Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

Jetzt ging er im gleichen Schlendergang die Treppe wieder hinunter und näherte sich dem abgesperrten Bereich. Dieser bestand zum großen Teil aus einem brusthohen Irrgarten aus Hecken, die penibel gestutzt waren und zwischen der Uferpromenade und der Böschung lagen. Pendergast ging weiter, bis der untere Knopf seiner Anzugjacke so eben das Absperrband berührte. Es war unübersehbar, dass das Hauptereignis bereits stattgefunden hatte. Die einzigen Personen, die er innerhalb des abgesperrten Bereichs sah, waren ein Mitarbeiter der Kriminaltechnik – er trug noch Mundschutz und Überschuhe – sowie ein Polizeibeamter, die auf einer Bank in der Nähe saßen und offenbar den Tatort bewachten.

Pendergast hatte sich so leise genähert, dass der Beamte seine Anwesenheit gar nicht bemerkte. Erst als Pendergast sich unter das Absperrband duckte, blickte er herüber. Der leere Gesichtsausdruck des Mannes verwandelte sich in eine Miene der Verärgerung. Er erhob sich von der Bank und eilte herbei, wobei er die Hose ein wenig hochzog und den Dienstgürtel zurechtrückte. Er war Ende vierzig, hatte dünnes kastanienbraunes Haar, weit auseinanderstehende Augen und eine rötliche Gesichtsfarbe. Trotz der relativ dünnen Gliedmaßen spannte sich das Hemd über dem deutlich sich abzeichnenden Bauch.

»Ey!«, rief er in grobem Tonfall. »Sie da! Bleiben Sie stehen!«

Pendergast tat, wie ihm geheißen – doch erst nachdem er unter dem Absperrband hindurchgeschlüpft war und sich wieder aufgerichtet hatte.

Mit wutverzerrter Miene stapfte der Polizist heran. Auf den Wangen zeichneten sich winzige rote Äderchen ab. Unter der Schulterpartie war der blau-gelbe Schriftzug der Polizei Miami Beach aufgestickt. »Was zum Teufel glauben Sie, was Sie hier machen? Hier ist jeder Zutritt verboten. Treten Sie hinter das Absperrband zurück!«

»Entschuldigen Sie, Officer«, erwiderte Pendergast in seinem freundlichsten Ton, »aber ich glaube, ich kann eine Genehmigung für meine Anwesenheit vorweisen.«

Der Polizist musterte ihn abfällig. »Was sind Sie – ein Bestattungsunternehmer? Die Leiche ist schon vor Stunden abtransportiert worden.«

»Ich bin, fürchte ich, kein Bestattungsunternehmer, obschon Ihnen diese irrige Annahme verziehen sei. Ich bin Special Agent des FBI.«

»FBI?«

Die weit auseinanderstehenden Augen des Cops verengten sich. »Zeigen Sie mal Ihren Ausweis.«

»Gewiss.« Pendergast griff in eine der Innentaschen seiner Anzugjacke, zog ein schmales Ledermäppchen hervor und ließ es aufklappen. Der obere Teil enthielt seinen Ausweis mit Dienstgrad und Foto, darunter befand sich die Dienstmarke.

Der Cop schaute sich alles ganz genau an. Dann sah er wieder zu Pendergast, allerdings nicht mehr misstrauisch, sondern mit gesteigerter Neugierde. »FBI«, wiederholte er. »Ich hab tatsächlich davon gehört, dass ihr Jungs hier runterkommen werdet. Dass ihr euch mit uns zusammentun wollt bei den Ermittlungen zu diesem Fall.«

»Ganz recht«, sagte Pendergast. »Wie schön, dass Sie sich erinnern, Officer …«, er warf einen kurzen Blick auf dessen Namensschild, »… Kleinwessel. Also, wenn Sie nichts dagegen haben, schaue ich mich hier einmal kurz allein um.«

Doch gerade als er losgehen wollte, legte ihm der Polizist eine Hand auf die Brust, um ihn aufzuhalten. »Sie gehen nirgendwohin, Freundchen.«

Pendergast mochte es gar nicht, angefasst zu werden. »Ich muss doch sehr bitten.«

»Wie gesagt – ich hab gehört, dass ihr Jungs hierher runterkommt. Mein Sergeant hat mir gesagt, dass das FBI morgen hier sein wird. Nicht heute. Wir haben hier noch keine Papiere bekommen. Ich darf Sie also nicht an den Tatort lassen – es sei denn, Sie können eine Vollmacht vorweisen.«

Pendergast hielt inne. Er erinnerte sich, dass es im FBI ein gewisses Maß an Unzufriedenheit mit den Strafverfolgungsbehörden in Miami gab. Anscheinend hatten die Leute hier kollektiv einen Komplex, was das FBI betraf, der auf die Amtszeit eines übereifrigen Leiters der Außenstelle hier in Miami zurückging. Vor ein paar Jahren hatte es einen besonders unangenehmen Streit gegeben, als FBI-Leute versuchten, einen Fahrrad-Polizisten in Handschellen zu legen und ihn vom Tatort zu entfernen. Jetzt fuhr man offenbar die Retourkutsche.

Pendergast klappte das Ausweismäppchen zu, behielt es jedoch in der Hand. »Ich habe meine Anweisungen, und die schreiben vor, dass ich den Tatort dieses Mordes zu untersuchen habe.«

»Und ich habe auch meine Anweisungen. Und die schreiben vor, dass ich niemanden an diesen Tatort lassen darf – es sei denn, mein Sergeant sagt mir etwas anderes. Und nun gehen Sie zurück auf die andere Seite des Absperrbands … Sir

»Officer«, sagte Pendergast in einem Tonfall unendlicher Geduld, »Sie haben meine Ausweise gesehen. Sie selber räumen ein, dass das FBI hier helfen wird. Ich wäre Ihnen also sehr verbunden, wenn Sie freundlicherweise beiseitetreten und mir gestatten würden, investigativ tätig zu werden.«

»Investigativ?« Der Polizist lachte. »Sie halten sich wohl für so eine Art Sherlock Holmes.«

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