Читаем Der Splitter im Auge Gottes полностью

Als er das Lazarett verließ, war sein Arm in einem gewaltigen, gepolsterten Starrverband stillgelegt. Das Ding kam ihm wie ein an der Brust angewachsener Polster vor. Die nächsten paar Tage war er recht reizbar und misstrauisch, doch er ertappte niemanden, der in seiner Hörweite zu lachen gewagt hätte. Am dritten Tag, nachdem er sein neues Kommando übernommen hatte, hielt Blaine eine Schiffsinspektion ab. Alle Arbeiten wurden gestoppt, das Schiff wurde in Rotation versetzt, und dann gingen Blaine und Cargill los.

Rod war versucht, seine noch frischen Erfahrungen als verantwortlicher Offizier der Mac Arthur auszunützen. Er kannte all die Stellen, wo ein aufsichthabender Offizier Schlampereien durchgehen lassen mochte. Dies war jedoch seine allererste Inspektion, das Schiff nur provisorisch instand gesetzt, und Cargill war zudem ein zu guter Offizier, um etwas zu übersehen, was behoben werden konnte. So machte Blaine mehr einen gemütlichen Rundgang, überprüfte die wichtigen Geräte, ließ sich aber ansonsten von Cargill führen. Dabei nahm er sich vor, dies nicht zu einem Präzedenzfall werden zu lassen. Sobald mehr Zeit zur Verfügung stand, würde er sich jeden Winkel genau ansehen.

Eine volle Kompanie Flotteninfanterie bewachte den Raumhafen von New Chicago. Seit der Langston-Feldgenerator der Stadt eingenommen war, hatte es keine neuen Kampfhandlungen mehr gegeben. Tatsächlich schien ein Großteil der Bevölkerung die Kaiserlichen Streitkräfte mit einer Art erschöpfter Erleichterung zu begrüßen, die überzeugender war als Paraden und Hurrageschrei. Die Revolte von New Chicago hatte das Imperium vollkommen überrumpelt; ein Wiederaufflammen sollte niemanden mehr überraschen.

Deshalb marschierten Infanteriepatrouillen über den Raumhafen und bewachten die kaiserlichen Schiffe. Als Sally Fowler mit ihren Dienern durch den heißen Sonnenschein zum Fährboot ging, spürte sie die Blicke der Männer im Rücken. Es kümmerte sie nicht.

Sie war Senator Fowlers Nichte, sie war es gewohnt, angestarrt zu werden.

Hübsch, dachte einer der Wachposten. Aber so ausdruckslos. Man sollte denken, dass sie glücklich wäre, aus diesem Dreckloch von Gefangenenlager draußen zu sein, aber sie sieht gar nicht danach aus. Der Schweiß floss ihm in Bächen die Rippen hinunter und zwischen die Arschbacken, und er dachte, die schwitzt nicht. Sie ist wie aus Eis geformt, vom besten Bildhauer, den’s je gab.

Das Fährboot war groß und zu zwei Dritteln leer. Sallys Blick streifte zwei kleine, dunkelhäutige Männer — Bury und sein Diener, und wer wer war, lag auf der Hand — und vier jüngere Männer, in deren Gesichtern Angst, Erwartung und Ehrfurcht stand. Sie gehörten offensichtlich dem für New Chicagos Hinterland typischen Schlag an.

Vermutlich neue Rekruten, dachte sie.

Sie wählte einen der letzten Sitze im hinteren Teil des Bootes. Ihr war nicht nach einer Unterhaltung zumute. Adam und Annie musterten sie besorgt und setzten sich dann auf der anderen Seite des Zwischengangs hin. Sie wussten, was in Sally vorging.

»Schön, hier fortzukommen«, meinte Annie.

Sally antwortete nicht. Sie fühlte nichts als eine große Leere in sich.

Sie war in diesem Zustand, seit die Infanteristen das Gefangenenlager gestürmt hatten.

Dann hatte sie wieder gutes Essen bekommen, ein heißes Bad, saubere Kleider. Alle hatten sie zuvorkommend behandelt … doch nichts von all dem war bis zu ihr durchgedrungen. Sie hatte nichts wahrgenommen. Die Monate im Gefangenenlager hatten irgend etwas in ihr ausgebrannt. Vielleicht für immer, dachte sie dumpf. Es bedrückte sie eigentlich kaum.

Als Sally Fowler die Kaiserliche Universität auf Sparta mit dem Grad eines Magisters in Anthropologie verließ, konnte sie ihren Onkel überzeugen, dass es für sie vorteilhafter wäre, wenn sie anstelle von Graduiertenkursen eine Reise durch das Imperium machte, neu eingegliederte Provinzen besuchte und primitive Kulturen aus erster Hand studierte.

Wahrscheinlich würde sie sogar ein Buch schreiben.

»Schließlich«, hatte sie argumentiert, »was kann ich hier schon lernen? Jenseits des Kohlensacks gibt es interessantes Material für mich!«

Sie hatte das Bild ihrer triumphierenden Heimkehr vor Augen, sah sich gescheite wissenschaftliche Artikel veröffentlichen, die ihr in der Fachwelt einen Namen verschaffen würden. Ihr lag nichts daran, untätig darauf zu warten, dass irgendein junger Aristokrat sie heiratete. Natürlich hatte Sally die Absicht, einmal zu heiraten, aber nicht bevor sie mehr zu bieten hatte als ihre ererbten Güter. Sie wollte aus eigener Kraft etwas leisten, um dem Imperium zu dienen, und das hieß für sie nicht einfach, Söhne zur Welt zu bringen, die dann in Kriegsschiffen ihr Leben opferten.

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