre Botschaften sind eine Sackgasse …«

»Mein Gott, wir haben gerade erst angefangen!«

»… so wie Ihr ganzes aufgeblasenes SETI eine Sackgasse ist. Gerade erst angefangen? Glückwunsch. Wie viele Leute werden denn sterben, wenn Sie erst mal richtig loslegen!«

»Jack«, sagte Li. Es klang wie ›Sitz‹ oder ›Platz‹.

»Dieses bescheuerte Kontaktprogramm …«

»Jack, halten Sie die Klappe! Ich will keinen Streit, sondern Ergebnisse. Also wer in diesem Raum hat ein Ergebnis?«

»Wir«, sagte Crowe mürrisch. »Der Kern der zweiten Botschaft ist eine Formel: Wasser. H2O. Was der Rest zu bedeuten hat, finden wir auch noch raus — solange uns keiner hetzt!«

»Wir sind auch ein Stück weitergekommen«, begann Weaver.

»Und wir!«, sagte Rubin schnell. »Wir sind einen großen Schritt weiter, dank … äh … der tatkräftigen Mithilfe von Sigur und Sue.« Er musste husten. Seine Stimme war immer noch nicht in Ordnung. »Vielleicht möchtest du es vortragen, Sue?«

»Brich dir bloß keinen ab«, zischte Oliviera ihm zu. Laut sagte sie: »Wir haben den Duftstoff extrahiert, über den die Zellen ihren Zusammenschluss herbeiführen. Es ist ein Pheromon, und wir wissen auch, wie es funktioniert. Das verdanken wir Sigur, der im todesmutigen Kampf mit dem Ungeheuer Gewebe— und Phasenproben ergattern konnte.«

Sie stellte ein durchsichtiges, verschlossenes Gefäß auf den Tisch. Es war zur Hälfte gefüllt mit einer wasserklaren Flüssigkeit.

»Der Duftstoff ist da drin. Wir haben ihn entschlüsselt und können ihn herstellen. Die Rezeptur ist überraschend einfach. Wie genau die Wesen darüber in Kontakt treten, lässt sich noch nicht mit hundertprozentiger Gewissheit sagen, auch nicht, wer oder was die Verschmelzung initiiert. Aber vorausgesetzt, etwas gibt den Anstoß — nennen wir es der Einfachheit halber die Königin —, bleibt die Aufgabe zu lösen, wie man Abermilliarden frei schwebender Einzeller, die keine Augen und keine Ohren haben, zusammenruft. Dazu dient das Pheromon. An sich ist Duft unter Wasser nicht geeignet zur Kommunikation, die Moleküle diffundieren zu schnell, aber auf kurze Distanzen funktioniert ein pheromonischer Ruf ganz prima. Und wie es aussieht, beschränkt sich die pheromonische Kommunikation der Zellen auf diesen einen Duftstoff. Es gibt kein Vokabular, sondern nur ein einziges Wort: Verschmelzen! Uns ist noch nicht klar, wie einmal verschmolzene Zellen untereinander kommunizieren. Fest steht, dass sie irgendeine Form des Austauschs benutzen. Das ist in einem Neuronencomputer oder einem menschlichen Gehirn nicht anders. Immer brauchen die Einheiten eine Art Boten. In der Biologie heißen solche Botenstoffe Liganden. Wenn eine Zelle einer anderen etwas mitteilen will, kann sie sie schlecht besuchen kommen, also schickt sie ihr eine Nachricht, und diese Nachricht wird von den Liganden zu der anderen Zelle transportiert. Die wiederum braucht wie jedes anständige Haus eine Tür mit Klingel, wissenschaftlich gesprochen, einen Rezeptor. Der Ligand klingelt, die Klingelbotschaft pflanzt sich über Signalkaskaden ins Innere der Zelle fort und bereichert das Genom um eine neue Information.«

Sie machte eine Pause.

»Wie es aussieht, kommunizieren die Mikroorganismen im Tank über Liganden und Rezeptoren. Natürlich ist das Bild von den Zellen, die wie Häuser eine Tür haben und einen freundlich lächelnden Boten losschicken, der klingelt, ein bisschen schief. Jede Zelle gibt eine ganze Wolke von Duftmolekülen ab, und sie hat nicht nur einen Rezeptor, sondern etwa 200000 Rezeptoren. Damit nimmt sie die Pheromone auf und dockt am Kollektiv an. — 200000 Klingeln, um mit den Nachbarzellen Informationen auszutauschen, das ist schon was. Der Prozess der Verschmelzung vollzieht sich nach Art des Staffellaufs: Eine Zelle empfängt Pheromone aus dem Kollektiv und koppelt an die Nachbarzellen an. Im Moment des Ankoppelns produziert sie selber Pheromone, um die nächstschwimmenden Zellen zu erreichen, und so weiter, und so fort. Der Prozess erfolgt von innen nach außen. Um das alles besser zu verstehen, greifen wir der finalen Beweisführung vor und nehmen an, dass es sich bei den Zellen, die wir untersucht haben, tatsächlich um unsere geschätzten Feinde handelt. Wir nennen sie darum in vorauseilender Gewissheit die Yrr.«

Sie legte die Fingerspitzen aufeinander.

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