Sie saß in seinem Sessel. Auf den anderen Sitzgelegenheiten im Raum lümmelte sich ein Dutzend Pfadfinder, vermutlich aus seinem Wahlkreis.
Ach je, dachte Wes und setzte sein verbindlichstes Lächeln auf.
Carlotta konnte hinter Wes’ gekünsteltem Politikerlächeln die Begeisterung sehen. Er brauchte ihr nichts zu sagen. Schließlich waren sie seit nahezu fünfundzwanzig Jahren zusammen und seit zweiundzwanzig Jahren verheiratet. Sie sah es ihm an.
Aber da waren die Pfadfinder.
Die Jungen umdrängten Wes. Solche Besuche brachten ihm keine Stimmen ein. Warum konnten die lästigen Burschen nicht einfach verschwinden?
Es war nicht nett von ihr, so zu denken. Schließlich hatte sie sie selbst bestärkt herzukommen, Carlotta mochte Jungen, nicht nur Pfadfinder, Jungen ganz allgemein. Zwar empfingen alle Kongreßabgeordneten Pfadfindergruppen, die Washington besuchten, aber Wes und Carlotta fühlten sich gewöhnlich in ihrer Gegenwart richtig wohl.
Wenn Simon noch lebte… dachte Carlotta. Aber sie hatten ihn im Alter von drei Monaten verloren – woran auch immer Kinder in ihrem ersten Lebensjahr sterben: Tod in der Wiege, lautlos und tückisch.
Obwohl ihr die Ärzte gesagt hatten, sie könne keine weiteren Kinder bekommen, hatte sie es darauf ankommen lassen und wäre im Kindbett fast gestorben. Es hatte einen ganzen Monat gedauert, bis sie ihr Töchterchen in den Armen halten konnte, und einen weiteren, bis sie sich einigermaßen erholt hatte. Sharon würde das einzige Kind der Dawsons bleiben, der einzige Abkömmling zweier alter und geachteter Familien. Das lag jetzt fast zwanzig Jahre zurück. Sharon studierte am angesehenen Radcliffe College und machte sich nicht viele Gedanken um die Karriere ihres Vaters. Carlotta hatte nie richtig begriffen, warum das so war.
Es
Die Jungen waren nett, und sie stammten tatsächlich aus dem Wahlkreis. Wes schüttelte jedem von ihnen die Hand. Anschließend lächelte er schief zu Carlotta hinüber. Sie blinzelte ihm zu.
Die wichtigste Nachricht, die wir je bekommen haben, dachte sie. Möglicherweise die wichtigste, die überhaupt
2. Vorankündigungen
Argwohn ist der Gefährte gemeiner Seelen und der Fluch jeder guten Gesellschaft.
»Das sollten Sie lieber nicht tun«, sagte Jeanette Crichton.
Richard Owen ließ die Hand auf dem Telefonhörer liegen und schnaubte dann. »Daran können Sie mich nicht hindern. Das Heer hat kein Recht, mir dreinzureden.«
»Habe ich doch gar nicht behauptet«, erklärte Jeanette. »Trotzdem finde ich, daß Sie es sich gut überlegen sollten.«
»Das habe ich bereits getan«, gab Owen zurück. »Die Sowjets müssen Bescheid wissen. Falls sie es bereits erfahren haben, ist es auf jeden Fall besser, wenn sie merken, daß auch
Und was jetzt? überlegte Jeanette. Es stimmt schon, das Heer ist ihm gegenüber nicht weisungsbefugt, und vermutlich wußten die Russen es sowieso schon. Falls nicht, würden sie es bald genug erfahren. Mit ihrer großen, bemannten Raumstation hatten sie weit mehr im Weltraum vorzuweisen als die Vereinigten Staaten.