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»Schön, niemand kümmert sich um einen Niemand von Schlangenjäger, wenn der Himmel voller glubschäugiger Ungeheuer ist, und Atombomben auf Kansas lassen dich ja kalt… Ich glaube, jetzt hab ich ‘nen Sender.«

»Kaltlassen ist wohl nicht das richtige Wort.« Fox hatte seine Luftmatratze auf einen ebenen Felsen gelegt. Die Hitze schien ihm nichts auszumachen. Mit dem Kaffeebecher neben sich auf einem flachen Stein machte er einen geradezu unanständig behaglichen Eindruck. »Fragt sich nur, wer einem noch zuhört.«

»Pst.«

»Meine Damen und Herren, der Präsident der Vereinigten Staaten.«

»He, John, wir haben den Präsidenten drin.«

»So?« Immerhin rückte Fox seine Matratze näher heran.

»Meine lieben Mitbürger, heute morgen haben die Eindringlinge aus dem Weltraum einen großen Asteroiden auf die Erde abgeworfen. Er ist auf der südlichen Halbkugel niedergegangen, und zwar im Indischen Ozean. Die Wirkung glich der einer gewaltigen Bombe, und es muß mit erheblichen Wetterveränderungen auf der ganzen Welt gerechnet werden.«

»So, so, ein Asteroid«, murmelte Fox. Er sah zum Himmel, und Marty folgte seinem Blick. Mehr Wolken waren aufgezogen. Sie wirbelten herum, änderten ihre Gestalt, wurden dicht und dunkel, trieben nach Osten wie Schaum auf einer sich brechenden Woge und schneller als bei einem Wirbelsturm.

»Damit wird das Projekt ›Gewächshaus‹ noch weit wichtiger als zuvor. Ich rufe Sie alle auf, Gemüse anzubauen, wo Sie können – im Hause oder draußen, im Garten oder in Blumentöpfen. Wer Gewächshäuser bauen kann, möge das tun. Behördenvertreter und Fachleute desLandwirtschaftsministeriums sind dabei behilflich. Amerika ist, was die Lebensmittelversorgung betrifft, auf sich selbst gestellt.«

Uns hier macht das nichts aus, dachte Marty. Aber das Grinsen wollte ihm nicht so recht gelingen.

»Das Wetter auf der ganzen Welt«, wiederholte Fox. »Gott im Himmel, sollten die ‘ne DinosaurierKeule runtergeschmissen haben? Vom Indischen Ozean bis hierher. Wie lange dauert das? Marty?«

»Keine Ahnung.«

»Wieviel Sprit haben wir noch?«

»Knapp zwanzig Liter.«

»Wir sollten besser den Kleinlaster auftanken. Wahrscheinlich brauche ich ihn.«

Gegen Mittag bedeckten die Wolken den Himmel vollständig. Die Sonne, die seit Martys Ankunft vor zwei Tagen wie ein tödlicher Feind heruntergebrannt hatte, war verschwunden. Marty musterte Fox mit einer gewissen Besorgnis, denn dieser beobachtete den Himmel, als fürchte er einen wahren Säureregen.

Der Regen kam um eins. Die ersten großen Tropfen klatschten auf das Fahrerhaus des Kleinlasters, und Marty hob das Gesicht, um sie zu lecken. Klares, reines Wasser… aber nein. Furcht beschlich Marty, als er Salz schmeckte und Sand auf der Zunge spürte. »Laß uns abhauen«, rief Fox ihm zu.

»Wohin?«

»Los, komm schon!«

Marty folgte ihm in die Kabine. Er hatte gerade noch Zeit, den Hunden zu pfeifen, damit sie auf die Ladefläche springen konnten. Er machte sich etwas Sorgen um Darth, der schließlich noch so jung war, daß er möglicherweise versuchen würde, während der Fahrt abzuspringen.

»Der Teufel soll die Hunde holen, sie können nicht mal bleiben und das Lager bewachen.«

»Natürlich können sie das, wenn du das möchtest«, sagte Marty. »Kommen wir denn wieder?«

»Wie? ja, natürlich.«

»Dann halt an, damit ich ihnen sagen kann, was sie tun sollen!«

»Wird gemacht.«

Fox hielt an. Marty schärfte den Hunden ein: »Aufpassen!« Den Welpen nahm er mit.

Chaka hob traurig den Blick, gehorchte aber.

Jetzt regnete es in Strömen. In dieser Gegend im Juli. In Soshone, über dem Tal des Todes? Schwemmsand vom Meeresboden, wenn der Meteor im Indischen Ozean eingeschlagen ist? Ich kann es nicht glauben. »Wohin fahren wir?«

»Ich kenn da ‘ne Stelle. Komm schon!« Fox fuhr die unbefestigte Straße zur Hauptstraße hinab.

Ein großer Tanklaster stand an der Raststätte. Bestimmt enthält er genug Benzin, um uns beide hundert Mal nach Bellingham zur Wagenburg zu bringen, durchfuhr es Marty. Wohin er wohl unterwegs ist?

Nach einer Weile bogen sie von der Asphaltstraße nach links auf einen Schotterweg ein.

Sie umrundeten einen Gipfel und fuhren auf ein breites Felsband.

Fox hielt an und stieg aus. Marty folgte ihm. Darth wich ihm nicht von der Seite und drückte sich an sein Bein.

Das Tal des Todes lag unter ihnen, unfruchtbar wie die Oberfläche des Mondes. Eher noch wie Merkur, dachte Marty, bei der entsetzlichen Hitze. Er konnte kaum etwas sehen. Der Regen behinderte die Sicht, und auch Nebel erhob sich jetzt. Das Wasser verdampfte, sobald es den Boden berührte.

Fox gestikulierte, wie Satan, als er Christus die Welt anbot. »Das hat die Leute damals in die Falle getrieben, die ersten, die hier gelebt haben. Sieh nur, wie sacht es nach unten geht. Es ist gerade so geneigt, daß ein einmal hinabgefahrenes Pferdefuhrwerk nicht mehr wieder zurück kann.«

»Ich war hier schon mal.«

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