Читаем Der Doppelgänger полностью

»Nein, mein Freund, ich komme in einer persönlichen Angelegenheit... Melde mich, mein Freund; sage nur, ich wollte mich aussprechen. Ich werde dir dankbar sein, mein Lieber...«

»Es geht nicht; ich darf niemand annehmen; es ist Besuch da. Bitte, kommen Sie am Vormittag um zehn Uhr!«

»Melde mich doch, mein Lieber; ich kann nicht warten; es ist unmöglich... Du wirst es zu verantworten haben, mein Lieber...«

»Na, geh doch und melde ihn! Du willst wohl die Stiefelsohlen schonen, was?« sagte ein anderer Diener, der sich auf einer Wandbank herumrekelte und bis dahin noch kein Wort gesprochen hatte.

»Die Stiefelsohlen werde ich mir dabei nicht ablaufen. Aber er hat befohlen, niemand anzunehmen, weißt du das? Für den Herrn da ist der Vormittag die richtige Zeit.«

»Melde ihn nur! Du denkst wohl, die Zunge wird dir davon abfallen?«

»Na, dann werde ich ihn melden; die Zunge wird mir davon nicht abfallen. Aber er hat es verboten; wie gesagt, er hat es verboten. Kommen Sie in das Zimmer dort!«

Herr Goljadkin trat in das erste Zimmer; auf dem Tische stand eine Uhr. Er blickte danach hin: es war halb neun. Das Herz in der Brust schmerzte ihn. Er wollte schon umkehren; aber gerade in diesem Augenblicke rief der langaufgeschossene Diener, auf der Schwelle des folgenden Zimmers stehend, mit lauter Stimme Herrn Goljadkins Namen aus. »Hat der eine Kehle!« dachte unser Held in unbeschreiblicher Beklemmung. »Er hätte doch sagen sollen: ›So und so, er ist gekommen, um sich untertänigst und ganz ergebenst auszusprechen... hm... haben Sie die Güte ihn zu empfangen!‹ Aber jetzt ist die Sache verdorben; meine ganze Angelegenheit ist zunichte geworden. Übrigens...ja...nun, es macht nichts...« Indes war zu Überlegungen keine Zeit. Der Diener wandte sich um, sagte: »Bitte, treten Sie näher!« und führte Herrn Goljadkin in das Arbeitszimmer.

Als unser Held eintrat, hatte er eine Empfindung, als sei er blind geworden; denn er sah absolut nichts... Nur zwei oder drei Gestalten flimmerten undeutlich vor seinen Augen. »Na ja, das sind die Gäste,« fuhr es ihm durch den Kopf. Endlich begann unser Held den Stern auf dem schwarzen Fracke Seiner Exzellenz deutlich zu unterscheiden; dann gelangte er stufenweise dazu, auch den schwarzen Frack zu erkennen; schließlich gewann er die volle Sehkraft wieder...

»Was gibt es?« sagte eine bekannte Stimme über dem gebeugt dastehenden Herrn Goljadkin.

»Titularrat Goljadkin, Exzellenz.«

»Nun?...«

»Ich bin gekommen, um mich auszusprechen...«

»Wie?... Was?«

»Ja, so ist es. Hm... ich bin gekommen, um mich auszusprechen, Exzellenz...«

»Aber Sie... wer sind Sie doch?«

»Herr Gol-gol-goljadkin, Exzellenz, Titularrat.«

»Nun, also was wünschen Sie?«

»Nämlich... hm... ich nehme die Behörde zu meinem Vater an; ich selbst werde mich von dieser Angelegenheit ganz zurückziehen, und beschützen Sie mich vor meinem Feinde... Das wollte ich sagen.«

»Was bedeutet das?«

»Es ist bekannt...«

»Was ist bekannt?«

Herr Goljadkin schwieg; sein Kinn begann ein wenig zu zucken.

»Nun?«

»Ich hielt es für ritterlich, Exzellenz... Ich meinte, das sei hier ritterlich, und nehme meinen hohen Vorgesetzten zu meinem Vater an... ja, hm... beschützen Sie mich, ich fl-flehe darum mit Trä-änen, und daß solche Be-bestrebungen unter-unter-unterstützt werden mü-müßten...«

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