Wenigstens hatte man die Besatzung und den größten Teil der Passagiere heimgebracht. Viele Menschen hatte sich spontan bei Shoemaker und Anawak bedankt, aber als eigentlicher Held wurde Greywolf gefeiert. Er war überall gleichzeitig, redete, hörte zu, organisierte und bot an, mit in die Ambulanz zu fahren. Er gerierte sich als Gutmensch, dass Anawak vom Hinsehen schlecht wurde: eine zu zwei Meter Körpergröße mutierte Mutter Teresa.
Anawak fluchte. Er musste sich um andere Dinge kümmern und spürte, wie ihm die Situation entglitt.
Natürlich hatte Greywolf sein Leben riskiert. Natürlich hätten sie ihm danken müssen. Auf Knien sogar. Aber Anawak verspürte nicht die mindeste Lust dazu. Dieser plötzliche Ausbruch von Altruismus war ihm zutiefst suspekt. Greywolfs Einsatz für die Menschen auf der
Eine bessere Bühne konnte er sich gar nicht wünschen.
Anawak spürte seine Wut ins Unermessliche wachsen. Übellaunig ging er in den leeren Verkaufsraum. Sie
Roberts’ Sekretärin meldete sich. Ihr Chef sei im Meeting und dürfe nicht gestört werden. Anawak erwähnte seine Rolle bei der Inspektion der
Anawak zögerte. Roberts hatte ihm den Bericht unter vier Augen versprochen, und er wollte den Manager nicht in Schwierigkeiten bringen. Vielleicht war es besser, die Absprache vor der Frau unerwähnt zu lassen. Dann fiel ihm etwas ein.
»Es geht um die Muscheln, die am Bug der
»Nachschub?«
»Weiteres Probenmaterial. Ich vermute, die
»Im Dock.« Sie ließ eine kurze Pause verstreichen. »Ich werde Mr. Roberts ausrichten, dass es dringend ist. Wohin sollen wir die Proben schicken?«
»Ans Institut. Zu Händen von Dr. Sue Oliviera. Danke. Sie sind sehr freundlich.« »Mr. Roberts meldet sich, sobald er kann.« Die Leitung war tot. Ganz eindeutig hatte sie ihn abgewimmelt. Was hatte das schon wieder zu bedeuten?
Plötzlich zitterten seine Knie. Die Anspannung der vergangenen Stunden machte deprimierter Erschöpfung Platz. Er lehnte sich gegen die Theke und schloss einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er Alicia Delaware vor sich stehen.
»Was machst du denn hier?«, fragte er unfreundlich. Sie zuckte die Achseln. »Mir geht’s gut. Ich muss mich nicht behandeln lassen.« »Doch. Das musst du. Du bist ins Wasser gefallen, und das Wasser hier ist verdammt kalt. Geh in die Ambulanz, bevor sie uns auch noch deine erkältete Blase in die Schuhe schieben.« »He!« Sie funkelte ihn zornig an. »Ich habe dir nichts getan, klar?« Anawak stieß sich von der Theke ab. Er wandte ihr den Rücken zu und trat an das rückwärtige Fenster. Draußen am Kai lag die
»Was sollte eigentlich dieser Blödsinn von deinem angeblich letzten Tag auf Vancouver Island?«, fragte er. »Ich hätte dich gar nicht mitnehmen dürfen. Ich hab’s getan, weil du mir die Ohren voll geheult hast.«
»Ich …« Sie stockte. »Na ja, ich wollte halt unbedingt mit. Sauer deswegen?« Anawak dreht sich um. »Ich hasse es, angelogen zu werden.« »Tut mir Leid.«
»Nein, tut es nicht. Aber egal. Warum verschwindest du nicht und lässt uns unsere Arbeit machen?« Er kräuselte die Oberlippe. »Geh mit Greywolf. Er nimmt euch alle schön ans Händchen.«