Читаем Harry Potter und der Feuerkelch полностью

Das Wetter auf ihrer Rückreise nach King's Cross war um Welten besser als bei ihrer Fahrt nach Hogwarts im vorigen September. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Harry, Ron und Hermine hatten es geschafft, ein Abteil für sich zu ergattern. Pigwidgeon war wieder einmal unter Rons Festumhang verborgen, damit er nicht endlos schu-huhte; Hedwig hatte den Kopf unter einen Flügel gesteckt und war am Dösen, und Krummbein hatte sich auf einem freien Sitz eingekringelt und sah wie ein großes, rötlich gelbes Pelzkissen aus. Während der Zug sie schnell nach Süden trug, unterhielten sich die drei so ausgiebig und freimütig wie seit einer Woche nicht mehr. Harry hatte das Gefühl, Dumbledores Worte beim Abschiedsessen hätten etwas in ihm gelöst. Es war keine solche Qual mehr, darüber zu reden, was geschehen war. Sie überlegten hin und her, was Dumbledore wohl gerade unternahm, um Voldemorts Marsch aufzuhalten, und verstummten erst, als der Imbißwagen kam.

Als Hermine mit ihrem Essen ins Abteil zurückkehrte und ihren Geldbeutel wieder in die Schultasche steckte, zog sie eine Ausgabe des Tagespropheten heraus, die sie mitgenommen hatte.

Harry warf einen Blick darauf, nicht sicher, ob er wirklich wissen wollte, was sie wohl geschrieben hatten, doch Hermine folgte seinem Blick und sagte leise:»Da steht nichts drin. Du kannst selber nachsehen, aber sie bringen überhaupt nichts. Ich hab jeden Tag geschaut. Nur eine kleine Meldung am Tag nach der dritten Runde, daß du das Turnier gewonnen hättest. Cedric haben sie nicht einmal erwähnt. Nichts von der ganzen Geschichte. Wenn du mich fragst, zwingt Fudge sie dazu, Stillschweigen zu bewahren.«

»Der wird doch Rita nie zum Schweigen bringen«, sagte Harry.»Nicht, wenn es um eine solche Geschichte geht.«

»Oh, Rita hat seit der dritten Runde nichts mehr geschrieben«, sagte Hermine in merkwürdig verhaltenem Ton.»Es ist nämlich so«, fügte sie mit leisem Zittern in der Stimme hinzu,»daß Rita Kimmkorn eine ganze Weile lang gar nichts mehr schreiben wird. Außer sie will, daß ich über sie auspacke.«

»Wovon redest du überhaupt?«, sagte Ron.

»Ich hab rausgefunden, wie sie unsere privaten Gespräche belauscht hat, obwohl sie eigentlich nicht aufs Schloßgelände durfte«, kam es hastig aus Hermines Mund.

Harry hatte den Eindruck, daß Hermine ihnen das schon tagelang unbedingt hatte erzählen wollen, es sich aber wegen all der anderen Geschehnisse verkniffen hatte.

»Und wie hat sie es angestellt?«, fragte Harry rasch.

»Wie hast du es rausgefunden?«, setzte Ron hinzu und starrte sie an.

»Na ja, eigentlich warst du es, der mich auf die Idee gebracht hat, Harry«, sagte sie.

»Tatsächlich?«, entgegnete Harry verdutzt.»Wie denn?«

»Wanzen«, sagte Hermine ausgelassen.

»Aber du hast doch gesagt, sie funktionieren nicht -«

»O nein, keine elektronischen Wanzen«, sagte Hermine.»Nein, wißt ihr… Rita Kimmkorn«- in Hermines Stimme zitterte verhaltener Triumph -»ist ein nicht gemeldeter Animagus. Sie kann sich -«, Hermine zog ein kleines versiegeltes Einmachglas aus ihrer Tasche,»- in einen Käfer verwandeln.«

»Du machst Witze«, sagte Ron.»Du hast doch nicht… sie ist nicht etwa…«

»O doch, genau das ist sie«, juchzte Hermine und fuchtelte mit dem Glas vor ihren Augen herum.

Drin waren ein paar Zweige und Blätter und ein großer, fetter Käfer.

»Das ist doch nie und nimmer – du willst uns auf den Arm nehmen -«, flüsterte Ron und hob das Glas an die Augen.

»Nein, will ich nicht«, strahlte Hermine.»Ich hab sie auf der Fensterbank im Krankensaal gefangen. Schaut euch den Käfer genau an, dann seht ihr, die Muster auf ihrem Fühler sind genau die gleichen wie auf dieser bescheuerten Brille, die sie immer trägt.«

Harry nahm den Käfer unter die Lupe und stellte fest, daß sie vollkommen Recht hatte. Und jetzt fiel ihm auch etwas ein.»An dem Abend, als wir hörten, wie Hagrid Madame Maxime von seiner Mutter erzählte – da war ein Käfer auf dieser Statue!«

»Genau«, sagte Hermine.»Und Viktor hat einen Käfer aus meinen Haaren gezogen, nachdem wir am See miteinander gesprochen hatten. Und wenn ich mich nicht gewaltig irre, hockte Rita Kimmkorn genau an dem Tag bei Wahrsagen auf dem Fenstersims, als deine Narbe geschmerzt hat. Das ganze Jahr über ist sie auf der Suche nach irgendwelchen Geschichten herumgeschwirrt.«

»Als wir Malfoy unter diesem Baum gesehen haben…«, sagte Ron langsam.

»Er hat mit ihr gesprochen, sie war auf seiner Hand«, sagte Hermine.»Natürlich hat er es gewußt. So hat sie all diese netten kleinen Interviews mit den Slytherins bekommen. Denen war egal, daß sie etwas Ungesetzliches tat, solange sie ihr diese fürchterlichen Geschichten über uns und Hagrid verbraten konnten.«

Hermine nahm das Glas aus Rons Hand und sah lächelnd zu, wie der Käfer zornig gegen das Glas brummte.

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