»Ja, aber der Sieg hat seinen Preis. Vielen Fithp haben unsere anfänglichen Wahrnehmungsschwierigkeiten das Leben gekostet. Unser Leben an Bord der
»Fukertih, ich habe um Erlaubnis gebeten, zur Paarungszeit an Bord der
»Gut.« Tshintithpitmäng ging in den Schlamm hinaus und schob eine Bugwelle vor sich her. Mit halbgeschlossenen Augen ließ er sich in den Schlamm sinken, und es hatte den Anschein, als wolle er nichts mehr sagen. Doch unvermittelt fuhr er fort: »Ich fürchte die Wege, die mein Geist gehen würde, wenn ich die Paarungszeit nicht miterlebte. Ich habe mich schon viel zu weit von dem Leben entfernt, das ich kannte.«
»Ich bin gekommen, um etwas über solche Dinge zu erfahren. Kannst du mir auch sagen, wie Phigoren umgekommen ist? Ich habe gehört, du warst dabei.«
»Ja.« Jetzt lag Tshintithpitmäng tief im Schlamm, die Augen vollständig geschlossen. Nur die Wölbung seines Schädels sah oben heraus. »Es bestand damals keinerlei Gefahr. Ich würde nicht einmal sagen, daß wir uns töricht benommen haben, aber verstanden haben wir Afrika zu jener Zeit noch nicht so wie jetzt. Du mußt den Dschungel sehen. Wir hatten ihn bereits gezähmt, als ich ankam, aber der Preis war hoch. Als ich von der Luftkissenfestung herunterstieg, sah ich Phigoren etwas näher in Augenschein nehmen, was wie ein primitives Grabwerkzeug aussah…«
Tshintithpitmäng sprach mit monotoner Stimme. Es war, als seien die Empfindungen, die sein entsetzlicher Bericht in Fukertih hervorrief, bei ihm längst von der Zeit oder von noch schlimmeren Ereignissen verdrängt.
Phigoren sagte: »Seht, Achtschafthoch drei Führer, an einem Ende hat er eine blattförmige Verbreiterung. Die Eingeborenen der Landmasse Afrika werfen den Stock, vermutlich in der Hoffnung, das Blattende möge einen von uns so gut treffen, daß es die Haut durchdringt.«
Einem Freund hätte Tshintithpitmäng auf die Schulter geklopft.
»Nein. Mit denen töten sie uns. Wie kommt es, daß das Blattende voraus fliegt? Wie können sie es so kräftig schleudern?«
Tshintithpitmäng überlegte. Eine lange schmale Masse hätte dann das richtige Trägheitsmoment, wenn man sie geradeaus schleuderte. Nur wie? »Vielleicht, wenn man ihn richtig hält? Möglicherweise am Ende?«
»Leitet mich.«
Tshintithpitmäng faßte mit seinen Grifflingen den langen Schaft, hob ihn so über und hinter den Kopf, daß die Spitze nach vorn wies, und warf. Das seltsame Ding, das er im stillen bei sich ›Stockblatt‹ nannte, flog etwa vier Srapkithp weit und blieb quer zur Wurfrichtung liegen.
Taktvollerweise gab Phigoren keinen Kommentar ab. Tshintithpit mäng sagte: »Ich muß überlegen. Vielleicht, wenn ich…« Er holte den Speer zurück und wickelte sorgfältig alle acht Abschnitte seines Snnfp in derselben Richtung darum. »Wenn ich jetzt loslasse, müßte es einen Drall bekommen, nicht wahr?«
»Leitet mich, Achtschafthoch drei Führer.«
Der Speer flog erneut vier Srapkithp und blieb quer zur Wurfrichtung liegen.
»Gib ihn einem Gefangenen«, sagte Tshintithpitmäng, »und laß es dir von ihm zeigen!«
Tshintithpitmäng richtete unvermittelt den Blick auf Fukertih. »Bestimmt hatte Phigoren das bereits probiert. Er war Zeuge geworden, als der Speer tötete. Er hatte sich länger als ich mit ihm befaßt. Gewiß betrachtete er mich als geschwätzigen GrünSnnfp, als unwissenden Großsprecher. Er war ein gutes Fi’, ein guter Offizier und hätte einer der besten sein können.«
»Was ist geschehen?«
»Er hat meinen Befehl befolgt.«
Der Mann war sehr schwarz, sehr groß, fast nackt, und seine Haut war so gut wie unbehaart. Das Gesicht unter dem zu einer hohen Schmuckfrisur aufgetürmten Haupthaar war bemalt, und seine Haut wies zahlreiche Schmucknarben auf. Er war der einzige nicht verwundete Gefangene. Er hatte sich mit einem Speer in der Hand zu nahe an den Marschsäulen aus dem Gebüsch hervorgewagt. Ein Krieger der Nachhut hatte ihn mit einem Kolbenhieb zu Boden geschleudert, auf den Rücken gedreht und dann seine Unterwerfung angenommen.