Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Ian und seine roten Begleiter sind zurückgekehrt, da ihnen ihre Beute im Wald entwischt ist. Ich zeigte ihnen die Kratzer an der Hauswand, worauf sie aufgeregt wurden und sich so schnell unterhielten, dass ich ihren Worten nicht folgen konnte.

Einer der Männer entfernte dann einen großen Zahn von einer Halskette aus ähnlichen Gegenständen und überreichte ihn mir mit großer Zeremonie. Er sagte, der Zahn diene dazu, dass der Bärengeist mich erkennen könne und ich nicht zu Schaden käme. Ich nahm dies Unterpfand mit dem gebotenen Ernst entgegen und sah mich dann verpflichtet, ihnen im Austausch dafür ein Stück Bienenwachs zu schenken, so dass der Höflichkeit Genüge getan war.

Claire wurde herbeigerufen, um uns das Bienenwachs zu bringen, und mit ihrem üblichen Blick für solche Dinge stellte sie fest, dass es einem unserer Gäste nicht gutging, ihm fielen die Augen zu, er hustete und machte einen unruhigen Eindruck. Claire sagt, dass er außerdem hohes Fieber hat, obwohl man das nicht sofort sieht. Da er zu krank ist, um mit seinen Begleitern weiterzureisen, haben wir ihn auf ein Strohlager im Maisspeicher gelegt.

Die Sau hat rücksichtsloserweise in der Vorratskammer geferkelt. Es sind ein Dutzend Ferkel, alle gesund und von lebhaftem Appetit, wofür ich Gott danke. Unser eigener Appetit dagegen lässt im Augenblick zu wünschen übrig, da die Sau jeden heftig attackiert, der die Tür der Vorratskammer öffnet, und wütend brüllt und ihre Zähne fletscht. Ich habe ein Ei zum Abendessen bekommen und wurde informiert, dass ich nichts mehr bekomme, bis mir eine Lösung für das Problem eingefallen ist.

Samstag, 1. Oktober

Große Überraschung heute. Zwei Gäste sind …

»Es ist wohl eine sehr wilde Gegend.«

Erschrocken sah Brianna auf. Jenny deutete kopfnickend auf den Brief, den Blick fest auf Brianna gerichtet.

»Wilde und Bären und Stachelschweine und das alles. Es ist nur eine kleine Kate, in der sie wohnen, hat Jamie mir gesagt. Und ganz allein, hoch in den Bergen. Es muss ziemlich wild sein.« Sie sah Brianna ein wenig ängstlich an. »Willst du immer noch gehen?«

Brianna wurde plötzlich klar, dass Jenny Angst hatte, sie würde nicht gehen; dass der Gedanke an die lange Reise und die Wildnis an deren Ende ihr Angst machen würde. Eine Wildnis, die plötzlich Wirklichkeit wurde durch die hingekritzelten, schwarzen Worte auf dem Blatt, das sie in der Hand hielt – doch nicht annähernd so wirklich wie der Mann, der sie geschrieben hatte.

»Ich gehe«, versicherte sie ihrer Tante. »So schnell ich kann.«

Jennys Gesicht entspannte sich.

»Oh, gut«, sagte sie. Sie streckte die Hand aus und zeigte Brianna eine kleine Lederbörse, die mit einem Quadrat aus Stachelschweinstacheln verziert war, eingefärbt in Rot- und Schwarztönen, während hier und dort zum Kontrast ein paar Stacheln in ihrem natürlichen Grau belassen waren.

»Das ist das Geschenk, das er mir geschickt hat.«

Brianna nahm es in die Hand und bestaunte das komplizierte Muster und das weiche, helle Hirschleder.

»Es ist wunderschön.«

»Aye, das stimmt.« Jenny wandte sich ab und beschäftigte sich überflüssigerweise damit, den Zierat zurechtzurücken, der auf dem Bücherregal stand. Brianna hatte ihre Aufmerksamkeit gerade wieder dem Brief zugewandt, als Jenny abrupt zu sprechen begann.

»Bleibst du noch ein bisschen?«

Erschrocken sah Brianna auf.

»Bleiben?«

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