»Was?«rief der Baron, indem er aus den Kissen herausfuhr und den Kanzleiassistenten anblickte mit blitzenden Augen,»was - wie? - Schnüspelpoldchen, Sie sprechen ja von meiner Mutter! - so sollte es doch wahr sein?«
»Sehn Sie wohl«, sprach Schnüspelpold, indem er arglistig schmunzelte,»sehn Sie wohl, wertgeschätztester Herr Baron, nun kommt das Interessante, nämlich Ihre eigene werte Person.«Dann fuhr er fort:»Also der Prophet Sifur entdeckte mir die Existenz eines achtzehnjährigen, sehr hübschen und angenehmen mecklenburgschen Barons, der wenigstens von mütterlicher Seite aus griechischem fürstlichen Stamm entsprossen, bei dessen Geburt alle Gebräuche nach griechischer Art beobachtet worden und der in der Taufe den Namen Theodor erhalten. Dieser Baron, versicherte der Prophet, würde ungemein geschickt zu dem wirklich lebendigen Teraphim taugen, mittelst dessen das Horoskop zu vernichten und den Fürsten Teodoros Capitanaki samt seinem blutigen Schwert in ewige Vergessenheit zu begraben. Der Prophet schnitzte hierauf ein kleines Männlein aus Korkholz, strich es mit Farben an, kleidete es auf eine Weise, die mir sehr possierlich vorkam, und versicherte, daß dies Männchen eben der Baron Theodor von S. sei, wiewohl in verjüngtem Maßstabe. Ich muß denn auch gestehen, daß, als ich Sie, mein wertgeschätzter Herr Baron, zum erstenmal zu sehen das Glück hatte, mir gleich das Korkmännchen vor Augen stand, es gibt nichts Täuschenderes. Derselbe holde schwärmerische Blick, der Ihre Augen beseelt -«-»Finden Sie auch die Schwärmerei in meinem Blick, die den tiefen Genius verkündet?«So unterbrach der Baron den Kanzleiassistenten, indem er die Augen gräßlich verdrehte.
»Allerdings«, sprach Schnüspelpold weiter,»allerdings! Ferner dieselbe Narrheit im ganzen Wesen und Betragen.«
»Sind Sie des Teufels«, schrie der Baron erzürnt!