»Wahrscheinlich haben Sie recht«, sagte Ken, »aber ich möchte noch tiefer hinunter. Verdammt nochmal, Feth, könnten Sie nicht ein Echolot zusammenbasteln? Sie waren doch so geschickt bei den Instrumenten, die wir in die Torpedos einbauten.«
»Jetzt sind Sie derjenige, der die Schwierigkeit des Problems nicht erkennt«, gab der Techniker zurück. »Für diese anderen Instrumente brauchten wir Heizschlangen, Thermometer, Druckmesser und Fotozellen. Samt und sonders vorgefertigte Bauteile. Ich tat nichts anderes, als sie an einen herkömmlichen achronischen Fernsender anzuschließen – gewöhnlicher Funk kam nicht in Frage, weil die Wellen zehn, zwölf Minuten für die Rundreise gebraucht hätten. Ich habe eigentlich gar nichts gemacht, nur ein paar Drähte gespannt.«
»Hm, vielleicht haben Sie recht. In diesem Fall können wir ebensogut gleich zurück zur Station. Dort können wir dann Pläne zum luftdichten Versiegeln der letzten Höhle entwerfen.« Bei diesen Worten behielt er seine Begleiter scharf im Auge. Er ertappte Feth bei einem Blick auf die Uhr. Fast freute es ihn.
»Sollten wir nicht erst die Höhle fotografieren und vermessen?« warf Ordon Lee ein. »Wir brauchen die Abmessungen, damit man abschätzen kann, wieviel Gas und Erde man braucht, unabhängig davon, wie man die bekommt.«
Ken hatte nichts dagegen. Es hatte keinen Sinn, sich Argwohn anmerken zu lassen, wenngleich er sich inzwischen natürlich seine Gedanken gemacht hatte. Man wollte ihn mit Absicht von der Station fernhalten, das stand fest. Er half bei den Aufnahmen und bei der Vermessung mit und hatte dabei Mühe, sein Lachen zu verbeißen. Jedesmal, wenn die drei zum Schiff zurückkehrten, zogen sie die Raumanzüge aus und erst wieder an, wenn man zur nächsten Tätigkeit überging. Von einem bestimmten Standpunkt aus sehr wirkungsvoll. Nur um sich auch wieder bemerkbar zu machen, schlug er eine kleine Ruhepause vor der Rückkehr zur Basis vor, ein Vorschlag, der von den anderen begeistert aufgenommen wurde. Dann entschloß er sich, den Inhalt der Höhle anhand der Maße zu berechnen, und verbrachte viel Zeit damit – ganz ehrlich, da die Höhle bei weitem nicht regelmäßige Kugelform hatte. Als nächstes schlug er vor, Felsproben mitzunehmen, um eventuellen Schwierigkeiten bei den Grabungen Vorbeugen zu können. Er verbiß sich ein Lächeln, als Feth mit einiger Ungeduld feststellte, daß das noch Zeit hätte. Offenbar hatte er das Gespann mit eigenen Waffen geschlagen – obwohl nicht einzusehen war, warum Feth es kümmerte, ob sie länger blieben oder nicht.
»Wir werden eine Menge Gas brauchen«, sagte er, als die
»Ja, klar doch. Aber wozu brauchen Sie die? Die Radarstrahlen können Fels nicht durchdringen.«
»Weiß ich. Aber kann man das Impuls-Intervall bei wenigstens einer Anlage nicht ändern?«
»Kann man. Aber Sie müssen bei jeder Reichweitenänderung eine andere Anlage benutzen. Was soll das?«
»Warum könnten wir nicht – oder Sie nicht – eine Anlage zusammenbauen, bei der der Impuls ein Echolotgerät anspricht, das mit dem Gestein in Kontakt gebracht wird und das Echo aufnimmt, das wiederum ein Kontakt-Mikro auffängt? Die Impulsrate müßte langsamer sein, aber das könnten wir leicht hinkriegen.«
»Eine Schwierigkeit ist die, daß Radaranlagen meist nicht so zum Mitnehmen sind. Jedenfalls nicht die Warnanlagen in diesem Schiff.«
»Na, dann müssen wir eben ein Torpedo zerlegen. Die haben Radarhöhenmesser. Es gibt davon so viele, daß man eines sicher wird entbehren können. Wir hätten die Basis anrufen und bitten sollen, daß man eines herschickt. Das hätte bloß ein paar Stunden gedauert. Warum kontaktieren wir die Basis nicht jetzt? Wir sind noch immer näher zu den Höhlen als zur Basis.«
»Ach, in der Basis ist die Arbeit leichter. Und wenn wir außerdem so tief unter die Oberfläche steigen, wie es nach Ihrer Theorie möglich ist – vorausgesetzt, daß es klappt –, dann könnten wir uns in der Nähe der Basis eine geeignete Höhle suchen, das wäre vielleicht einfacher.« Ordon Lee machte diesen Vorschlag, ohne den Blick von seinen Instrumenten zu wenden.
»Meinen Sie, daß Sie es schaffen?« fragte Ken den Techniker.
»Dürfte nicht allzu schwer sein… Aber ich möchte nichts versprechen.«
»Es. dauert noch eine Weile, bis unser Raumanzug kommt. Wir könnten bis dahin die Sache erledigt haben. Damit hätten wir dann ausreichend Material, das Drai erst verdauen muß. Rufen wir ihn gleich an – vielleicht hat er schon ein paar Ideen bezüglich des Erdreichs.«