Читаем 0196951001361827419 adrian lara - midnight breed 01 полностью

„Ja. Die Luft ist rein.“ Er säuberte seinen Dolch an dem Hemd des Menschen und steckte ihn dann wieder in die Scheide. Als er aufblickte, war Tegan bereits verschwunden, hatte sich in Luft aufgelöst wie der Geist des Todes, der er war.

„Ich mache mich jetzt auf den Weg zu den nördlichen Eingängen, um den Rest der Mitbringsel anzubringen“, teilte er Nikolai mit, während er den Kesselraum verließ und in einem leeren Gangabschnitt verschwand.


32

„Gabrielle, was ist los? Was stimmt nicht mit Kendra? Sie ist zur Galerie gekommen und hat zu mir gesagt, dass du einen Unfall gehabt hättest und dass ich sofort mitkommen sollte. Warum hat sie gelogen?“

Gabrielle wusste nicht, wie sie Jamies besorgte Fragen im Flüsterton beantworten sollte. Er saß neben ihr auf dem Rücksitz der Limousine. Sie rasten weg von Beacon Hill und fuhren auf die Innenstadt zu. Die Wolkenkratzer des Bankenviertels ragten vor ihnen in der Dunkelheit auf, und das Licht aus Bürofenstern funkelte wie Christbaumkugeln. Kendra saß auf dem Vordersitz neben dem Fahrer, einem stiernackigen Rausschmeißertypen mit Sonnenbrille und in dem dunklen Anzug eines Gangsters.

Gabrielle und Jamie hatten hinten ähnliche Begleiter, die sie auf eine Seite der glatten Lederbank drängten. Gabrielle hatte nicht den Eindruck, dass es sich bei ihnen um Rogues handelte. Sie schienen hinter ihren geschlossenen Lippen keine riesigen Fangzähne zu verstecken, und das wenige, das sie über die tödlichen Feinde des Stammes wusste, sagte ihr, dass sie oder Jamie keine Minute überstanden hätten, ohne dass ihnen die Gurgel herausgerissen worden wäre, wenn es sich bei den beiden Männern tatsächlich um blutsüchtige Rogues handelte.

Dann waren es also Lakaien, folgerte sie. Menschliche Bewusstseinssklaven eines mächtigen Vampirmeisters.

So wie Kendra.

„Was werden sie mit uns machen, Gabby?“

„Ich bin mir nicht sicher.“ Sie griff hinüber und drückte Jamies Hand. Auch sie sprach leise, aber sie wusste, dass ihre Entführer jedem Wort lauschten. „Aber alles wird wieder gut. Ich verspreche es dir.“

Sie mussten aus dem Wagen gelangen, bevor sie ihr Ziel erreichten, so viel wusste sie. Das war die grundlegende Regel der Selbstverteidigung: sich niemals zu einem anderen Ort bringen lassen. Denn dann befand man sich im Revier des Angreifers.

Und die Chancen zu überleben, würden gen null sinken.

Sie warf einen Blick auf den Hebel an der Schiebetür neben Jamie. Er beobachtete ihre Augen und zog fragend eine Braue hoch, als sie erst ihn und dann wieder den Türhebel anstarrte. Dann verstand er. Er nickte ihr fast unmerklich zu.

Aber ausgerechnet als er seine Hände zum Hebel bewegte, um die Tür zu öffnen, drehte sich Kendra zu ihnen um und machte sich über sie lustig. „Wir sind fast da, Kinder. Seid ihr aufgeregt? Ich bin es jedenfalls. Ich kann es nicht erwarten, bis mein Meister dich endlich leibhaftig kennenlernt, Gabby. Hm, hmm! Er wird dich einfach verschlingen.“

Jamie lehnte sich nach vorne und spuckte beinahe aus. „Lass sie in Ruhe, du verlogene Schlampe!“

„Jamie, nicht!“ Gabrielle versuchte ihn zurückzuhalten. Angst ergriff sie angesichts der naiven Demonstration seines Beschützerinstinktes. Er hatte keine Ahnung, was er tat, wenn er Kendra oder die anderen beiden Lakaien in dem Auto verärgerte.

Aber er ließ sich nicht aufhalten, sondern ging erneut auf Kendra los. „Egal, wen von uns du anrührst, ich werde dir die Augen auskratzen!“

„Jamie, halt – es ist okay“, sagte Gabrielle und zog ihn wieder zurück auf seinen Sitz. „Beruhige dich bitte. Alles wird wieder gut.“

Kendra hatte kaum mit der Wimper gezuckt. Sie starrte die beiden an und ließ plötzlich ein schrilles Kichern ertönen. „Ach, Jamie. Du warst schon immer Gabbys treuer kleiner Terrier. Wuff! Wuff! Du bist erbärmlich.“

Sehr langsam, offensichtlich sehr von sich eingenommen, drehte sich Kendra wieder um und wandte ihnen den Rücken zu. „Gib nach der Ampel richtig Gas“, sagte sie zu dem Fahrer.

Gabrielle atmete zitternd aus und seufzte leise vor Erleichterung, als sie sich wieder gegen das kalte Leder lehnte. Der vor Wut schäumende Jamie wurde gegen die Autotür gedrängt. Als sich ihre Blicke begegneten, rutschte er ein winziges Stück beiseite und zeigte ihr, dass die Tür jetzt unverschlossen war.

Gabrielles Herz machte einen Satz angesichts seiner Gewitztheit und seines Mutes. Es fiel ihr schwer, ihr hoffnungsvolles Lächeln zu verbergen, als das Fahrzeug wegen der Ampel ein paar Meter vor ihnen langsamer wurde. Die Ampel zeigte Rot, aber wenn Gabrielle die lange Autoschlange vor ihnen betrachtete, würde sie jede Sekunde umspringen.

Das war ihre einzige Chance.

Sie warf Jamie einen Blick zu und wusste, dass er den Plan verstanden hatte.

Gabrielle wartete und beobachtete die Ampel, und die Sekunden schienen wie Stunden zu vergehen. Das rote Licht ging aus, und dann wurde es Grün. Als die Limousine zu beschleunigen begann, drehte sich Jamie herum und packte den Türgriff. Er öffnete die Tür.

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