»Nervös, Lieutenant?«, James Forrestal hatte die Unterhaltung mit Bush beendet und war direkt neben Hillenkoetter stehen geblieben, um seine zierliche Brille abzunehmen und die Gläser mit dem Ende seiner Krawatte zu polieren. Es war nicht nötig. Er hatte seine Brille ungefähr hundertmal poliert, seit Bach am Nachmittag zu ihm in den Wagen gestiegen war; ein deutliches Zeichen seiner eigenen Nervosität.
Auch Bach war nervös. Er hatte jeden nur denkbaren Grund dazu. Sie alle hatten das. Trotzdem ließ er einige Sekunden verstreichen und streifte Forrestal mit einem fast abfälligen Blick, ehe er antwortete: »Nein. Sollte ich?«
Forrestal setzte seine Brille wieder auf und ignorierte Bachs despektierliches Benehmen; etwas, das – wie Bach wusste – eigentlich ganz gegen seine normale Art war.
Forrestal war nicht nur als Paragrafenreiter bekannt, sondern auch als ausgesprochener Widerling.
»Nun,
Bach fing einen warnenden Blick aus Admiral Hillenkoetters Augen auf und formulierte seine Antwort etwas weniger spöttisch, als sie ihm auf der Zunge lag. »Sie würden sie höchstwahrscheinlich auch bei vollkommener Dunkelheit nicht kommen sehen... Sir«, sagte er. »Es sei denn, sie wären direkt über Ihnen. Die höchste Geschwindigkeit, die wir nachweisen konnten, lag bei über siebzehnhundert Knoten.«
Forrestal runzelte die Stirn, aber Bach konnte nicht sagen, ob ihn das Gehörte erschreckte oder er darüber nachdachte, wie er ihn wegen seiner ganz eigenen Art der Betonung des Wortes
»Wir haben sie nicht eingeladen, Sir.« Bach deutete mit einer Handbewegung über die präzise angeordneten Scheinwerfer. »Diese Lichter markieren die genauen Längen– und Breitengrade, die sie uns genannt haben.« Er sah auf die Uhr. »Und auch den exakten Zeitpunkt. Sie haben sich selbst eingeladen. Aber sie sind nicht pünktlich.«
»Gestehen wir ihnen das akademische Viertelstündchen zu«, sagte Forrestal achselzuckend. »Vielleicht gehen ihre Uhren ja anders als unsere.« Er sah einige weitere Sekunden blinzelnd in den Himmel hinauf, dann wandte er den Blick nach Osten. Sein Gesichtsausdruck und seine Stimme wurden ernster. »Warum hier, verdammt noch mal? Das gefällt mir nicht.«
»Vielleicht ist das ihre Art, uns zu zeigen, dass sie keine Angst vor uns haben.«
Forrestal runzelte die Stirn, aber er sagte nichts dazu, sondern wandte sich in nun unüberhörbar spöttischem Ton an Admiral Hillenkoetter. »Lieutenant Bach scheint ja mittlerweile zu einem echten Experten auf diesem Gebiet geworden zu sein, wie?«
»Er weiß nicht mehr als wir alle, James«, antwortete Hillenkoetter kühl.
Er war aber zugleich auch klug genug, nicht weiter auf das Thema einzugehen. Offenbar waren Forrestal und er nicht die Einzigen hier, die nervöser waren, als sie zugeben wollten, und vielleicht anders reagierten, als sie es gewöhnlich taten. Er sah wieder in den Himmel hinauf, unterdrückte nur mit Mühe den Impuls, schon wieder auf die Armbanduhr zu sehen, und ließ seinen Blick zum vermutlich hundertstenmal über das abgesperrte Areal gleiten. Die zahllosen Scheinwerfer und Signalfeuer machten es nur
Für
Es fiel Bach immer schwerer, seine wirklichen Gefühle zu unterdrücken. Er war nicht nur nervös. Er war in großer Sorge. Und er hatte Angst. In einem Punkt stimmte er voll und ganz mit Forrestal überein: Diese ganze Geschichte gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht.
Irgendetwas geschah.