Während mir dieser aus tiefster Seele kommende Abschiedsgruß noch in den Ohren klang, fuhren wir langsam in den Hafen von Wilmington hinaus.
Wir hatten zwei Tage mit Einkaufen und anderen Vorbereitungen verbracht und befanden uns jetzt auf dem Weg nach Cross Creek. Da wir nach dem Verkauf des Rubins genug Geld hatten, war es nicht notwendig gewesen, die Pferde zu verkaufen. Wir hatten Duncan mit den schwereren Ausrüstungsgegenständen im Wagen losgeschickt, und Myers war als Führer mitgefahren. Wir anderen wählten die schnellere und viel bequemere Überfahrt mit Kapitän Freeman an Bord der
Die
Ein einzelnes Segel war an Mast und Baum über der Kabine befestigt, so dass die
Dennoch war ich zufrieden. Ungeachtet der beengten Verhältnisse, tat es doch gut, auf dem Wasser zu sein, weit weg – wenn auch nur vorübergehend – vom Sirenengesang des Gouverneurs.
Jamie war unzufrieden. Er hasste Schiffe wirklich aus tiefster Seele und litt an so akuter Seekrankheit, dass er manchmal schon grün wurde, wenn er nur das Wasser in einem Glas herumwirbeln sah.
»Es ist völlig still«, beobachtete ich. »Vielleicht wird dir ja gar nicht schlecht.«
Jamie schielte misstrauisch auf das schokoladenbraune Wasser und kniff dann die Augen zusammen, als das Kielwasser eines anderen Schiffes gegen die Breitseite der
»Vielleicht«, sagte er in einem Tonfall, der ausdrückte, dass meine Bemerkung zwar gut gemeint sei, er es aber für unwahrscheinlich halte.
»Willst du die Nadeln? Sie wirken besser, wenn ich sie setze, bevor du dich übergibst.« Resigniert griff ich in meine Rocktasche, in der das Kästchen mit den chinesischen Akupunkturnadeln lag, die ihm auf der Atlantiküberquerung das Leben gerettet hatten.
Er schauderte kurz und öffnete die Augen.
»Nein«, sagte er. »Ich glaube, es geht. Erzähl mir etwas, Sassenach – lenk mich von meinem Magen ab, aye?«
»Gut«, sagte ich bereitwillig. »Was für ein Mensch ist deine Tante Jocasta?«
»Ich hab sie nicht mehr gesehen, seit ich zwei war, von daher sind meine Eindrücke etwas vage«, erwiderte er abwesend. Sein Blick hing an einem großen Floß, das flussabwärts kam und sich allem Anschein nach auf Kollisionskurs mit uns befand. »Meinst du, dieser Neger schafft das? Vielleicht sollte ich ihm ein bisschen helfen.«
»Besser nicht«, sagte ich und betrachtete das näher kommende Floß argwöhnisch. Neben dem Kapitän – einem verlotterten, nach Tabak stinkenden Wrack – gab es auf der
Die sehnigen Muskeln des Mannes streckten und beugten sich in lockerem Rhythmus. Den angegrauten Kopf vor Anstrengung gesenkt, schien er keinerlei Notiz von dem näher kommenden Fahrzeug zu nehmen, sondern hob und senkte den langen Staken in einem flüssigen Bewegungsablauf, der ihn wie einen dritten Arm erscheinen ließ.
»Lass ihn lieber. Du weißt also nicht viel von deiner Tante?«, fügte ich in der Hoffnung hinzu, ihn abzulenken. Das Floß bewegte sich schwerfällig und unausweichlich auf uns zu.
Es war vielleicht zehn Meter lang und lag tief im Wasser. Es war mit Fässern und Fellbündeln beladen, die unter einem Netz befestigt waren. Eine durchdringende Geruchswolke eilte ihm voraus, es stank so stark nach Moschus, Blut und ranzigem Fett, dass vorübergehend alle anderen Gerüche des Flusses davon überdeckt wurden.
»Nein, sie hat ein Jahr vor der Hochzeit meiner Eltern den Cameron von Erracht geheiratet und Leoch verlassen.« Seine Worte kamen unkonzentriert, und er sah mich nicht an, da seine ganze Aufmerksamkeit auf das näher kommende Fahrzeug gerichtet war. Seine Knöchel wurden weiß, ich sah, wie es ihn drängte, nach vorn zu stürzen, dem Matrosen den Staken zu entreißen und dem Floß auszuweichen. Ich legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm.
»Und sie hat euch in Lallybroch nie besucht?«
Ich sah die Sonne auf stumpfem Eisen glänzen, wo sie auf Klampen an der Floßkante fiel, und die drei halbnackten Matrosen schwitzten selbst so früh am Morgen schon. Einer von ihnen schwenkte den Hut und rief grinsend etwas, was sich anhörte wie »Hah,