Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

Er sah mich einen Moment lang an, doch dann nickte er und ergab sich, weil er es musste, und die Muskeln seines Arms entspannten sich. Meine Finger waren steif von der Kälte des Wassers und der Luft, aber immer noch wärmer als die seinen. Ich umfasste seine freie Hand mit beiden Händen und hielt sie fest.

»Es hat seinen Grund, warum der Held niemals stirbt, weißt du«, sagte ich und versuchte ein Lächeln, obwohl sich mein Gesicht starr und falsch anfühlte. »Wenn es zum Schlimmsten kommt, muss doch immer noch irgendjemand die Entscheidungen treffen. Jetzt geh ins Haus, und wärme dich auf.« Ich blickte hinaus in den nächtlichen Schnee, der wild unter dem lavendelfarbenen Himmel umherwirbelte. »Ich … suche Ian.«

Wohin konnte er gegangen sein? Nicht weit, nicht bei diesem Wetter. In der Stimmung, in der er und Jamie gewesen waren, als sie mit Mrs Bugs Leiche zurückgekommen waren, wäre er selbst vielleicht einfach in den Wald gegangen, ohne darüber nachzudenken, wohin er ging und was ihm zustoßen mochte – doch er hatte den Hund bei sich gehabt. Ganz gleich, wie ihm zumute war, er würde Rollo nicht in einen tobenden Schneesturm führen.

Und das Wetter machte alle Anstalten, sich zu einem Schneesturm auszuwachsen. Ich kämpfte mich langsam hangaufwärts zu den Nebengebäuden vor und hielt meinen Umhang schützend über die Laterne. Plötzlich fragte ich mich, ob Arch Bug möglicherweise im Kühlhaus oder im Räucherschuppen Schutz gesucht hatte. Und … o Gott, wusste er es überhaupt? Eine Sekunde lang kam ich abrupt auf dem Pfad zum Stehen, und der dichte Schnee legte sich wie ein Schleier auf meinen Kopf und meine Schultern.

Ich war so erschrocken über das, was geschehen war, dass ich noch gar nicht darauf gekommen war, mich zu fragen, ob Arch Bug wusste, dass seine Frau tot war. Jamie sagte, er hätte Arch sofort gerufen – doch er hatte keine Antwort bekommen. Vielleicht hatte Arch eine Hinterlist vermutet; vielleicht hatte er die Flucht ergriffen, als er Jamie und Ian sah, und war davon ausgegangen, dass sie seiner Frau gewiss nichts tun würden. In welchem Fall …

»O verdammt«, knurrte ich irritiert. Doch für ihn konnte ich nun wirklich nichts tun. Ich hoffte, dass ich etwas für Ian tun konnte. Ich rieb mir mit dem Unterarm über das Gesicht, blinzelte, um meine Wimpern vom Schnee zu befreien, und ging langsam weiter, während der umherwirbelnde Schnee das Licht der Laterne schluckte. Falls ich Arch fand … Meine Finger klammerten sich fester um den Griff der Laterne. Ich würde es ihm sagen müssen, ihn zur Hütte mitnehmen müssen, um ihm zu zeigen – oje. Wenn ich mit Arch zurückkam, würden Jamie und Ian ihn ablenken können, bis ich Mrs Bug aus dem Vorratsschuppen holen und sie etwas anständiger zurechtmachen konnte? Ich hatte keine Zeit gehabt, den Pfeil zu entfernen oder die Leiche vernünftig aufzubahren … Ich bohrte mir die Fingernägel der freien Hand in die Handfläche, um die Beherrschung wiederzufinden.

»Himmel, lass mich ihn nicht finden«, murmelte ich. »Bitte lass mich ihn nicht finden.«

Aber Kühlhaus, Räucherschuppen und Maisspeicher waren – Gott sei Dank – leer, und es war unmöglich, sich im Hühnerstall versteckt zu halten, ohne dass die Hühner Theater machten. Sie waren still und verschliefen den Sturm. Doch der Anblick des Hühnerstalls erinnerte mich plötzlich an Mrs Bug; das Bild, wie sie Mais aus ihrer Schürze verstreute und die dummen Viecher summend zu sich rief. Sie hatte ihnen allen Namen gegeben. Mir war es im Grunde völlig egal, ob wir nun Isobeail oder Alasdair zum Abendessen verspeisten, aber in dieser Minute erschien mir die Tatsache, dass niemals wieder jemand in der Lage sein würde, sie auseinanderzuhalten oder in Jubel auszubrechen, weil Elspeth zehn Küken ausgebrütet hatte, absolut herzzerreißend.

Am Ende fand ich Ian in der Scheune, ein Schatten im Stroh zu Füßen des Maultiers Clarence, das bei meinem Erscheinen die Ohren spitzte. Dann brüllte es ekstatisch, weil es sich über jeden Besuch freute, und die Ziegen brachen in hysterisches Meckern aus, weil sie mich für einen Wolf hielten. Die Pferde schüttelten überrascht die Köpfe und schnaubten fragend. Rollo, der sich neben seinem Herrn ins Heu gekuschelt hatte, kommentierte den Lärm mit einem kurzen, verärgerten Bellen.

»Das ist ja schlimmer als auf der Arche Noah«, sagte ich, während ich mir den Schnee aus dem Umhang schüttelte und die Laterne an einen Haken hängte. »Fehlt nur noch ein Elefantenpaar. Ruhe, Clarence!«

Ian hatte mir das Gesicht zugewandt, doch ich konnte seiner ausdruckslosen Miene ansehen, dass er kein Wort von dem verstanden hatte, was ich gesagt hatte.

Ich hockte mich neben ihn und nahm seine rechte Wange in meine Hand; sie war kalt und voller frischer Bartstoppeln.

»Es war nicht deine Schuld«, sagte ich sanft.

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