Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

Anscheinend war dieser Garnisonskommandeur kein Stubenhocker. Da es ihm nicht reichte, zu Hause zu sitzen und seine Garnison in Schuss zu halten, war er mit einem Trupp Dragoner unterwegs, um die Gegend zu erkunden. Die Soldaten, die gestern Abend in unserem Gasthaus gewesen waren, gehörten zu diesem Trupp. Sie hatten Dougal erzählt, dass sich ihr Kommandeur gegenwärtig im Gasthaus von Brockton aufhielt.

Dies stellte mich vor ein Problem, und ich verbrachte den Rest des Rittes damit, es schweigend zu durchleuchten. Ich hatte darauf gebaut, Dougal in Fort William irgendwie entwischen zu können, denn ich vermutete, dass sich das Fort keine Tagesreise von dem Hügel Craigh na Dun entfernt befand. Ich ging davon aus, dass ich eine solche Strecke auch allein, ohne Ausrüstung und Proviant zurücklegen konnte und dass ich den Steinkreis wiederfinden würde. Was dann geschah … Nun, der einzige Weg, das herauszufinden, war, dorthin zu gelangen.

Doch dieser Verlauf der Dinge warf mir einen unerwarteten Stein in den Weg. Wenn ich mich hier von Dougal trennte, was ja gut möglich war, war ich noch vier Tagesritte von dem Hügel entfernt, nicht einen. Und ich besaß nicht genug Vertrauen in meinen Orientierungssinn, geschweige denn in meine Ausdauer, um mich allein zu Fuß durch die wilden Hügel und Moore zu wagen. Die rustikale Reise der vergangenen Wochen hatte mich Argwohn und Respekt vor den zerklüfteten Felsen und den reißenden Bächen der Highlands gelehrt, von gelegentlichen Wildtieren ganz zu schweigen. Mir war zum Beispiel nicht besonders danach, in einem verlassenen Tal auf einen wilden Eber zu stoßen.

Wir erreichten Brockton am späten Vormittag. Der Nebel war verdunstet, und die Sonne schien warm genug, um mich optimistisch zu stimmen. Vielleicht ließ sich der Kommandeur ja am Ende ganz einfach dazu bewegen, mir eine kleine Eskorte für den Weg zu dem Hügel zur Verfügung zu stellen.

Mir war sofort klar, warum der Kommandeur sein momentanes Hauptquartier in Brockton eingerichtet hatte. Der Ort war so groß, dass es zwei Wirtshäuser gab, von denen eines ein imposantes zweistöckiges Gebäude mit anhängendem Stall war. Dort hielten wir an und übergaben die Pferde an einen Stallknecht, der sich derart in Zeitlupe bewegte, dass er fast wie versteinert wirkte. Er war gerade einmal an der Stalltür angekommen, als wir den Wirtsraum längst betreten hatten und Dougal etwas zu trinken bestellte.

Ich blieb zurück und betrachtete einen Teller mit nicht mehr ganz frisch aussehenden Haferkeksen, während Dougal die Treppe zum Allerheiligsten des Kommandeurs hinaufstieg. Es war ein merkwürdiges Gefühl, ihn davongehen zu sehen. Im Schankraum hielten sich drei oder vier englische Soldaten auf, die mir spekulative Blicke zuwarfen und sich leise unterhielten. Nach einem Monat unter den Schotten des MacKenzie-Clans machte mich die Gegenwart englischer Dragoner unerklärlich nervös. Ich redete mir ein, dass das albern war. Sie waren schließlich meine Landsleute, auch wenn es die falsche Zeit war.

Aber ich musste zugeben, dass mir Mr. Gowans angenehme Gesellschaft und die freundliche Vertrautheit des jungen Mannes namens Jamie fehlten. Gerade dachte ich, wie sehr ich es bedauerte, dass ich keine Gelegenheit gehabt hatte, mich vor unserem Aufbruch heute Morgen von irgendjemandem zu verabschieden, als ich Dougal auf der Treppe hinter mir rufen hörte. Er stand oben und winkte mich zu sich.

Er sah sogar noch grimmiger aus als sonst, dachte ich, als er wortlos beiseitetrat und mich in das Zimmer ließ. Der Garnisonskommandeur stand am offenen Fenster, seine schlanke, aufrechte Gestalt ein Umriss im Gegenlicht. Er lachte kurz auf, als er mich sah.

»Ja, das habe ich mir gedacht. Mr. MacKenzies Beschreibung nach musstet Ihr es sein.« Die Tür schloss sich hinter mir, und ich war allein mit Jonathan Randall, Hauptmann des achten Dragonerregiments Seiner Majestät.

Diesmal trug er eine saubere rot-beige Uniform mit einer spitzenbesetzten Halsbinde und eine penibel gelockte, gepuderte Perücke. Doch das Gesicht war dasselbe – Franks Gesicht. Ich musste schlucken. Diesmal jedoch bemerkte ich die kleinen Falten der Härte rings um seinen Mund und den Hauch von Arroganz in der Haltung seiner Schultern. Dennoch, er lächelte liebenswürdig und lud mich zum Sitzen ein.

Das Zimmer war schlicht möbliert; es gab nur einen Schreibtisch und einen Stuhl, einen langen Spieltisch und ein paar Hocker. Hauptmann Randall rief einen jungen Korporal, der draußen vor der Tür in Habtachtstellung stand, und dieser schenkte daraufhin unbeholfen einen Krug Bier ein, den er vor mich hinstellte.

Der Hauptmann scheuchte den Korporal zurück und schenkte sich selbst ebenfalls ein Bier ein. Dann ließ er sich elegant auf einen Hocker sinken, der mir gegenüber am Tisch stand.

»Also schön«, sagte er freundlich. »Warum erzählt Ihr mir nicht, wer Ihr seid und was Euch hierher verschlagen hat?«

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