Читаем Доникейское христианство (100 — 325 г. по P. .) полностью

«Der Geist, oder Gott als der Geist an sich, geht aus sich heraus, in dieser Sebstoffenbarung Gottes entsteht die Welt, die in ihrem Unterschied von Gott auch wieder an sich mit Gott eins ist. Wie man aber auch dieses inmanente Verh"altniss von Gott und Welt betrachten mag, als Selbstoffenbarung Gottes oder als Weltentwicklung, es ist an sich ein rein geistiger, im Wesen des Geistes begr"undeter Process. Der Geist stellt in den Aeonen, die er aus sich hervorgehen l"asst, sein eigenes Wesen aus sich heraus und sich gegen"uber; da aber das Wesen des Geistes an sich das Denken und Wissen ist, so kann der Process seiner Selbstoffenbarung nur darin bestehen, dass er sich dessen bewusst ist, was er an sich ist. Die Aeonen des Pleroma sind die h"ochsten Begriffe des geistigen Seins und Lebens, die allgemeinen Denkformen, in welchen der Geist das, was er an sich ist, in bestimmter concreter Weise f"ur das Bewusstsein ist. Mit dem Wissen des Geistes von sich, dem Selbstbewusstsein des sich von sich unterscheidenden Geistes, ist aber auch schon nicht blos ein Pnncip der Differenzirung, sondern, da Gott und Welt an sich Eins sind, auch ein Princip der Materialisirung des Geistes gesetzt. Je gr"osser der Abstand der das Bewusstsein des Geistes vermittelnden Begriffe von dem absoluten Princip ist, um so mehr verdunkelt sich das geistige Bewusstsein, der Geist ent"aussert sich seiner selbst, er ist sich selbst nicht mehr klar und durchsichtig, das Pneumatische sinkt zum Psychischen herab, das Psychische verdichtet sich zum Materiellen, und mit dem Materiellen verbindet sich in seinem Extrem auch der Begnff des D"amonischen und Diabolischen. Da aber auch das Psychische an sich pneumatischer Natur ist, und Keime des geistigen Lebens "uberall zur"uckgeblieben sind, so muss das Pneumatische die materielle Verdunklung des geisligen Bewusstseins auf der Stufe des psychischen Lebens wieder durchbrechen und die Decke abwerfen, die in der Welt des Demiurg auf dem Bewusstsein des Geistes liegt. Die ganze Welteniwicklung ist die Continuit"at desselben geistigen Processes, es muss daher auch einen Wendepunkt geben, in welchem der Geist aus seiner Selbstent"auserung zu sich selbst zur"uckkehrt und wieder zum klaren Bewusstsein dessen, was er an sich ist, kommt. Diess ist der gnostische Begriff der christlichen Offenbarung. Die Wissenden im Sinne der Gnostiker, die Pneumatischen, die als solche auch dot wahrhaft christliche Bewusstsein in sich haben, sind ein neues Moment des allgemeinen geistigen Lebens, die h"ochste Stufe der Selbstoffenbarung Gottes und der Weltentwicklung. Diese Periode des Weltverlaufs beginnt mit der Erscheinung Christi und endet zuletzt damit, dass durch Christus und die Sophia alles Geistige in das Pleroma wieder aufgenommen wird. Da Christus, wie auf jeder Stufe der Weltentwicklung, so auch schon in den h"ochsten Regionen der Aeonenwelt, in welcher alles seinen Ausgangspunkt hat, und von Anfang an auf dieses Resultat des Ganzen angelegt ist, als das wiederherstellende, in der Einheit mit dem Absoluten erhaltende Princip th"atig ist, so hat er in der Weltanschauung der Gnostiker durchaus die Bedeutung eines absoluten Weltprincips».

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