Ein Erdling steigt aus einem Fahrzeug. Dasselbe noch mal? Er klettert wieder hinein, kommt mit etwas heraus, das Flammen spuckt und brüllt. Harpanet wirft sich rechtzeitig zur Seite, damit die Wolke winziger Geschosse in die Flanke statt in den Bauch dringt. Der Erdling schießt erneut.
Er ist also nicht bereit, sich zu unterwerfen. Harpanet trompetet: Wut, Schmerz, Verlorenheit. Er rafft seine Waffe auf und feuert zurück. Aus Vordergliedmaßen und Kopf des Feindes schießt ein Schwall Blut empor.
In Harpanets Kopf verblaßt das Vergangene, das Zukünftige ist ungewiß. Die Grifflinge fahren an seiner Seite entlang, tasten nach der Todeswunde.
Keine Todeswunde, die Löcher sind nicht einmal groß genug, daß ein Griffling sie finden könnte. Was also wollte der Erdling? Ihn foltern? Harpanets ganze rechte Flanke juckt brennend und ist rot von Blut. Acht hoch acht schwarze Punkte bilden einen Wirbelsturm um ihn herum. Er schleppt sich durch das endlose Land, fort von Straßen, abwärts, wo immer das möglich ist, stets umgeben von dem wilden Sturm und dem Jucken, das ihn zum Wahnsinn treibt. Seine Erinnerung krallt sich wie eine Zange um ein Bild, das ihm lebhaft vor Augen steht und wirklicher ist als seine Umgebung. Er wandert durch eine endlose Planetenphantasie, sucht den Schlammraum der
Grün… Hohe Grünpflanzen mit Blättern wie Messerklingen, aber sie verjagen die hungrigen, schwärmenden Punkte… Wasser? Schlamm!
Er wälzt sich in Schlamm und Grün, über und über, erstarrt von Zeit zu Zeit, schaut sichernd um sich, nimmt Witterung auf, lauscht.
Erneut verschwimmt Harpanets Vergangenheit vor der merkwürdigen und schrecklichen Wirklichkeit. Wenn er eine Zukunft hat, liegt sie jenseits seines Vorstellungsvermögens, hinter einer nebelgrauen Wand. Es gibt nur ein
Angst fortzugehen, Angst zu bleiben. Welches Lebewesen im Wasser könnte das Blut schmecken und nach dessen Quelle streben? Die Räuber der Heimatwelt waren Bilder auf einem Thaktan, Geister auf einer alten Magnetaufzeichnung, doch trotz aller Ferne schrecklich genug. Was lauert in diesen fremdartigen Wassern? Aber er hört von fernher das Geräusch vorüberziehender Fahrzeuge und weiß, es sind keine Fahrzeuge der Fithp.
Eine Maschine nähert sich, wird lauter und lauter. Harpanets Ohren und Augen schieben sich aus dem Wasser.
Die Maschine schwankt seltsam auf zwei Rädern, wie ein Erdling auf seinen Beinen. Sie wird langsamer, schwankt noch mehr, bleibt stehen.
Erdlinge nähern sich zu Fuß.
Harpanets Muskeln wissen, was sie zu tun haben, wenn er verletzt ist, erschöpft, ohne Freunde, verzweifelt, allein. Harpanets Geist kommt auf keine andere Lösung. Und er sieht keine Zukunft –
Er springt aus dem Wasser. Fremdartige Waffen werden auf ihn gerichtet. Er wirft sein Gewehr ins Gestrüpp, dreht sich auf den Rücken, streckt alle vier Läufe aus und wartet.
Der Erdling kommt rasch herbeigerannt. Kein ausgewachsenes Fi’ würde versuchen, sich so zu bewegen. Er setzt Harpanet einen Hinterlauf mit aller Kraft auf die Brust, Harpanet spürt es kaum. Harpanet unterdrückt das Bedürfnis zu lachen,
»Wir haben ihn!« rief Harry. »Und jetzt weiter?« Er deutete zu dem Hügel hinauf, wo ein Dutzend Bewaffneter mit ihren Gewehren im Anschlag verborgen warteten.
»Ich kann mit ihnen reden«, sagte Carlotta, ohne recht zu glauben, daß sie damit Erfolg haben würde.
»Die hören nicht zu.«
»Ist Ihnen etwas eingefallen?«
»Vielleicht.« Er suchte in der Werkzeugrolle und fand Fallschirmschnur. Sie war dünn, kräftig genug, um einen Mann zu halten, aber wohl nicht besonders wirkungsvoll gegen einen von
Das Wesen erhob sich und sah sie teilnahmslos an.
»Da läuft es einem ja eiskalt den Rücken runter«, sagte Harry. Er umklammerte sein Gewehr.
»Mich tragen?«
»Als Königin des Dschungels sozusagen. So stark ist er bestimmt.«
Ein Dutzend Lastwagenfahrer und Bauern stand mit schußbereiten Waffen da.