Читаем Der wandernde Wald полностью

- ein schlankes, zweischneidiges Schwert von etwas mehr als einem Meter Länge mit einer rasiermesserscharfen Spitze und einem breiten, nach vorne gebogenen Handschutz, mit dem man die Waffe seines Gegners verkanten und zurückdrängen konnte – aber der leicht bläulich schimmernde Stahl vermochte jeden noch so harten Harnisch zu zerschlagen, als bestünde er aus dünnem Papier. Niemand, nicht einmal die Satai selbst wußten, woher diese Waffen kamen und wer sie schmiedete. Der Hohe Rat der Satai behütete und verteilte sie, und es gab keine Möglichkeit, ein solches Schwert zu erhalten, wenn man es nicht von einem der Dreizehn Mächtigen persönlich bekam.

Skar fuhr ansatzlos herum und schleuderte die Waffe aus dem Handgelenk von sich. Sie verfehlte den Baum, auf den er gezielt hatte, um ganze zwei Meter und fuhr mit einem saugenden Geräusch in den Boden.

Skar schüttelte den Kopf. Die paar Stunden Ruhe, die sie genossen hatten, waren lange nicht genug. Es würde Wochen, wenn nicht Monate dauern, ehe er seine alte Form wiedergefunden hatte.

Er löste sich lustlos von seinem Platz, zog das Schwert aus dem Boden und rammte es neben seinen Kleidern in einen Baumstamm.

Del sah auf, als er zum See zurückkam. »Du übst schon wieder?«

»Warum nicht? Ich bin nicht mehr in Form. Und du auch nicht.«

Del grinste. »Ich frage mich nur, gegen wen du kämpfen willst. Gegen Baumgeister?«

»Nein. Aber vielleicht gegen die, denen die Bäume gehören«, gab Skar gereizt zurück. Dels offenkundiges Desinteresse ärgerte ihn. Er setzte sich, steckte die nackten Zehen ins Wasser und ballte die Fäuste. Etwas Weiches, Schleimiges berührte seine Füße und begann mit zahnlosen Lippen daran zu zupfen. Die Wasseroberfläche kräuselte sich, und Skar erhaschte einen flüchtigen Blick auf einen langen, dunkelbraunen Körper und eine schwebende Wolke gezackter Flossen. Angeekelt zog er die Beine an den Körper und stützte das Kinn auf die Knie.

»Dieser Wald ist bewohnt«, sagte er nach einer Weile.

»Na und?« Del lachte leise, aber es war eine Spur von Nervosität in seiner Stimme, die die Worte von vornherein Lügen strafte. »Ich habe keine Angst vor Gärtnern. Du siehst zu schwarz, Skar. Schließlich haben wir niemandem etwas getan. Warum sollten sie uns angreifen?«

»Warum haben uns die Quorrl angegriffen?« gab Skar zurück. »Wir hatten ihnen auch nichts getan, oder? Aber das spielt auch gar keine Rolle, und das weißt du genausogut wie ich. Wir müssen sowieso nach den Bewohnern dieses Waldes suchen. Ob sie uns nun wohlgesonnen sind oder nicht. Wir können nicht tagelang unentdeckt bleiben, und es ist vielleicht besser, wir kommen zu ihnen, bevor sie zu uns kommen.«

»Wir können ebensogut bis Sonnenaufgang warten und uns davonschleichen«, widersprach Del. »Dieser Wald ist groß genug, um eine ganze Armee verstecken zu können.«

»Du vergißt deine Schulter.«

Del machte eine unwillige Bewegung. »Die wird schon wieder. Ich habe schon Schlimmeres überlebt. Und du auch.«

Skar verzichtete auf eine Antwort und berührte Del statt dessen flüchtig an der Schulter. Del schrie auf und warf sich zurück.

»Noch Fragen?«

Del raffte eine Handvoll Sand auf und warf sie Skar ins Gesicht.

Skar hustete, rieb sich fluchend die Augen und kroch rückwärts davon.

»Irgendwann«, drohte er, »vergesse ich meine gute Erziehung und versohle dir den nackten Hintern, Kleiner. Du hast Glück, daß du verletzt bist.«

»Oh, nur zu«, meinte Del. »Nimm darauf bitte keine Rücksicht.«

Skar schüttelte den Kopf. »Ich vergreife mich nicht an Krüppeln.«

Dels Antwort bestand aus einem leisen, spöttischen Lachen.

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