Читаем 1904-1924 Маленькие рассказы (Сборник) полностью

Gestern war ich zum erstenmal in den Direktionskanzleien. Unsere Nachtschicht hat mich zum Vertrauensmann gew"ahlt und da die Konstruktion und F"ullung unserer Lampen unzul"anglich ist, sollte ich dort auf die Abschaffung dieser Missst"ande dringen. Man zeigte mir das zust"andige Bureau, ich klopfte an und trat ein. Ein zarter junger Mann, sehr bleich, l"achelte mir von seinem grossen Schreibtisch entgegen. Viel, "uberviel nickte er mit dem Kopf. Ich wusste nicht ob ich mich setzen sollte, es war dort zwar ein Sessel bereit, aber ich dachte, bei meinem ersten Besuch m"usse ich mich vielleicht nicht gleich setzen, und so erz"ahlte ich die Geschichte stehend. Gerade durch diese Bescheidenheit verursachte ich aber dem jungen Mann offenbar Schwierigkeiten, denn er musste das Gesicht zu mir herum und aufw"arts drehn, falls er nicht seinen Sessel umstellen wollte und das wollte er nicht. Andererseits aber brachte er auch den Hals trotz aller Bereitwilligkeit nicht ganz herum und blickte deshalb w"ahrend meiner Erz"ahlung auf halbem Wege schief zur Zimmerdecke hinauf, ich unwillk"urlich ihm nach. Als ich fertig war stand er langsam auf, klopfte mir auf die Schultern, sagte: So, so – so so, und schob mich in das Nebenzimmer, wo ein Herr mit wildwachsendem grossen Bart uns offenbar erwartet hatte, denn auf seinem Tisch war keine Spur irgendeiner Arbeit zu sehn, dagegen f"uhrte eine offene Glast"ur zu einem kleinen G"artchen mit Blumen und Str"auchern in F"ulle. Eine kleine Information aus paar Worten bestehend, vom jungen Mann ihm zugefl"ustert gen"ugt dem Herrn um unsere vielfachen Beschwerden zu erfassen. Sofort stand er auf und sagte: Also mein lieber – er stockte, ich glaubte, er wolle meinen Namen wissen und ich machte deshalb schon den Mund auf, um mich neuerlich vorzustellen, aber er fuhr mir dazwischen: Ja, ja, es ist gut, es ist gut, ich kenne Dich sehr genau – also Deine oder Euere Bitte ist gewiss berechtigt, ich und die Herren von der Direktion sind die letzten, die das nicht einsehen w"urden. Das Wohl der Leute, glaube mir, liegt uns mehr am Herzen als das Wohl des Werkes. Warum auch nicht Das Werk kann aber wieder neu errichtet werden, es kostet nur Geld, zum Teufel mit dem Geld, geht aber ein Mensch zugrunde, so geht eben ein Mensch zugrunde, es bleibt die Witwe, die Kinder. Ach Du liebe G"ute! Darum ist also jeder Vorschlag neue Sicherung, neue Erleichterung, neue Bequemlichkeit und Luxuriosit"aten einzuf"uhren, uns hochwillkommen. Wer damit kommt, ist unser Mann. Du l"asst uns also Deine Anregungen hier, wir werden sie genau pr"ufen, sollte noch irgendeine kleine blendende Neuigkeit angeheftet werden k"onnen, werden wir sie gewiss nicht unterschlagen und bis alles fertig ist, bekommt Ihr die neuen Lampen. Das aber sage Deinen Leuten unten: Solange wir nicht aus Euerem Stollen einen Salon gemacht haben, werden wir hier nicht ruhn und wenn Ihr nicht schliesslich in Lackstiefeln umkommt, dann "uberhaupt nicht. Und damit sch"on empfohlen!

8. DIE EISENBAHNREISENDEN

Wir sind, mit dem irdisch befleckten Auge gesehn, in der Situation von Eisenbahnreisenden, die in einem langen Tunnel verungl"uckt sind undzwar an einer Stelle wo man das Licht des Anfangs nicht mehr sieht, das Licht des Endes aber nur so winzig, dass der Blick es immerfort suchen muss und immerfort verliert wobei Anfang und Ende nicht einmal sicher sind. Rings um uns aber haben wir in der Verwirrung der Sinne oder in der H"ochstempfindlichkeit der Sinne lauter Ungeheuer und ein je nach der Laune und Verwundung des Einzelnen entz"uckendes oder erm"udendes kaleidoskopisches Spiel.

Was soll ich tun? oder Wozu soll ich es tun? sind keine Fragen dieser Gegenden.

9. EINE ALLT"AGLICHE VERWIRRUNG

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