Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Gut.« Es war fast geflüstert. Alex öffnete die Augen. Er atmete aus und lächelte seinen Bruder an. »Wir haben nicht viel Zeit. Ich werde euch selbst verheiraten. Sofort. Das ist der Grund, warum ich Mrs. Fraser gebeten habe, ihren Mann mitzubringen – würdet Ihr und Eure Frau die Trauzeugen sein, Sir?« Er blickte zu Jamie auf, der nach kurzer, verblüffter Reglosigkeit wie ein Automat mit dem Kopf nickte.

Ich glaube nicht, dass ich je zuvor drei Menschen gesehen habe, die so durch und durch unglücklich wirkten.

Alex war so schwach, dass ihm sein Bruder mit versteinerter Miene helfen musste, sich den weißen Predigerkragen um den blassen Hals zu legen. Jonathan selbst sah kaum besser aus. Auch er war von Krankheit gezeichnet; die Falten gruben sich so tief in sein Gesicht, dass er Jahre älter aussah, als er war, und seine Augen lagen tief in ihren knöchernen Höhlen. Wie immer makellos gekleidet, sah er aus wie eine schlecht gemachte Schneiderpuppe mit einem rücksichtslos in Holz gehauenen Gesicht.

Was Mary betraf, so saß sie elend auf dem Bett und weinte hilflos in ihren Umhang hinein, das Haar zerzaust und statisch aufgeladen. Ich tat für sie, was ich konnte, ordnete ihr das Kleid und kämmte ihr das Haar. Sie saß trostlos schluchzend da, die Augen fest auf Alex gerichtet.

Mit einer Hand auf den kleinen Schreibtisch gestützt, tastete Alex in der Schublade umher, bis er schließlich sein großes Gebetbuch zum Vorschein brachte. Es war so schwer, dass er es nicht wie üblich offen vor sich hinhalten konnte. Er konnte nicht stehen bleiben, sondern setzte sich abrupt auf das Bett und legte sich das offene Buch auf die Knie. Er atmete schwer und schloss die Augen. Ein Schweißtropfen fiel ihm aus dem Gesicht und landete feucht auf der Seite.

»Liebe Anwesende«, begann Alex, und ich hoffte um seinetwillen wie auch für alle anderen, dass er die Kurzform der Zeremonie benutzen würde.

Mary hatte aufgehört zu weinen, doch ihre Nase glänzte rot in ihrem weißen Gesicht, und eine kleine Schleimspur zog sich bis auf ihre Oberlippe. Jonathan sah das und zog sich ausdruckslos ein großes Leinentuch aus dem Ärmel, das er ihr schweigend reichte.

Sie ergriff es mit einem kaum merklichen Nicken, ohne ihn anzusehen, und wischte sich achtlos über das Gesicht.

»Ja«, sagte sie, als die Zeit gekommen war, als sei ihr inzwischen völlig gleichgültig, was sie sagte.

Jack Randall legte sein Versprechen mit fester Stimme ab, die dennoch nicht ganz anwesend war. Es war merkwürdig, einer Eheschließung zwischen zwei Menschen beizuwohnen, die einander überhaupt nicht wahrnahmen; ihre ganze Aufmerksamkeit war allein auf den Mann gerichtet, der vor ihnen saß, die Augen auf die Seiten seines Buchs geheftet.

Dann war es vorbei. Glückwünsche an das Brautpaar schienen kaum angebracht zu sein, und es herrschte verlegenes Schweigen. Jamie sah mich fragend an, und ich zuckte mit den Schultern. Ich war unmittelbar nach unserer Trauung in Ohnmacht gefallen, und Mary sah sehr danach aus, als hätte sie vor, meinem Beispiel zu folgen.

Als es geschehen war, saß Alex einen Augenblick vollkommen reglos da. Er lächelte sacht und ließ den Blick bedachtsam durch das Zimmer schweifen, um ihn nacheinander kurz auf jedes Gesicht zu richten. Jonathan, Jamie, Mary und ich. Ich sah das Leuchten in seinen sanften Augen, als sein Blick den meinen traf. Die Kerze war fast heruntergebrannt, doch das Ende des Dochts flammte noch einmal hell und kräftig auf.

Sein Blick verweilte auf Marys Gesicht, dann schloss er kurz die Augen, als könnte er es nicht ertragen, sie anzusehen, und ich hörte das langsame, mühsame Rasseln seines Atems. Das Leuchten unter seiner Haut verblich, die Kerze begann zu flackern.

Ohne die Augen zu öffnen, hob er die Hand und tastete blindlings um sich. Jonathan nahm sie, fasste ihn bei den Schultern und ließ ihn langsam wieder in die Kissen sinken. Die langen Hände, glatt wie die eines Jungen, zuckten beklommen, weißer als das Hemd, auf dem sie lagen.

»Mary«, flüsterten die blauen Lippen, und sie fing die nervösen Hände zwischen den ihren und hielt sie still an ihrer Brust.

»Ich bin hier, Alex. Oh Alex, ich bin hier!« Sie beugte sich dicht über ihn und murmelte in sein Ohr. Die Bewegung zwang Jonathan Randall, ein wenig vom Bett zurückzutreten, und er richtete sich auf und blickte ausdruckslos zu Boden.

Noch einmal hoben sich die schweren gewölbten Lider, diesmal nur halb. Sie suchten ein Gesicht und fanden es.

»Johnny. So … gut zu mir. Immer, Johnny.«

Mary beugte sich über ihn, und der Schatten ihres offenen Haars verbarg sein Gesicht. Reglos wie ein Menhir in einem Steinkreis stand Jonathan Randall da und betrachtete seinen Bruder und seine Frau. Im Zimmer war kein Geräusch zu hören außer dem Flüstern des Feuers und Mary Randalls leisem Schluchzen.

Ich spürte eine Berührung an meiner Schulter und blickte zu Jamie auf. Er nickte in Marys Richtung.

»Bleib bei ihr«, sagte er leise. »Es dauert nicht mehr lange, oder?«

»Nein.«

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