Читаем Der Splitter im Auge Gottes полностью

Ein langer grüner Geschwindigkeitsvektor, ein kurzer lilafarbener, der in die entgegengesetzte Richtung zeigte — und dazwischen ein kleiner weißer Fleck. Gut. Das fremde Raumschiff kam geradewegs aus der Richtung des Splitters und bremste seinen Flug in das System Neukaledonia ab … es war wohl etwas größer als der Mond der Erde. Ein Objekt von Schiffsgröße wäre in diesem Maßstab ein unsichtbarer Punkt gewesen. Gut, dass Whitbread das nicht aufgefallen war. Es würde Gerüchte, erregtes Geflüster, ja bei den neuen Rekruten vielleicht Panik geben … Blaine verspürte selbst den metallischen Geschmack von Furcht. Mein Gott, das Ding war riesig!

»Aber sie müssen wohl ein so großes Schiff haben«, murmelte Rod in sich hinein.

Fünfunddreißig Lichtjahre im Normalraum! Es hatte nie eine menschliche Zivilisation gegeben, die mit einem Objekt dieser Größenordnung hätte umgehen können. Und wie stellte sich die Admiralität vor, ein solches Ding zu ›untersuchen‹? Oder gar, es ›abzufangen‹? Sollte er vielleicht mit seiner Infanterie darauf landen?

Was in Hannigans Hölle war ein ›Lichtsegel‹? »Kurs nach Brigit, Sir«, verkündete Navigator Renner.

Blaine riss sich von seinen Überlegungen los und berührte wieder die Schirmtasten.

Unterhalb einer Zahlentabelle erschien jetzt der Kurs des Schiffes in graphischer Darstellung. Mühsam sagte Rod »genehmigt« und wandte sich wieder dem Problem dieses unmöglich großen Objekts zu, das ihm sein Schirm gezeigt hatte. Plötzlich holte er seinen Taschencomputer hervor und begann hastig mit dem Lichtstift auf die Eingabefläche zu schreiben. Buchstaben und Zahlen erschienen, und er nickte …

Natürlich konnte Lichtdruck als Antrieb verwendet werden. Die Mac Arthur machte tatsächlich genau das — aus der Wasserstoff-Fusion entstanden Photonen, die als gewaltiger Lichtkegel ausgestoßen wurden. Mit einer reflektierenden Fläche konnte man auch Licht von einer äußeren Quelle für den Antrieb verwenden, mit doppeltem Wirkungsgrad. Natürlich sollte der Spiegel so groß wie möglich sein, und so leicht wie möglich, und im Idealfall sollte er alles Licht reflektieren, das einfiel.

Blaine grinste in sich hinein. Da hatte er Angst gehabt, einen manövrierfähigen Planeten mit seinem halb reparierten Kreuzer angreifen zu müssen! Natürlich hatte der Computer ein Objekt dieser Größe wie einen runden Himmelskörper dargestellt. In Wirklichkeit würde es sich vermutlich um ein Tausende Kilometer breites, verspiegeltes Stoffstück handeln, das mit verstellbaren Leinen an den Körper befestigt war, der das eigentliche Raumschiff darstellte.

Tatsächlich müsste mit einer Albedo von eins — Blaine rechnete hastig. Das Lichtsegel müsste eine Fläche von ungefähr acht Millionen Quadratkilometern aufweisen. Wenn es kreisförmig war, würde es einen Durchmesser von rund dreitausend Kilometern haben …

Seinen Schub gewann es aus dem Lichtdruck also … Blaine ließ sich vom Computer den Abbremswert des fremden Schiffes geben, verglich diese negative Beschleunigung mit dem gesamten reflektierten Licht, dividierte und … ah: Segel und Schiffskörper zusammen konnten eine Masse von höchstens 450 000 Kilogramm haben.

Das klang nicht mehr so gefährlich.

Genaugenommen klang es überhaupt nicht nach einem funktionstüchtigen Raumschiff, einem, das fünfunddreißig Lichtjahre im Normalraum überwinden konnte. Die fremde Besatzung musste bei so wenig Platz wahnsinnig werden — falls die Wesen nicht winzig waren, oder geringe Bewegungsfreiheit gern hatten, oder die letzten paar hundert Jahre in einer Art Ballon mit extrem dünnen Wänden verbracht hatten … nein. Man wusste einfach noch zu wenig, um irgendwelche Theorien aufzustellen. Andererseits gab es im Augenblick nichts Besseres zu tun. Rod strich nachdenklich über den Buckel an seiner Nase.

Er wollte eben den Schirm abschalten, als ihm etwas auffiel. Er stellte auf stärkere Vergrößerung ein und starrte das Ergebnis lange Zeit an. Dann fluchte er leise.

Das fremde Schiff fiel geradewegs auf die Sonne zu.


Die Mac Arthur bremste sich mit fast drei Grav direkt in die Umlaufbahn um Brigit ein; dann sank sie langsam hinunter in das schützende Langston-Feld des Stützpunkts auf dem kleinen Mond — eine schmale schwarze Nadel, die ein grellweißer Lichtfaden mit einem ungeheuren schwarzen Polster verband. Der Faden wurde immer kürzer. Hätte das Feld nicht die Schubenergie absorbiert, wären durch die Hitze riesige Krater in den Schneeballmond geschmolzen worden.

Die Besatzung der Auftankstation stürzte an ihre Aufgaben. Flüssiger Wasserstoff, elektrolytisch aus dem weichen Eis Brigits gewonnen und nach der Verflüssigung destilliert, begann in die Tanks der Mac Arthur zu strömen. Zur selben Zeit trieb Sinclair seine Leute nach draußen. Der kurze Landaufenthalt und die geringe Schwere mussten ausgenutzt werden. Überall krochen geschäftige Gestalten über den Rumpf.

Bootsmänner brüllten mit Lagerverwaltern herum, und jedes brauchbare Ersatzteil auf Brigit wurde mit Beschlag belegt.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Лунное стекло
Лунное стекло

Человек предполагает, а Официальная служба располагает. Человек хочет пожить со своей семьей в покое, вырастить сына и получить новую профессию. Официальная служба хочет уничтожить Свободных и поставить новый эксперимент.На Земле-n, несущей осколок Русского Сонма, происходит первый открытый конфликт между Официальной службой и Свободными. В четырех порталах идет уже два года «анонимная война», о которой не знает местное население. Планетарная система окружена гигантским флотом боевых и миссионерских кораблей. Война в порталах – это лишь малый эпизод глобального эксперимента Официальной службы, которому стараются помешать Свободные.Так что же случилось? Можно ли понять, что творится на Земле-n, работая военным врачом в мобильном госпитале или «космическим извозчиком»?И чем эта новая война может обернуться для Русского Сонма?

Екатерина Белецкая , Екатерина Витальевна Белецкая , Иар Эльтеррус

Фантастика / Космическая фантастика / Боевая фантастика