3) indem er der Negation der Negation, die das absolut positive zu sein behauptet, das auf sich selbst ruhende und positiv auf sich selbst begründete Positive entgegenstellt.
Feuerbach erklärt die hegel’sche Dialektik – (und begründet dadurch den Ausgang vom Positiven, vom Sinnlich-Gewissen) – folgendermassen:
Hegel geht aus von der Entfremdung (Logisch: dem Unendlichen, abstrakt Allgemeinen), der Substanz, der absoluten und fixirten Abstraktion, – d.h. populär ausgedrückt, er geht von der Religion und Theologie aus.
Zweitens: Er hebt das Unendliche auf, sezt das Wirkliche, Sinnliche, Reale, Endliche, Besondre. (Philosophie, Aufhebung der Religion und Theologie.)
Drittens. Er hebt das Positive wieder auf; stellt die Abstraktion, das Unendliche wieder her. Wiederherstellung der Religion und Theologie.
Feuerbach faßt also die Negation der Negation nur als Widerspruch der Philosophie mit sich selbst auf, als die Philosophie, welche die Theologie (Transzendenz etc) bejaht, nachdem sie dieselbe verneint hat, also im Gegensatz zu sich selbst bejaht.
Die Position oder Selbstbejahung und Selbstbestätigung, die in der Negation der Negation liegt, wird für eine ihrer selbst noch nicht sichere, darum mit ihrem Gegensatz behaftete, an sich selbst zweifelnde und darum des Beweises Bedürftige, also nicht durch ihr Dasein sich selbst beweisende, als nicht eingestandne ||XIII| Position gefaßt und darum ihr direkt und unvermittelt die sinnlichgewisse auf sich selbst gegründete Position entgegengestellt.
Feuerbach faßt auch die Negation der Negation, den konkreten Begriff als das sich im Denken überbietende und als Denken unmittelbar Anschauung, Natur, Wirklichkeit sein wollende Denken.
Aber indem Hegel die Negation der Negation – der positiven Beziehung nach, die in ihr liegt, als das wahrhaft und einzig Positive – der negativen Beziehung nach, die in ihr liegt, als den einzig wahren Akt und Selbstbethätigungsakt alles Seins – aufgefaßt hat, hat er nur den abstrakten, logischen, spekulativen Ausdruck für die Bewegung der Geschichte gefunden, die noch nicht wirkliche Geschichte d[es] Menschen als eines vorausgesezten Subjekts, sondern erst Erzeugungsakt, Entstehungsgeschichte des Menschen ist. – Sowohl die abstrakte Form werden wir erklären, als den Unterschied, den diese Bewegung bei Hegel im Gegensatz zur modernen Kritik, zu demselben Prozeß in Feuerbachs Wesen des Christenthums hat, oder vielmehr die kritische Gestalt dieser bei Hegel noch unkritischen Bewegung. —
Ein Blick auf das hegelsche System. Man muß beginnen mit der hegel’schen Phänomenologie, der wahren Geburtsstätte und dem Geheimniß der hegel’schen Philosophie. —
Phänomenologie.
A) Das Selbstbewußtsein.
I.) Bewußtsein. α) Sinnliche Gewißheit oder das Dieses und das Meinen. β) Die Wahrnehmung oder das Ding mit seinen Eigenschaften und die Täuschung. γ) Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt.
II.) Selbstbewußtsein. Die Wahrheit der Gewißheit seiner selbst. a) Selbstständigkeit und Unselbständigkeit des Selbstbewußtseins, Herrschaft und Knechtschaft. b) Freiheit des Selbstbewußtseins. Stoicismus, Skepticismus, das unglückliche Bewußtsein.
III.) Vernunft. Gewißheit und Wahrheit der Vernunft. a) beobachtende Vernunft; Beobachtung der Natur und des Selbstbewußtseins. b) Verwirklichung des vernünftigen Selbstbewußtseins durch sich selbst. Die Lust und die Nothwendigkeit. Das Gesetz des Herzens und der Wahnsinn des Eigendünkels. Die Tugend und der Weltlauf. c) die Individualität, welche sich an und für sich reell ist. Das geistige Thierreich und der Betrug oder die Sache selbst. Die gesetzgebende Vernunft. Die gesetzprüfende Vernunft.
B) Der Geist.
I.) Der wahre Geist; die Sittlichkeit. II.) Der sich entfremdete Geist, die Bildung. III.) Der seiner selbst gewisse Geist, die Moralität.
C) Die Religion. natürliche, Kunstreligion, offenbare Religion.
D) Das absolute Wissen. —