Was wandelt horch! durch finstre RäumeIn öder Keller Einsamkeit!Was ruft mir zu:»Nicht länger säume!«Wes Stimme klagt ein herbes Leid?Dort liegt der treue Freund begraben,Nach mir verlangt sein irrer Geist;Mein Trost soll ihn im Tode laben,Ich bin's, der Leben ihm verheiß!Doch nein! – das ist kein flücht'ger Schatten,Der solche Töne von sich gibt!Sie seufzen nach dem treuen Gatten,Nach ihm, der noch so heiß geliebt!In alte Liebesketten fallen,Rinaldo will's, er kehrt zurück,Doch wie! – Schau' ich nicht spitze Krallen?Nicht eifersücht'gen Zornes Blick?Sie ist's – die Frau! – wohin entfliehen! —Ha! welch Gefühl bestürmt die Brust.Im keuschen Schnee der Jugend blühen,Seh' ich des Lebens höchste Lust.Sie springt, sie nah't, und immer heller,Wird's um mich Hochbeglückten her.Ein süßer Duft durchweht den Keller,Die Brust wird leicht, das Herz wird schwer.Der Freund gestorben – sie gefunden —Entzücken! – Wonne! – bittrer Schmerz!Die Gattin – Tochter – neue Wunden! —Ha! sollst du brechen armes Herz?Doch kann den Sinn wohl so betören,Ein Trauermahl, ein lust'ger Tanz?Nein – diesem Treiben muß ich wehren,Mich blendet nur ein falscher Glanz.Hinweg ihr eitlen Truggebilde,Gebt höher'm Streben willig Raum.Gar manches führt die Katz' im Schilde,Sie liebt, sie haßt und weiß es kaum.Kein Ton, kein Blick, senkt eure Augen,O Mina, Miesmies, falsch Geschlecht!Verderblich Gift, nicht will ich's saugen,Ich flieh' und Muzius sei gerächt.Verklärter: – ja bei jedem Braten,Bei jedem Fisch gedenk ich dein!Denk' deiner Weisheit, deiner Taten,Denk' Kater ganz wie du zu sein.Gelang es hünd'schem Frevelwitze,Dich zu verderben edler Freund,So trifft die Schmach blutgier'ge Spitze,Es rächet dich, der um dich weint.So flau, so jammervoll im BusenWar mir's, ich wußte gar nicht wie.Doch hoher Dank den holden Musen,Dem kühnen Flug der Phantasie.Mir ist jetzt wieder leidlich besser,Spür' gar nicht g'ringen Appetit,Bin Muzius gleich ein wackrer Esser,Und ganz in Poesie erglüht.Ja Kunst! du Kind aus hohen Sphären,Du Trösterin im tiefsten Leid,O! Verslein laß mich stets gebären,Mit genialer Leichtigkeit!Und:»Murr«, so sprechen edle Frauen,Hochherz'ge Jünglinge,»o Murr:Du Dichterherz, ein zart Vertrauen,Weckt in der Brust dein süß Gemurr!«