Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

Der „Sumpf“ umfaßte eine Fläche von etwa einem Hektar. Noch drei Stunden lang maßen Kamow und Melnikow die Tiefe, wobei sie das „Ufer“ entlanggingen, ohne jedoch einen Versuch von der Mitte aus zu riskieren. Das Ergebnis war überall das gleiche. Allem Anschein nach gab es an dieser Stelle unter der Marsoberfläche einen tiefen Schacht, angefüllt mit Sand, der aus unbekannten Gründen keine große Dichte aufwies. Die Tiefenmessung mit Hilfe eines Echolots ergab dasselbe Resultat: tausenddreihundertzwanzig Meter. Der zutage geförderte Sand wurde fürsorglich in Blechbüchsen verwahrt.

„Mit den Geräten, die wir besitzen“, sagte Kamow, „können wir nicht mehr tun. Dieses Rätsel werden spätere Expeditionen lösen.“

Sie wollten eine der auf dem „Sumpf“ wachsenden Pflanzen mitnehmen, die etwas höher waren als die neben dem Raumschiff und auch von anderer Struktur sein konnten. Wider Erwarten erwies sich das als ein schwieriges Unterfangen. Kamow tastete den Boden um die ausgewählte Pflanze ab; als er sich überzeugt hatte, daß man hier nicht Gefahr lief zu versinken, begann er die Wurzeln freizulegen. Melnikow stand Wache und beobachtete das Gelände. Mehrere Male wechselten sie sich ab. Die Gewächse hatten unzählige, ineinander verflochtene Wurzeln, was die Arbeit sehr erschwerte. Melnikow schlug vor, die Pflanze mit Hilfe der Winde loszureißen, aber Kamow lehnte das entschieden ab. „Wir müssen sie in unversehrtem Zustand auf die Erde bringen“, erklärte er. „Die Winde könnte die Wurzeln abreißen.“

Nach zwei Stunden angestrengter Arbeit hatten sie es geschafft. Die Marspflanze wurde vorsichtig aus dem Sand gezogen, auf das flache Verdeck des Wagens gelegt und mit einem breiten Riemen festgebunden, auf eine Weise, daß weder der Stiel noch die sorgsam hingebetteten Wurzeln beschädigt wurden. Auf dem Raumschiff sollte die kostbare Fracht im Kühlraum die Reise zur Erde antreten, um dort in den Laboratorien eines botanischen Instituts einer gründlichen Untersuchung unterzogen zu werden.

Der Geländewagen jagte wieder im alten Tempo der Spur vom Vortag nach.

Plötzlich, in etwa fünfzig Meter Entfernung war ein riesiges Tier aus dem Gesträuch auf den Weg gesprungen. Kaum hatten sie sein silbriges Fell und die lange, einem Krokodilsrachen ähnelnde Schnauze erkennen können, da duckte sich das Tier angesichts des rasch näher kommenden Geländewagens zu Boden und verschwand mit einem gigantischen Sprung wieder im Gebüsch.

Kamow trat in voller Fahrt auf die Bremse der rechten Gleiskette. Mit einer scharfen Wendung schoß der Wagen, die Sträucher unter sich zermalmend, ins Gebüsch hinein und nahm die Jagd auf.

„Setzen Sie die Maske auf!“ rief Kamow erregt. „Halten Sie den Apparat bereit! Wir müssen es um jeden Preis fotografieren!“

Er bremste den Wagen so scharf, daß Melnikow mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe stieß.

Zwanzig Meter von ihnen entfernt lag das verfolgte Tier an einem See, an den Boden geschmiegt. Es konnte nicht weiter, das Wasser versperrte ihm den Weg.

Melnikow drehte die Kamerakurbel. Kamow setzte ihm und sich selbst rasch die Sauerstoffmasken auf.

Sekundenlang verharrte das Tier regungslos. Dann sperrte es den riesigen Rachen weit und drohend auf und entblößte mehrere Reihen spitzer, dreieckiger Zähne. Vom Kopf bis zur Spitze seines zottigen Schwanzes war das Tier drei bis dreieinhalb Meter lang. Den Leib, der nicht dicker war als der eines Krokodils, stützten drei Paar Beine; die beiden dicht beieinanderstehenden vorderen Paare waren kurz und mit scharfen Krallen versehen, die Hinterbeine dagegen lang und eingeknickt wie bei einer Heuschrecke.

Offensichtlich hatte das Tier es ihnen zu verdanken, daß es so gewaltige Sprünge vollführen konnte. Das Tier richtete seine runden, graugrünen Augen mit den schmalen Katzenpupillen auf den Geländewagen und sprang plötzlich, die Hinterbeine kraftvoll streckend, aus zwölf Meter Entfernung auf ihn zu.

Der Überfall kam so unerwartet, daß Melnikow zurückprallte. Kamow ließ sich nicht aus der Fassung bringen.

Während das Tier sprang, gab er Gas, und der Wagen schoß vorwärts, mit einer Wendung nach rechts dem See ausweichend. Das Tier flog über ihn hinaus in den Sand.

Durch den Mißerfolg ergrimmt, drehte es sich blitzschnell um und sprang zum zweiten Male. Diesmal erreichte es sein Ziel. Der Geländewagen erbebte unter dem Anprall.

Kamow stellte den Motor ab.

Das Tier war auf dem Dach, und seine Krallen — vielleicht waren es auch seine Zähne — kratzten am Metall.

Zerdrückt und verstümmelt fiel die so mühevoll erstandene Pflanze in den Sand.

„Bereit halten!“ befahl Kamow.

Melnikow legte den Filmapparat beiseite und griff nach dem Gewehr.

Der Wagen fuhr langsam an, aber das Tier blieb auf dem Verdeck. Vielleicht war es über diese ihm bisher unbekannte Art der Fortbewegung erschrocken. Sein Schwanz hing herab und streifte mit der Spitze den Boden. Das Kratzen am Metall hörte auf.

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