Читаем Solaris полностью

Gegen Ende des zweiten Tages waren wir dem Pol schon so nahe, daß, sobald sich die blaue Sonnenscheibe fast ganz hinter dem Horizont verborgen hatte, purpurnes Anschwellen der Wolken an seiner gegenüberliegenden Seite den Aufgang der roten Sonne ankündigte. Die schwarze Weite des Ozeans und den leeren Himmel darüber erfüllte nun ein blendend heftiger Kampf harter, metallisch erglühter, giftiges Grün sprühender Farben gegen gedämpfte, stumpfe Flammen aus Purpur; den Ozean selbst durchschnitten die Widerspiegelungen zweier entgegengesetzter Scheiben, zweier heftiger Flammenherde, eines quecksilbernen und eines aus Scharlach; nun genügte das kleinste Wölkchen im Zenit, und die Lichter, die zusammen mit schwerem Schaum an den Wellenhängen hin abströmten, bereicherten sich um unwahrscheinliches, irisierendes Geflimmer. Knapp nach dem Untergang der blauen Sonne zeigte sich am nordwestlichen Horizont, zunächst von den Signalgeräten angekündigt, fast ununterscheidbar mit dem rostrot blutenden Nebel verschmolzen und nur durch vereinzeltes Spiegelblitzen daraus hervortauchend, wie eine dort an der Grenzlinie zwischen Himmel und Plasma entsprießende gigantische Blume aus Glas — eine Symmetriade. Die Station änderte jedoch den Kurs nicht, und der Koloß, der rot zuckte wie eine ausbrennende Lampe aus Rubinen, verbarg sich nach etwa einer Viertelstunde wieder hinter dem Horizont. Noch einige Minuten, und eine hohe, schlanke Säule, deren Basis bereits durch die Krümmung des Planeten unseren Blicken entzogen war, schlug einige Kilometerweit empor, in der Atmosphäre lautlos anwachsend. Dieses offenkundige Zeichen vom Ende der zuvor gesichteten Symmetriade, zur Hälfte blutig entbrannt, in der anderen Hälfte hell leuchtend wie eine Säule aus Quecksilber, wucherte auseinander zum zweifarbigen Baum; dann flössen die Enden seiner stärker und stärker aufquellenden Zweige zu einer einzigen pilzförmigen Wolke zusammen, deren oberer Teil im Feuer zweier Sonnen mit dem Wind aufweite Wanderschaft zog, während der untere in schweren, traubigen Trümmern, die ein Drittel des Horizonts durchflockten, überaus langsam absank. Nach einer Stunde war die letzte Spur von diesem Schauspiel verschwunden.

Und wieder vergingen zwei Tage, das Experiment wurde zum letzten Mal wiederholt, die Röntgenstiche hatten schon ein beträchtliches Stück Plasmafläche erfaßt, im Süden zeigten sich, von unserer Erhöhung aus trotz der Entfernung von dreihundert Kilometern bestens sichtbar, die Arrheniden, eine sechsfache felsige Kette wie mit Schnee überfrorener Gipfel; in Wirklichkeit ist der Belag organischer Herkunft und bezeugt, daß diese Formation einst den Grund des Ozeans gebildet hat.

Nun änderten wir den Kurs auf Südost und glitten eine Zeitlang parallel zu der Bergbarriere dahin; sie war mit Wolken durchmengt, wie sie für den rostroten Tag typisch sind; schließlich verschwanden auch sie. Seit dem ersten Experiment waren schon zehn Tage verstrichen.

Während all dieser Zeit geschah in der Station eigentlich nichts; nachdem Sartorius die Programmierung des Experiments einmal ausgearbeitet hatte, wiederholte es die automatische Apparatur, und ich bin nicht einmal sicher, ob irgend jemand ihre Tätigkeit kontrollierte. Aber zugleich geschah in der Station weit mehr, als wünschenswert sein konnte. Nicht von Mensch zu Mensch. Ich befürchtete, Sartorius werde die Wiederaufnahme der Arbeiten am Annihilator fordern; ich wartete auch auf eine Reaktion Snauts: der andere konnte ihn ja darüber aufklären, daß ich ihn in gewissem Grade betrogen hatte, durch Übertreiben der Gefahren, die das Vernichten von Neutrino-Materie nach sich zieht. Doch nichts dergleichen erfolgte, aus zunächst für mich völlig rätselhaften Gründen; selbstverständlich zog ich auch eine Hinterlist der beiden in Betracht, die

Geheimhaltung von Vorbereitungen und Arbeiten; daher warf ich täglich einen Blick in den fensterlosen Raum dicht unter dem Fußboden des Hauptlaboratoriums, dorthin, wo sich der Annihilator befand. Nie traf ich dort jemanden an, und daß seit vielen Wochen niemand den Apparat auch nur berührt hatte, davon zeugte die Staubschicht, die seine Panzer und Kabel bedeckte.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Белый крейсер
Белый крейсер

Долг превыше всего – это знает каждый, кто давал присягу служения Родине. Но что, если ты внезапно оказался в далеком будущем? Что, если на тебя свалилась величайшая ответственность, к которой ты не готов? Что тогда делать? Как поступить? Но ведь Родина и в будущем остается Родиной! А значит, нужно следовать присяге. Капитан Красной армии Алексей Коршунов, никак не ожидая того, из окопа в 1943 году переместился на борт Белого Крейсера, флагмана флота Росской Империи. Искин Белого Крейсера признал его своим капитаном. Но тот, кого искин признавал капитаном, одновременно становился новым императором Росса. И далее все зависело только от него, от его решимости и силы, поскольку император не имеет права быть слабым, иначе погубит страну. Вот и пришлось советскому офицеру взвалить на себя неподъемную ношу и тянуть ее, сцепив зубы. Ведь у императора есть только долг, больше ничего – иначе он не император, а ничтожество!

Иар Эльтеррус

Фантастика / Боевая фантастика / Космическая фантастика