Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

»Wirklich?« Seine Zähne sahen nicht besonders verfault aus; besser, wenn ich mir seinen Mund näher ansah; möglicherweise litt er ja an leichtem Skorbut. »Nun, dann soll Mrs. Bug Euch einen schönen Rosinenkuchen backen, den könnt Ihr ohne Schwierigkeiten essen. Hat Lord John einen Koch, der sein Handwerk versteht?« Ich zielte mit meiner Zange auf die nächste Hämorrhoide und packte sie. Da er das Gefühl jetzt kannte, grunzte er nur kurz.

»Ja, M’m. Ist ein Indianer und heißt Manoke.«

»Hmm.« Umschlingen, festziehen, zuknoten. »Ich werde das Rezept für den Rosinenkuchen aufschreiben, dann könnt Ihr es ihm mitnehmen. Kocht er Yamswurzeln oder Bohnen? Bohnen sind sehr gut für diesen Zweck.«

»Ich glaub schon, Ma’am, aber Seine Lordschaft –«

Ich hatte die Fenster geöffnet, um zu lüften – Bobby war zwar nicht schmutziger als der Durchschnitt, aber er war mit Sicherheit auch nicht sauberer –, und an diesem Punkt hörte ich Geräusche an der Wegmündung; Stimmen und Harnischklingeln.

Bobby hörte es auch. Er blickte wild zum Fenster und spannte den Hintern an, als wollte er vom Tisch springen wie ein Grashüpfer. Ich packte ihn am Bein, überlegte es mir dann aber anders. Es gab keine Möglichkeit, das Fenster zu verdecken, außer mit den Fensterläden, und ich brauchte das Licht.

»Na dann, steht auf«, sagte ich zu ihm. Ich ließ sein Bein los und griff nach einem Handtuch. »Ich werde nachsehen, wer es ist.« Er folgte dieser Anweisung blitzschnell, kletterte vom Tisch und langte hastig nach seiner Hose.

Ich trat gerade rechtzeitig auf die Veranda, um die beiden Männer zu begrüßen, die gerade ihre Maultiere über das letzte, anstrengende Stück des Abhangs und dann auf unseren Hof führten. Richard Brown und sein Bruder Lionel aus dem nach ihnen benannten Dorf Brownsville.

Ich war überrascht, sie zu sehen; von Fraser’s Ridge aus waren es gute drei Tagesritte bis Brownsville, und es herrschte wenig Austausch zwischen den beiden Siedlungen. Bis Salem war es mindestens genauso weit, aber dorthin ritten die Männer sehr viel häufiger; die Deutschlutheraner waren nicht nur fleißig, sondern sie waren auch gute Handelspartner, die Honig, Öl, eingelegten Fisch und Felle gegen Käse, Töpferwaren, Hühner und anderes Kleinvieh eintauschten. Soweit ich wusste, handelten die Einwohner von Brownsville nur mit billigen Tauschwaren für die Cherokee und brauten ein ziemlich minderwertiges Bier, das den Ritt nicht lohnte.

»Guten Tag, Mistress.« Richard, der kleinere und ältere der beiden Brüder, berührte seine Hutkrempe, ohne den Hut jedoch zu ziehen. »Ist Euer Gatte daheim?«

»Er ist draußen beim Heuschober und gerbt Felle.« Ich wischte mir die Hände sorgfältig an dem Handtuch ab, das ich mitgenommen hatte. »Kommt hinten herum zur Küche; ich habe Apfelwein für Euch.«

»Macht Euch keine Mühe.« Ohne Umschweife wandte er sich ab und umrundete zielstrebig das Haus. Lionel Brown, der ein wenig größer war als sein Bruder, das Haar kurz trug und keinen Hut hatte, nickte mir kurz zu und folgte ihm.

Sie hatten ihre Maultiere mit hängenden Zügeln stehengelassen, offenbar, damit ich mich um sie kümmerte. Die Tiere schlenderten jetzt gemächlich über den Hof und blieben hier und dort stehen, um von dem langen Gras am Wegrand zu fressen.

»Hmpf!«, sagte ich und sah den Gebrüdern Brown funkelnd nach.

»Wer ist das?«, sagte eine leise Stimme hinter mir. Bobby Higgins war aus dem Haus gekommen und blinzelte mit seinem gesunden Auge um die Ecke der Veranda. Bobby war Fremden gegenüber misstrauisch – kein Wunder nach seinen Erlebnissen in Boston.

»Nachbarn, oder was man so nennt.« Ich sprang von der Veranda und packte eins der Maultiere am Zaum, weil es nach dem Pfirsichschössling schnappte, den ich vor der Veranda gepflanzt hatte. Da ihm diese Einmischung nicht passte, quiekte es mir ohrenbetäubend ins Gesicht und versuchte, mich zu beißen.

»Hier, Ma’am, lasst mich das machen.« Bobby, der bereits die Zügel des anderen Maultiers in der Hand hatte, beugte sich vor, um mir das Zaumzeug aus der Hand zu nehmen. »Ruhe jetzt!«, sagte er zu dem widerspenstigen Maultier. »Halt den Mund, oder du kriegst den Stock zu spüren!«

Bobby war Fußsoldat gewesen, das war nicht zu übersehen. Seine Worte klangen zwar kühn, passten aber nicht zu seinem zögerlichen Auftreten. Er ruckte anstandshalber an den Zügeln des Maultiers. Dieses legte prompt die Ohren an und biss ihn in den Arm.

Er schrie und ließ die Zügel beider Tiere los. Clarence, mein eigenes Maultier, hörte den Lärm, grüßte lauthals von seiner Koppel herüber, und die beiden fremden Maultiere trotteten prompt mit schlackernden Steigbügeln in diese Richtung davon.

Bobby war nicht schlimm verletzt, obwohl der Biss durch die Haut gegangen war; Blutflecken sickerten durch den Ärmel seines Hemdes. Ich schlug gerade den Stoff zurück, um mir die Stelle anzusehen, als ich Schritte auf der Veranda hörte. Ich blickte auf und sah Lizzie mit alarmierter Miene dort stehen, einen großen Holzlöffel in der Hand.

»Bobby! Was ist passiert?«

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